Alles begann, als ich aufhörte zu tanzen.
Es war ein Kinderspiel, ich trat von der Bühne ab, die Musik spielte weiter, und ehe ich mich’s versah, brachte man mich hierher.
Ich gebe mir größte Mühe, eine Erklärung dafür zu finden, aber es gelingt mir nicht. Es ist wie bei Cléo, die nur eine Armlänge entfernt neben mir liegt und im Gleichtakt mit den anderen Mädchen in die Dunkelheit schnauft. Eigentlich ist Cléo nicht ihr richtiger Name, aber wir nennen sie so, weil sie Kleptomanin ist. Anders als die meisten hier habe ich sie von Anfang an in mein Herz geschlossen. Es liegt an ihrem Lachen, sie beugt sich vor, setzt einen Fuß vor den anderen und lacht den Menschen ins Gesicht. Sie hat es faustdick hinter den Ohren. Seit ihrem siebten Lebensjahr stiehlt sie wie eine Elster. Einmal hat sie einem gelähmten Clochard den Regenschirm gestohlen, der so löchrig war wie eine Käsereibe. Sie muss eines Tages ganz einfach aufgehört haben, an Eigentum zu glauben, genauso wie ich eines Tages aufgehört habe zu tanzen. Was gibt es dazu noch zu sagen? So ist das Leben.
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Bei Vollmond erklingen hier die ganze Nacht lang Stimmen. Dann ist es, als würde das Haus Wache halten