: Susanne G. Seiler
: WIlde Zeiten Mein psychedelisches Leben
: Nachtschatten Verlag
: 9783037886625
: 1
: CHF 11.60
:
: Romanhafte Biographien
: German
: 200
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Fünf Lebensgeschichten von Menschen, die psychedelische Geschichte schrieben und die Biografie der Autorin prägten. Susanne G. Seiler zählte sie zu ihren Freunden oder kannte sie persönlich. Anhand von Gesprächen und Erlebnissen, Protokollen, Artikeln, Biografien führt WILDE ZEITEN uns in unbekannte innere und äußere Räume. Timothy Leary, Albert Hofmann, Claudio Naranjo, John C. Lilly und Terence McKenna - sie alle waren Pioniere der Bewusstseinsforschung. Schon früh erkannten sie das Potenzial psychoaktiver Naturheilmittel für Pharmakologie, Psychiatrie und Psychologie, ehe es aus politischen Gründen zur Kriminalisierung dieser Präparate kam. Dieses Buch porträtiert Freunde und Lehrer der Autorin und legt ein ehrliches Zeugnis ab. Mit einem Vorwort von Torsten Passie. «Psychedelika waren schon immer Teil der Gesellschaft und werden nicht wieder verschwinden.» Susanne G. Seiler im Tages-Anzeiger

Susanne G. Seiler lebt in Zürich und ist ein Urgestein der psychedelischen Bewegung. Sie ist Mitarbeiterin der gaiamedia Stiftung, Redakteurin der von der Stiftung herausgebenen gaiamedia goodnews, Initiatorin und Organisatorin der Psychedelic Salons in Zürich und Basel sowie ehemalige Redakteurin des Sphinx-Magazins.

Einführung


Im Lauf der Jahre wurde ich immer wieder aufgefordert, die Zeiten in meinem Leben festzuhalten, als ich wichtigen Wegbereitern und Wegbereiterinnen der Psychedelik begegnete. Ich nahm mir vor, ein unterhaltsames Buch über ein paar berühmte Leute zu schreiben, das jüngeren Generationen einige dieser Visionäre vorstellt, und der älteren den Zeitgeist in Erinnerung ruft, den sie damals selbst erlebten. Auch möchte ich eine Brücke schlagen, in der Hoffnung, dass andere meinem Beispiel folgen und sich als PsychonautInnen outen, damit diese wichtigen Substanzen endlich die breite Anerkennung und Anwendung finden, die ihnen gebührt. Auch wenn wir manchmal extravagante Dosen nahmen: Wir sind nicht verrückt geworden. Und ja, nicht wenige von uns bekleiden, auch in Europa, führende Positionen in Industrie, Wirtschaft, Politik und Wissenschaft, ganz zu schweigen von den Künsten.

In meinem Buch gibt es kein Kapitel, das ausschliesslich Frauen gewidmet ist. Und doch durchdringen ihre Kreativität und ihr Einfluss, ihre Inspiration und ihr Geist jede Zeile, und das bei Weitem nicht nur, weil ich eine Frau bin, die ein Buch über Männer geschrieben hat.

Die Akteure, die mein Buch bewohnen, sind keine Heiligen. Ihre Verfehlungen – von Kavaliersdelikten bis zu Grenzüberschreitungen – machen sie menschlicher. Dass ihre Sünden weit verbreitet sind, entschuldigt ihr Verhalten nicht. Doch schliesslich sind sie Legenden und keine Übermenschen.

Terence McKenna hatte eine grausame Ader und schwadronierte gerne. John Lilly war ein Junkie und ein unerbittlicher Frauenheld. Claudio Naranjo hielt sich für auserwählt und litt manchmal unter Paranoia. Timothy Leary war über weite Strecken seines Lebens ein hochfunktionaler Alkoholiker und wohl deshalb, und weniger wegen seines LSD-Konsums, seinen Kindern Susan und Jack ein unzuverlässiger Vater. Wie für viele Männer seiner Generation stand auch für Albert Hofmann die Arbeit an erster Stelle. Wir haben alle viele Facetten.

Ich habe meine Lehrer und Lehrerinnen sehr bewundert und lernte von i