: Ron Corbett
: Cape Diamond Kriminalroman
: Polar Verlag
: 9783948392932
: 1
: CHF 10.80
:
: Krimis, Thriller, Spionage
: German
: 320
: DRM
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
CAPE DIAMOND ist Ron Corbetts zweites Buch mit Frank Yakabuski. Yakabuski ist Polizist in der fiktiven Stadt Springfield, am südlichen Rand des Great Boreal Forest Kanadas. Als Augustus Morrissey, der pensionierte Anführer der irischen Verbrecherbande North Shore Shiners, ermordet und an einem Parkzaun hängend aufgefunden wird, gibt es viele Verdächtige. Aber der ungeschliffene Diamant im Wert von 1,2 Millionen US-Dollar, der in Morrisseys Mund gestopft wurde, ist etwas Besonderes. Als dann ein Mitglied der Travellers, einer fast mythischen Schmugglerbande, deren Abstammung auf die mitteleuropäischen Sinti und Roma zurückgeht, ebenfalls ermordet und am selben Zaun hängen gelassen wird, an dem Morrissey gefunden wurde, steht ein Bandenkrieg bevor. Dieser droht den Ort auseinanderzureißen. Yakabuski bittet seinen Vater, einen inzwischen pensionierten Detektiv, den eine lange Geschichte mit den Banden verbindet, bei der Vernehmung um Rat. Geht es bei dem Konflikt um die Ermordung zweier Männer? Die Entführung eines kleinen Mädchens? Oder möglicherweise um den Diamanten, der in Augustus Morrisseys Mund gefunden wurde? Als ob das für einen Detektiv nicht genug wäre, unternimmt ein Serienmörder einen töd- lichen Roadtrip durch die Vereinigten Staaten in Richtung der nördlichen Wasserscheide. CAPE DIAMOND ist ein reichhaltiger und detaillierter Kriminalroman mit Motiven, die so düster und bedrohlich sind wie sein kanadischer Schauplatz. Eine einzigartige Mischung aus modernem Who-dunnit, Gangland-Drama, ländlicher Folklore und einer Rache- geschichte mit einem übermenschlichen Mörder vereint sich zu einer aufregenden und spannenden Fahrt. Frank Yakabuski ist ein hartnäckiger Detektiv und ein sympathischer Charakter. Seine Fehler machen ihn interessant und das Geheimnis glänzt mit der Anziehungskraft eines halb vergrabenen Diamanten.

Ron Corbett ist Autor, Journalist und Rundfunksprecher. Er unterrichtete Journalismus an der School of Journalism der Carleton University und gewann zahlreiche Auszeichnungen, darunter zwei National Newspaper Awards. Er ist Autor von sieben Fachbüchern. Sein erster Roman 'Ragged Lake', der erste in der Frank Yakabuski Serie, erhielt begeistertes Lob und eine Edgar Allan Poe Nominierung der Mystery Writers of Amerika für das beste Original-Taschenbuch. Ron Corbett ist mit der preisgekrönten Fotografin Julie Oliver verheiratet. Inzwischen ist die Serie um Frank Yakabuski auf drei Romane angewachsen. Inzwischen ist auch das erste Buch einer neuen Thriller Serie erschienen. Protagonist ist der FBI-Agent Danny Barrett.

3


Springfield wurde an den südlichen Ausläufern des borealen Nadelwalds erbaut, am Zusammenfluss dreier Ströme, und das Nordufer des größten, des Springfield River, galt immer als Stadtrand. In dem dort gelegenen Viertel North Shore fand man das, was alle Städte aus ihrem Zentrum verbannen: billige Kneipen und noch billigere Unterkünfte, Schrottplätze und Autoschrauber, Säufer und Straßenhändler, Diebe und Junkies. Französische Arbeiter aus den Sägewerken und Holzfäller aus der Métis Nation waren die Ersten, die sich in North Shore niederließen, Anfang des 19. Jahrhunderts war das, in der Hochphase der Holzgewinnung im Springfield Valley. Es folgten Angehörige der Cree und Algonquin, weitere Métis, die dann allesamt von den großen Firmen vertrieben wurden, die gegen Ende des 19. Jahrhunderts in die Gegend kamen und die Wasserkraft der Ströme für ihre Papiermühlen, Sägewerke und Streichholzfabriken brauchten.

1930 hatte die schäbige Vorstadt in North Shore fast die Größe der am anderen Ufer gegründeten Stadt Springfield erreicht. Jeden Abend hörten die Menschen in Springfield die Klänge der Fiedeln und Waschbretter, die von der anderen Flussseite herüberwehten, das Geschrei der Kesselflicker, Schamanen und Schwarzbrenner, das Gegröle der Betrunkenen, die aus den unzähligen Kneipen und Tavernen wankten. Jeden Morgen schauten sie zur anderen Flussseite und sahen die offenen Feuer, den vom Wasser träge aufsteigenden Nebel, der sich um die Schuppen aus Zedernholz und die grob gezimmerten Blockhütten schlängelte, den dichten Dunst, aus dem die Voyageurs mit ihren leuchtend roten Schärpen heraustraten; wilde Waldmenschen mit langen Haaren und ledernen Stulpen; schwarz gewandete Pfarrer, dünn wie Leprakranke; Jungs mit Schiebermützen und bunten Hosenträgern; aus Springfield herübergeschiffte Temperenzlerinnen in schweren Kleidern und mit Sonnenschirmen – alle spazierten herum und drängelten sich durch den Qualm und den Nebel, der sich in North Shore anscheinend nie verzog.

Um eine Brücke zu errichten, hatte Springfield die Vorstadt 1936 dem Erd