: Dr. Lothar Gassmann
: Kampfe den guten Kampf des Glaubens Die zwei Timotheusbriefe
: Jeremia-Verlag GbR
: 9783944834504
: 1
: CHF 15.40
:
: Erzählende Literatur
: German
: 404
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Die zwei Timotheusbriefe sind das Vermächtnis des Apostels Paulus an seinen Schüler Timotheus und an die Gläubigen aller Zeiten. Sie behandeln wichtige Fragen für den einzelnen Christen und für die Gemeinde. Hier finden Sie eine bibeltreue Erklärung, bezogen auf die heutige Zeit.

Der Autor, Dr. theol. Lothar Gassmann, ist Prediger, Evangelist und Autor vieler Bücher über den christlichen Glauben und aktuelle Zeitfragen. Er ist Mitarbeiter beim Christlichen Gemeinde-Dienst (CGD), Vorsitzender der Lukas-Schriftenmission und Schriftleiter der Zeitschrift 'Der schmale Weg. Orientierung im Zeitgeschehen'.

Erbarmen ist's und weiter nichts


1. Timotheusbrief 1, 12-20


 

Zur Einführung erfolgt eine kurze Begebenheit, die zum Nachdenken anregen möchte über das, was wir danach im Wort GOTTES hören werden.

Eine Pfarrstelle hatte keinen Pfarrer mehr. Daraufhin haben sich mehrere Theologen in der Landeskirche beworben. Alle Bewerber waren dieser Kirchengemeinde aber nicht gut genug. An allen hatten sie etwas auszusetzen. Ein Mitglied des Kirchenvorstandes zog daraufhin einen Brief aus seiner Tasche und sagte: „Hier ist noch ein Brief von einem weiteren Kandidaten für diese Stelle. Dieser kann bestimmt alle Stimmen auf sich vereinigen“. Dann las er bei der Versammlung dem Wahlkomitee folgenden Brief von diesem Bewerber vor.

„Ich habe gehört, dass Ihre Gemeinde einen Pfarrer sucht, und würde mich gerne als Bewerber vorstellen. Mir scheint, dass ich einige Eigenschaften habe, die Sie schätzen werden. Ich habe die Gabe erhalten, mit Überzeugungskraft zu predigen. Auch habe ich einige Erfolge erzielt mit dem, was ich geschrieben habe. Manche sagen, ich könne gut organisieren. Tatsächlich habe ich an den meisten Orten, wo ich bisher gewesen bin, immer die Fäden fest in der Hand gehabt. Andere haben an mir etwas auszusetzen. Ich habe schon die 50 überschritten. Noch nie bin ich länger als 3 Jahre ununterbrochen in einer Gemeinde gewesen. Einige dieser Gemeinden habe ich verlassen müssen, weil es Uneinigkeit gegeben hat. Auch darf ich nicht verschweigen, dass ich 3 oder 4 mal im Gefängnis gesessen habe, wenn auch nicht wegen eines wirklichen Verbrechens. Meine Gesundheit lässt zu wünschen übrig. Aber trotzdem arbeite ich noch viel. Von Zeit zu Zeit arbeite ich noch in meinem Handwerk, um mein Brot zu verdienen. An den meisten Orten habe ich mich nicht gerade gut mit den Vorstehern der anderen religiösen Gemeinschaften verstanden. Ja, einige haben mich sogar vor Gericht gebracht und mich auf das Heftigste bekämpft. Verwaltungsarbeit ist nicht meine Stärke. Ich bin als einer bekannt, der mitunter vergisst, wen er getauft hat. Trotzdem würde ich mein Bestes tun, um Ihrer Gemeinde zu dienen, selbst wenn ich mir abermals etwas dazu verdienen müsste.“

Soweit dieses Bewerbungsschreiben. Da gab es ein „Hallo“ in dem Wahlgremium und man fragte sich in der Gemeindeversammlung, wie ein solcher vorbestrafter, kränklicher, streitsüchtiger und gedächtnisschwacher Mann auf die Idee käme, sich überhaupt zu melden. Das war so außergewöhnlich, dass man unbedingt den Namen dieses „üblen Kandidaten“ wissen wollte. Der Kirchenvorstand antwortete: „Meine Herren, das ist der Apostel Paulus“.

Diese Meldung stand vor einigen Jahrzehnten in einem Kirchenbrief einer Gemeinde in Straßburg. Es ist interessant, wenn wir so etwas hören - und wir dürfen erkennen;Erbarmen ist’s und weiter nichts. Wenn wir nachfolgend lesen, was der Apostel Paulus selbst über sich schreibt, dann werden wir das bestätigt finden.

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