: Veronika Bellone, Thomas Matla
: Die Franchise-Familie Erster und zweiter Fall der Schweizer Franchise-Detektive Loretta Lombardi und Lars Van de Velde
: Books on Demand
: 9783756285662
: Die Franchise-Familie: Die Fälle der Schweizer Franchise-Detektive Loretta Lombardi und Lars Van de Velde
: 1
: CHF 8.90
:
: Krimis, Thriller, Spionage
: German
: 302
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Die Franchise-Familie: Loretta Lombardi, allem Italienischen und Sinnlichen nicht abgeneigt, und Lars Van de Velde, Fahrrad- und Japan-begeistert, sind die Partner der Detektei Lombardi International Franchise Investigations AG, in Zug. Im Kampf gegen die dunklen Seiten des Franchisings unterstützen sie: die Aargauerin Regula Rhyser (die Seele der Detektei), die Bündnerin Carmen Cadruvi (Wow! Hammer!), der Japaner Morita Miramoto (Grüezi miteinand) sowie die in Schwyz geborene Sara Antic (Ich kenn da jemanden!). Der erste Doppelband enthält zwei packende Franchise-Fälle mit viel Schweizer Ambiente. In Spurlos im Tessin verschwindet Alexander Schober, ehemaliger Inhaber des Familienunternehmens, spurlos. Sein Nachfolger, neu im Franchising aktiv, schaltet die Detektivin Loretta Lombardi ein, um ihn zu finden. Schober hat zuvor einen wichtigen Coup gelandet und neuartige Rezepturen entwickelt, die für die Franchise-Expansion massgeblich sind. Loretta taucht in ein Meer von Verstrickungen ein. In Hilflos im Studio, dem zweiten Fall, wird der Franchise-Detektiv Lars Van de Velde ins Zuger Headquarter des Fitness-Systems Happy People gerufen. Dieses setzt auf Robotik und künstliche Intelligenz, doch es wird erpresst. Offensichtlich agieren nicht alle Franchise-Nehmer im Sinne des Systems. Lars muss bei seinen Ermittlungen in Berlin, Hamburg, Unterägeri und Zug am eigenen Körper erfahren, wie Roboter helfen, aber auch Menschenleben gefährden können. Das Autorenduo stellt in seinem ersten Cosy Krimi das bunt gemischte Personal der Zuger Detektei Lombardi unterhaltsam vor. Gleichzeitig werden erste Einblicke in die nicht immer nur strahlende Franchise-Welt ermöglicht. Weitere Fälle der Reihe werden folgen. Das Rüstzeug dafür haben sich die beiden Franchise-Experten in langjährigen Beratungs-Mandaten sowie in zahlreichen Buch-Publikationen erworben.

Veronika Bellone hat kurz nach ihrem Wirtschaftsstudium ihre Geburtsstadt Berlin verlassen und lebt seitdem in der Schweiz. Franchising prägt dabei ihr Leben. Sie arbeitete als Franchise-Managerin, lehrt Franchising an Hochschulen, berät Kunden und Kundinnen mit ihrer eigenen Franchise-Beratung in Zug und schreibt u.a. über Franchising Fach- und Sachbücher.

3


»Buongiorno Signora Lombardi, möchte probiere sardische pomodori? Freschi e sodi!«

»No grazie Luigi, heute brauch‘ ich nur frische Kräuter«, dabei deutete Loretta mit der Hand zur entgegengesetzten Seite des Marktstandes.

»Hast du nicht gehört, Luigi, sie will weder Tomaten noch deinen Dackelblick! Macht vier Franken fünfzig, Frau Lombardi und einen Franken für Ihre Gedanken«, Elsie lachte rau, wie sie es sich nach bald dreißig Ehejahren mit Luigi angeeignet hatte und reichte zwei üppige Sträuße Rosmarin und Thymian über die Gemüse- und Kräuterauslagen.

»Elsie, Sie haben heute noch Glück! Sie haben gereimt«, und mehr zu sich selbst murmelte Loretta: »Und ehrlich, meine Gedanken wollen Sie nicht wissen«, denn sie wollte sie selbst vergessen. Vielleicht half eine selbstgebackene Kräuter-Quiche über den letzten, massiv verstörenden Fall hinweg.

Luigi stand noch immer grinsend da. Allerdings galt sein Grinsen weniger den fleischigen, prallen Tomaten in seinen Händen als Lorettas wohlgeformter Figur, die an diesem frühlingshaften Samstag sehr sexy im legeren Jeans-Pullover-Outfit daherkam. Eigentlich hätte sie ihm in ihrer Stimmung gerne eine scharfe Bemerkung entgegengeschleudert, aber irgendetwas lockerte sich in ihr und sie musste lachen. Ein befreiendes Lachen. Als hätte jemand mit den Fingern geschnippt und sie wach gemacht. Luigi, auch mit gut fünfzig, lückenhafter Zahnleiste und entstehendem Bauch ein Draufgänger und Bewunderer weiblicher Reize, war vielleicht nicht die Erweckung, die sich eine attraktive Frau erträumte, aber er hatte immer noch diesen italienischen Charme, der einfach nicht zu überbieten war und der auf Loretta so belebend wirkte.

»Ach, Frau Lombardi, Glück kann ich gebrauchen. Meine Schwester hat ihren Mann verloren. Also nicht eigentlich verloren – aber man weiß nicht, wo er ist. Er ist im Tessin verschwunden.«

Elsie hatte blitzartig die Stimmung gewechselt und schaute Loretta ernst an, die immer noch leicht belustigt die Kräuter zuoberst in den Einkaufskorb legte, dann aber ungläubig nachhakte:

»Im Tessin verschwunden?« Insgeheim dachte sie: »Na gut, das könnte mir auch glatt passieren. Bella Ticino.« Sie weigerte sich in dem Moment, etwas Bedrohliches zu vermuten: »Die italienische Schweiz war für ihre wildromantische Landschaft bekannt, für ihre romanischen Kirchen und die hervorragende Küche, aber nicht für Gräueltaten«, ging es ihr durch den Kopf.

»Ja, hab‘ ich das nicht mal erzählt. Sie haben da ein Ferienhaus. Das können Luigi und ich ab und zu auch nutzen. Aber wir haben ja selten Zeit.«

»Und Geld«..., dachte Elsie, besann sich dann aber darauf, was sie eigentlich sagen wollte.

»Alex ist am Mittwoch gefahren und wollte übers Wochenende bleiben. Aber seit Mittwochabend gibt es kein Lebenszeichen von ihm. Er ist einfach weg! Spurlos verschwunden!«

Aufgeregt schnäuzte sich E