: Alicia Leonardi, Jennifer Taylor, Cara Colter
: Romana Extra Band 144
: Cora Verlag
: 9783751523844
: Romana Extra
: 1
: CHF 5.40
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 400
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

LIEBESSO MER IN FLORENZ von ALICIA LEONARDI

Der berühmte Modedesigner Nevio Ajello überrascht Kellnerin Lilly mit einem Angebot: Sie soll den Sommer auf seinem Anwesen in Florenz verbringen - als seine Muse! Er garantiert ihr eine rein geschäftliche Beziehung, sie jedoch sehnt sich längst nach seinen Küssen ...

DU ENTFLAMMST MEIN HERZ von JENNIFER TAYLOR

Vo seinem Umzug in die idyllischen Yorkshire Dales erhofft sich Kinderchirurg Elliot Grey bloß eins: endlich mehr Ruhe und Zeit für seinen kleinen Sohn! Da passt es ihm gar nicht, dass die schöne neue Aushilfs-Nanny Polly sein Herz sofort in Flammen versetzt ...

STÜR ISCHE ROMANZE AUF HAWAII von CARA COLTER

Als Bliss nach einer Hochzeitsfeier auf Hawaii in einen Tropensturm gerät, muss sie Schutz in einer einsamen Hütte suchen - ausgerechnet zusammen mit dem sexy Trauzeugen Lance. Der ist nicht nur unwiderstehlich verführerisch, sondern auch ein notorischer Frauenheld...



<p>Alicia Leonardi mag Geschichten, die das Herz berühren. Ihre ersten Texte schrieb sie bereits mit sieben Jahren und brachte Familie und Lehrer mit ihrer überquellenden Fantasie zum Staunen. Können Sterne die Sonne besuchen? war eine ihrer Fragen als Kind. Weil sie partout nicht aufhören konnte zu fragen, musste ein Job her, bei dem das nicht stört. Nach einem Schauspielstudium und einigen Jahren als Leiterin einer Kindergartengruppe stieg sie daher in den Journalismus ein. Sie kennt die Glitzerwelt auf den roten Teppichen, führte mit zahlreichen Prominenten Interviews, besuchte für Reportagen Hunderte von Menschen, darunter leidenschaftliche Goldwäscher, Parfümeure und Modedesignerinnen und viele, die ihr Glück gefunden haben. Philosophie und Schach sind ihre großen Leidenschaften. Sie mag teure Pralinen, liebt Plateauschuhe, je höher, desto besser, und trägt ausschließlich Kleider, am liebsten in Lila, Orange und Rot. Und: Sie weint gerne bei Liebesromanen.</p>

1. KAPITEL


Verflixt! Eine Mücke hatte Lilly Appleton die halbe Nacht lang wachgehalten. Und nun verriet der Blick in den Badezimmerspiegel, dass diese ihr außerdem ein unschönes Andenken hinterlassen hatte: Ihr linkes Auge war völlig angeschwollen. Es sah schrecklich aus! Einen Schönheitswettbewerb würde sie so sicher nicht gewinnen. Sie stöhnte auf. Eins zu null für die Mücke.

Ausgerechnet heute. Sie war ohnehin schon spät dran. Routiniert steckte sie ihre hüftlangen rotblonden Haare zu einem strengen Dutt zusammen. Auch wenn sie sich nicht gern schminkte, in ihrem Job als Kellnerin in einem Londoner Edelrestaurant wurde gepflegtes Aussehen erwartet, und das bedeutete auch, dezentes Make-up aufzulegen. Sie presste mehr als üblich aus der Tube heraus, um das zerstochene Auge halbwegs abzudecken, aber das half nur bedingt. Die Mücke hatte wirklich ganze Arbeit geleistet. Auch Wimperntusche und Lidschatten konnten nur wenig bewirken. Sie würde sich damit abfinden müssen, heute wie ein Maulwurf auszusehen. Und sie wusste schon jetzt, dass ihre Chefin alles andere als begeistert darüber sein würde.

Tatsächlich, kaum hatte Lilly das „Chez Yvette“ betreten, stürmte diese mit zornfunkelnden Augen auf sie zu.

„Wie siehst du denn aus?“, tobte Yvette Lemaitre. Wie immer sah sie perfekt aus. Jedes Haar ihrer blonden Kurzhaarfrisur saß an der richtigen Stelle.

„Eine Mücke hat mich …“, begann Lilly.

„Mit diesem deformierten Gesicht kann ich dich doch nicht zu den Gästen lassen, was macht denn das für einen Eindruck?“, unterbrach Yvette sie unwirsch und gestikulierte Richtung Himmel, als wollte sie das Schicksal fragen, womit sie das verdient hätte. Das war typisch. Yvette war mit ihrem Personal chronisch unzufrieden, egal, wie gut die Leute arbeiteten. Man konnte es ihr im Grunde nie recht machen. Lilly litt schon seit geraumer Zeit unter der vergifteten Arbeitsatmosphäre und hatte bereits mehrmals überlegt zu kündigen. Andererseits gab es viele Stammgäste, an denen sie hing, und ihr Kollege Alec war inzwischen zu ihrem besten Freund geworden. Außerdem stimmte das Geld. Sie wurde überdurchschnittlich gut bezahlt.

„Am liebsten würde ich dich nach Hause schicken“, fuhr Yvette in anklagendem Ton fort. „Aber leider brauche ich dich heute dringend, ich habe niemanden, der für dich einspringen könnte.“ Sie machte eine wegscheuchende Handbewegung. „Also, los, mach dich an die Arbeit.“

Yvette drehte sich auf dem Absatz um und stürmte Richtung Küche.

Es gefiel Lilly ganz und gar nicht, wie ihre Chefin mit ihr umging, aber sie schluckte ihren Unmut herunter. Diskussionen mit Yvette führten, wie sie aus Erfahrung wusste, nur zu noch mehr Ärger. Während sie nach den blendend weißen Stoffservietten griff, um sie auf den Tischen zu verteilen, sprach Alec sie von hinten leise an. „Na, Lieblingskollegin, wohl nicht dein Tag heute“, flüsterte er mit sanfter, verständnisvoller Stimme.

„Das kannst du laut sagen“, entgegnete Lilly und sah ihn vielsagend an.

„Lieber nicht.“

„Was?“

„Na ja, laut würde ich das besser nicht sagen wollen.“

Sie lachten. Allerdings gemäßigt, um Yvette, die in Hörweite war, nicht noch weiter zu reizen.

„Tut’s weh?“, fragte Alec mit einem besorgten Blick auf Lillys geschwollenes Augenlid.

„Es juckt höllisch.“

„Ich kenne das, ich reagiere auch allergisch auf Mückenstiche.“ Er machte eine kurze Pause und fügte dann scherzhaft hinzu: „Aber nimm es mir nicht übel, ein bisschen siehst du schon aus wie Quasimodo.“

Lilly schlug gespielt empört mit einer Stoffserviette nach ihm. „Danke, das ist genau das, was ich jetzt hören will“, meinte sie ironisch.

„Ich weiß eben, wie man Komplimente macht.“

„Du alter Charmeur.“

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