"Du bist spät dran, alter Mann", feixte ich.
"Ich hatte viel zu tun, Junge. Der Krieg mag vorbei sein, aber der Ärger ist es nicht", sagte Hubric. Er sah genauso aus, wie ich ihn in Erinnerung hatte. Alt und verwittert wie ein Fels im Gebirge - doch ebenso unnachgiebig. Seine knorrigen Hände waren ruhig. Seine Lederkleidung war zerknittert und abgenutzt. Seine Gestalt hob sich hell von der matten Silhouette der zerstörten Stadt ab.
Ich hatte so lange auf ihn gewartet, dass es mir schwerfiel, meine Aufregung zu verbergen. Ich versuchte, ruhig und abgeklärt zu wirken, aber meine Stimme verriet mich.
"Ärger?" Ich hob eine Augenbraue.
"Ärger. Überall Ärger." Er fuhr sich mit der Hand über das Gesicht. Der Rest der Stadt ging wieder seinem gewohnten Gang nach und floh vor der Kälte. In der Nähe hauchte Badge in seine Hände, um sie zu wärmen und sammelte seine Schöpfkelle und seinen Topf ein. Ich trat näher an Hubric heran.
"Als der Krieg zu Ende war, habe ich gedacht ... Nun, es ist nicht wichtig, was ich gedacht habe. Es zählt nur, was ist. Und das ist Ärger. Eine Menge Ärger." Er sah erschrocken auf, als hätte er nicht bemerkt, dass er in Gedanken versunken war, und schüttelte sich wie ein nasser Hund. Schnee und Asche flogen von ihm ab."Ich war so lange allein, dass ich vergessen habe, wie es ist, in der Nähe von Menschen zu sein. Verzeih mir. Lass uns Ephretti suchen - ich habe eine Nachricht für sie - und dann machen wir uns am besten auf den Weg."
Ich sah ihn fragend an. Nach all den Wochen des Wartens kam mir das zu einfach, zu abrupt vor.
"Du kommst doch mit, oder?" Er kniff die Augen zusammen.
"Willst du mir immer noch beibringen, wie man Drachen reitet?"
"Was glaubst du, wozu ich hier bin, Junge?", fragte er spöttisch.
Ich lachte. Dieses ganze