Das Haus der Familie Ringelblum sah nicht aus wie andere Häuser. Andere Häuser waren mehr oder weniger rechteckig mit einem Dach obendrauf. Das Haus der Ringelblums hingegen war eigentlich gar kein richtiges Haus. Es war mehr ein windschiefes Gebilde aus nebeneinander und übereinander gestapelten ovalen Waben. Jedes Zimmer war eine eigene Wabe, verbunden durch Glasgänge oder Wendeltreppen, je nachdem, ob man hinauf und hinunter oder von einer Seite zur anderen gelangen wollte.
Karl und Karoline Ringelblum bauten alles, was man nur bauen konnte. Kathedralen, Schulen, Schwimmbäder, Krankenhäuser, Bahnhöfe oder auch Baumhäuser, die sich über zehn Bäume erstreckten, und eine dreistöckige Hundehütte für den vierbeinigen Liebling eines Sultans. Die Ringelblums waren nämlich Architekten mit Leib und Seele. Architekten, die nach Höherem strebten. Nach dem Höchsten überhaupt. Die Ringelblums wollten unbedingt in die Architekturgeschichte eingehen. So jemand konnte natürlich nicht in einem stinknormalen Haus wohnen.
Als ihr Sohn Theoph