: Oliver Schütte
: Zukunft Schreiben KI-Tools für Autorinnen und Autoren
: Master School Drehbuch E.K.
: 9783946930105
: 1
: CHF 14.20
:
: Fotografie, Film, Video, TV
: German
: 220
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Künstliche Intelligenz verändert die Welt des Erzählens fundamental. Der renommierte Dramaturg und Autor Oliver Schütte gibt einen umfassenden Einblick in die Möglichkeiten und Grenzen der KI für das kreative Schreiben. Die breite Palette reicht von Brainstorming, Recherche, Titelfindung bis hin zur Figurenentwicklung. Schütte zeigt fundiert und kritisch, wie Autoren dieses Instrument optimal nutzen können, um an Romanen und Drehbüchern zu arbeiten. Dabei stellt er viele konkrete Anwendungsbeispiele vor, die sofort umgesetzt werden können. Er warnt aber auch vor übertriebenen Erwartungen und betont die unersetzliche Rolle der menschlichen Kreativität. Ein zeitgemäßes und aufklärendes Buch für alle Autorinnen und Autoren im digitalen Zeitalter. Das Update beschreibt in einem zusätzlichen Kapitel die neuesten Programme bis einschließlich Juli 2024, die für das Entwickeln von Geschichten relevant sind.

Oliver Schütte ist Spezialist für das Erzählen von Geschichten. Er studierte Film- und Theaterwissenschaften an der Freien Universität Berlin. Seit 1986 arbeitet er als Autor für Film und Fernsehen und ab 1990 auch als Dramaturg. Für sein erstes Drehbuch KOAN erhielt er 1988 den Deutschen Drehbuchpreis. 1995 gründete er die Weiterbildungsinstitution Master School Drehbuch, die er bis Ende 2008 geleitet hat. Im Jahr 1995 beginnt auch seine umfangreiche Lehrtätigkeit im In- und Ausland. 2013 gründete er die Filmproduktion tellfilm Deutschland mit Sitz in Berlin. Heute ist er als Dramaturg, Dozent an internationalen Filmhochschulen, Publizist und als Produzent tätig. Er ist Autor von DIE KUNST DER DREHBUCHENTWICKLUNG. Im Jahr 2019 erschien DIE NETFLIX-REVOLUTION. Seine anderen Werke DIE KUNST DES DREHBUCHLESENS und SCHAU MIR IN DIE AUGEN, KLEINES sind mittlerweile in der 4. Auflage erschienen. Im Jahr 2015 wurde sein erster Roman DIE ROTE BURG und im Jahr 2019 TÖDLICHER SCHNITT veröffentlicht.

1. EINLEITUNG

Öffne die Schleusentore, HAL.
2001: A Space Odyssey

1.1. VORWORT


In der Unendlichkeit des Weltraums schwebt ein einsamer Astronaut in seinem kleinen Raumtransporter. Umgeben von schier endloser Leere ist Dave Bowmans einziger Ankerpunkt das Raumschiff Discovery One, ein majestätischer Koloss, der stolz und erhaben in der Stille des Universums thront. Dave kehrt zurück von einer Mission und möchte in seine Raumfähre. Er bittet den Computer an Bord, das Tor zu entriegeln. Seine Stimme, ruhig und entschlossen, hallt über Funk: „Öffne die Schleusentore, HAL.“

Ein beklemmender Moment der Stille folgt, bis HAL 9000, die Künstliche Intelligenz, reagiert. Kalt und ohne Emotion dringt ihre Antwort durch den Äther: „Es tut mir leid, Dave. Ich fürchte, das kann ich nicht tun.“

In dieser Szene, die wie ein Gemälde erscheint, steht der Mensch der Maschine gegenüber: Das Leben misst sich mit der Künstlichen Intelligenz. Es ist eine stille Konfrontation.

Wir begeben uns in diesem Buch auf eine Reise, um die neuesten Entwicklungen dieser Begegnung zwischen Mensch und Maschine zu untersuchen und zu erkunden, welche Veränderungen sich für Autoren und Autorinnen in der Zukunft ergeben werden.

Einerseits öffnet uns dieser intelligente Algorithmus neue Türen. In der Filmindustrie hat die Anwendung der Künstlichen Intelligenz (KI) bereits ein beträchtliches Aus maß erreicht. Schon jetzt erleben wir die unvergessliche und im Jahr 2016 verstorbene Carrie Fisher in ihrer Rolle als Prinzessin Leia in STAR WARS weiterhin auf der Leinwand. Und in den Onlineshops gibt die KI auf Basis von Lesegeschichte und Präferenzen personalisierte Buchempfehlungen.

Doch es gibt auch eine Kehrseite. Eine, die uns in die dunklen Ecken führt, wo die Grenzen zwischen Wirklichkeit und Fiktion verschwimmen. Insbesondere wenn wir bedenken, wie schnell sich die Technologie entwickelt. In den Hollywood-Studios kursieren längst Angebote, Statisten gegen eine Tagesgebühr zu scannen, um ihre Gesichter dann beliebig verwenden zu können. Und es existieren bereits ganze Drehbücher und Romane, die selbstständig von der KI verfasst worden sind. Ist es vorstellbar, dass die Oscars für einen Film vergeben werden, der vollständig mit KI erstellt wurde? Oder dass eines Tages der Deutsche Buch preis an Chat