Lüneburg& Lüneburger Heide Reiseführer Michael Müller Verlag Individuell reisen mit vielen praktischen Tipps.
:
Sven Bremer
:
Lüneburg& Lüneburger Heide Reiseführer Michael Müller Verlag Individuell reisen mit vielen praktischen Tipps.
:
Michael Müller Verlag
:
9783966853279
:
MM-Reiseführer
:
1
:
CHF 15.70
:
:
Deutschland
:
German
:
288
:
Wasserzeichen
:
PC/MAC/eReader/Tablet
:
ePUB
Anders reisen und dabei das Besondere entdecken: Mit den aktuellen Tipps aus den Michael-Müller-Reiseführern gestalten Sie Ihre Reise individuell, nachhaltig und sicher. Wer einmalige Naturschönheit sucht, muss nicht in die Ferne schweifen. Gehen Sie mit Sven Bremer und unserem Reiseführer 'Lüneburg& Lüneburger Heide' auf Entdeckungsreise und erkunden Sie die bezaubernde Heide-Landschaft der Lüneburger Region. 288 Seiten mit 173 Farbfotos geben Ihnen einen Eindruck der an Sehenswürdigkeiten reichen Traum-Landschaft im Norden der Republik. Dank 38 Karten und Plänen sind Sie immer optimal orientiert. Zehn GPS-kartierte Wanderungen und Radtouren lassen Sie die Lüneburger Heide hautnah erleben. Ökologisch, regional und nachhaltig wirtschaftende Betriebe sind kenntlich gemacht. Alles vor Ort für Sie recherchiert und ausprobiert. Zahlreiche eingestreute Kurz-Essays vermitteln interessante Hintergrund-Info mationen. Die Geheimtipps von Sven Bremer erschließen Ihnen die Highlights Lüneburgs und der Lüneburger Heide ebenso, wie Sehenswertes abseits ausgetretener Pfade. Erprobte Tipps und nützliche reisepraktische Ratschläge runden den Lüneburg-Reiseführer ab. Praktisch und interaktiv Kostenlos und registrierungsfrei stehen zeh redaktionell geprüfte GPS-Tracks und die mmtravel® App mit Online-Karten und Ortungsfunktion zum Download für genussvolle Wanderungen in der Lüneburger Heide bereit. Fakten über Lüneburg und die Lüneburger Heide, die Sie wahrscheinlich noch nicht kannten: - Johann Sebastian Bach lernte in der Lüneburger St.-Michaelis-Kirche das Orgelspielen. - Rund 40 Prozent aller in Deutschland erzeugten Kartoffeln stammen aus der Lüneburger Heide. - Im Kloster Ebstorf wurde 1830 die älteste mittelalterliche Weltkarte gefunden. - Das Rathaus ist mit 8.000 Quadratmetern Fläche das größte mittelalterliche Rathaus Norddeutschlands. - In der Eingangshalle des Klosters Lüne plätschert seit 600 Jahren unaufhörlich Wasser in die große bronzene Schale des gotischen Brunnens. Dieser sogenannte Handstein ist das Wahrzeichen des Klosters.
Sven Bremer Sven Bremer - kein Scherz, kein Pseudonym - ist 1963 in Bremen geboren. Er lebt und arbeitet in seiner Heimatstadt, sofern er nicht für diverse Magazine und Verlage durch die Weltgeschichte reist. Nachdem das mit dem Profifußball nichts geworden ist, heuerte Sven Bremer zunächst als Sportredakteur beim Weser Kurier an. Seit 2003 schreibt er als Freelancer Geschichten über Fußball und Radsport sowie viele, viele Reisereportagen. Der Autor des Michael-Müller-City-Guides 'Bremen' hat mehrere Reiseführer, einige Fußballbücher und Bücher über den Radsport geschrieben. www.svenbremer.d
Stadtgeschichte
Die Entstehung der Stadt Lüneburg wird gerne zusammengefasst unter der lateinischen Formel „Mons, Pons, Fons“. Mons steht für den
Kalkberg
, auf dem zu jener Zeit bereits eine Burg des Markgrafen Hermann Billung bestand, Pons für die Brücke über die
Ilmenau
, die Lüneburg mit der Siedlung Modestorpe verband, als Fons wurde die Salzquelle bezeichnet. Hinzu kam alsbald das Sandviertel als Umschlagplatz der Waren. Lüneburg stand zwar noch im Schatten
Bardowicks
, entwickelte sich aber nicht zuletzt durch den Salzabbau rasch. Mitte des 10. Jh. wurde die erste Kirche errichtet, 956 erstmals als „Lhiuniburc“ erwähnt. Lüneburg wuchs weiter, 1230 wurde das erste Rathaus erbaut, 1247 erhielt die prosperierende Stadt an der Ilmenau von Herzog Otto I. (Otto das Kind) offiziell das Stadtrecht, drei Jahre später wurde um das aus den ursprünglichen vier Vierteln zusammengewachsene Lunaborch eine Wehrmauer errichtet, 1273 erhielt die Saline zu Lüneburg vom Fürstentum Lüneburg das
Salzmonopol
.
Lüneburgs historisches Wasserviertel an der Ilmenau
Beitritt zur Hanse
Die Salzstadt Lüneburg stieg auf zu einer der wichtigsten Städte in Nordeuropa. Das Salz, auch „weißes Gold“ genannt, war damals lebensnotwendig, um Lebensmittel wie beispielsweise Fisch haltbar zu machen. Und so war es kein Wunder, dass Lüneburg schon alsbald der
Hanse
beitrat, jenem mächtigen Kaufmannsbund des Mittelalters. Vollmitglied der Hanse wurde Lüneburg, das zuvor dem Sächsischen und dem Wendischen Städtebund angehörte, erst im Jahr 1363, als die Lüneburger am Hansetag in Lübeck teilnahmen und zudem einen Feldzug gegen die Dänen mitfinanzierten. Anderen Quellen zufolge wurde Lüneburg erst 1371 vollwertiges Hansemitglied, schon bald allerdings so einflussreich, dass in der Folge 36 Hansetage an der Ilmenau abgehalten wurden.
Nach dem
Lüneburger Erbfolgekrieg
in den 1370er-Jahren fiel Lüneburg letztendlich an das Haus der Welfen. Die Hansestadt hatte sich seit 1371 jedoch gewisse Privilegien und eine weitgehende Unabhängigkeit von den Herzögen gesichert, die inzwischen nach den zahlreichen Kriegen hoch verschuldet waren. Die Salzstadt Lüneburg war nie offiziell als freie Reichsstadt anerkannt, die Rechte ihrer Bürger unterschieden sich jedoch kaum von denen freier Reichsstädte. Maßgeblichen Anteil daran hatte auch die sogenannte „Lüneburger Sate“, ein Vertrag, der Lüneburg u. a. durch gewisse Pfandrechte weiteren Besitz an Land und Burgen sowie das Stapelrecht sicherte.
Reich und verschuldet zugleich
Lüneburg galt Mitte des 15. Jh. einerseits als eine der reichsten Städte Nordeuropas, andererseits wurde die Stadt inzwischen von massiven Schulden geradezu erdrückt, u. a. nachdem die Stadt komplett von einem Befestigungswall umgeben worden war. Der Rat der Stadt forderte die Besitzer der Salzsiedepfannen auf, ihren Teil zur Entschuldung beizutragen. Zunächst sollten sie den zehnten Teil des Pfennigs, später ein Viertel ihrer Einkünfte und ab 1445 schließlich die Hälfte ihrer Einnahmen aus der Salzgewinnung an die Stadt zahlen. Das passte insbesondere den geistlichen Siedepfannenbesitzern nicht; es kam zum Streit. Von 1446 bis 1462 schwelte der sogenannte
Lüneburger Prälatenkrieg
,
ehe der Zwist mit Hilfe des dänischen Königs Christian I. sowie der Bischöfe von Schwerin und Lübeck beigelegt werden konnte.
In diese Zeit fiel auch der sogenannte
Forderungskatalog
der Sechziger
.
Seinen Namen hatte er erhalten, weil genau 60 Bürger Lüneburgs im Jahr 1454 den Rat der Stadt mit Forderungen nach mehr Gerechtigkeit, Bürgerbeteiligung und Gleichbehandlung im öffentlichen Leben konfrontierten und zudem Kontrollgremien einsetzen wollten, die dem Rat genauer auf die Finger schauen sollten - was allgemein als Schritt in Richtung Demokratie gewertet wird.
Im Laufe des 16. Jh. wurde auch in Lüneburg die
Reformation
eingeführt. Während die Residenzstadt Celle bereits 1524 (nach Wittenberg) die zweite Stadt Deutschlands war, in der sich die Reformation komplett durchsetzte - bzw. von Herzog Ernst dem Bekenner durchgedrückt wurde -, war Lüneburg etwas zögerlicher. Der Rat der Stadt sperrte sich zunächst, doch schließlich fügte man sich, und 1530 fand in der
Kirche St. Nicolai
zu Lüneburg der erste evangelische Gottesdienst statt; wenig später wurde auch die
Kirche St. Michaelis
evangelisch-lutherisch. Endgültig für die Umsetzung der Reformation in Lüneburg sorgte Wilhelm der Jüngere bis zum Jahr 1580.
Ende des goldenen Zeitalters
Langsam, aber sicher war es den Herzögen des Hauses Braunschweig-Lüneburg, Otto und Ernst, im Laufe des 16. Jh. gelungen, ihre Landeshoheit gegenüber der Stadt Lüneburg wieder zu stärken. Im März 1562 unterschrieben beide Seiten einen Vertrag, der die Salzstadt u. a. zu jährlichen Abgaben verpflicht