1. Kapitel
Eagle
Zwei Jahre zuvor
In derCopper Penny Bar and Grill waren stets Frauen anwesend, die einer schnellen Nummer nicht abgeneigt waren. Der heutige Abend bildete da keine Ausnahme.
Auf der Vorderseite des Gebäudes prangte das Logo desDead Presidents MC, davor parkten in einer langen Reihe Motorräder. Es gab nur zwei Arten von Frauen, die sich in die Bar wagten: Old Ladys, die ihre Männer begleiteten, oder solche, die ihre Beine für einen Veteranen spreizen wollten, der nach seiner Dienstzeit dem Leben als Biker frönte.
Unser Club hatte einen guten Ruf. Abenteuerlustige Bräute aus ganz Seattle wollten hautnah erleben, ob stimmte, was hinter vorgehaltener Hand gemunkelt wurde. Sie wollten dominante Männer, die genau wussten, wie man einer Frau höchstes Vergnügen bereitete – ein Wunsch, dem ich nur allzu gerne nachkam. Es gab nicht mehr viele Dinge, bei denen ich mich lebendig fühlte, aber Sex erinnerte mich zumindest daran, dass ich noch einen Puls hatte.
Außerdem wurde ich manchmal daran erinnert, wie es mit Jeanie gewesen war. Dann schloss ich die Augen und ließ mich von meinen Erinnerungen treiben.
Nach zwei Monaten als Anwärter oderProspect, wie wir bezeichnet wurden, war ich noch kein ordentliches Mitglied derDead Presidents. Ich hatte mich mit den Aufgaben des Clubs vertraut gemacht und kannte inzwischen so gut wie alle Brüder.
Zum Glück war es den Frauen in der Bar vollkommen egal, welchen Rang man auf der Kutte trug, solange man nur aussah wie ein vollwertiges Mitglied. Dies und die Tatsache, dass ich noch als Frischfleisch galt, genügte, dass ich von fast allen Frauen umgarnt wurde. Es gab stets mehrere, die bereit waren, mit mir das Bett zu teilen. Die einzige Herausforderung bestand darin, sie wieder loszuwerden, nachdem wir uns vergnügt hatten.
Als ich die Bar betrat, fielen mir eine Blondine und eine Brünette auf, die mir zuwinkten und mich anzüglich anlächelten. Einem Dreier war ich nicht abgeneigt und ging auf sie zu. Zwei meiner Brüder erreichten den Tisch der beiden Damen vor mir. Die Blondine warf mir einen enttäuschten Blick zu, und ich war beinahe versucht, meine Chancen bei ihr auszuloten, entschied mich aber dagegen. Ich durfte nicht riskieren, meine Brüder zu verärgern. Ein paar Wochen noch, dann war Schluss mit der Drecksarbeit und meinem Dasein alsProspect.
Außerdem war die Bar voll von willigen Frauen.
Eine kurvenreiche kleine Brünette saß an der Bar und beobachtete mich. Sie sche