: Katarina Stengler, Ina Jahn
: Zwänge verstehen und hinter sich lassen Was Betroffene und Angehörige selbst tun können
: Trias
: 9783432117775
: 2
: CHF 21.90
:
: Angewandte Psychologie
: German
: 208
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
<p><strong> o bieten Sie Zwangsstörungen die Stirn</strong></p> <p>Zwangshandlungen und Zwangsgedanken können zu hartnäckigen Begleitern werden, die das Leben der Betroffenen stark beeinträchtigen. Doch es gibt Wege, sie wieder loszuwerden. Prof. Dr. Katarina Stengler und Ina Jahn sind erfahrene Expertinnen für Zwangserkrankungen am Helios Park-Klinikum Leipzig und zeigen Ihnen, wie Sie Ihre Zwangsstörungen in den Griff bekommen.</p><ul> lt;li><strong>Selbst est:</strong> Erfahren Sie mehr darüber, ob Sie unter behandlungsbedürftigen Zwängen leiden.</li><li>& t;strong>Hilfe zur Selbsthilfe:</strong> So verstehen Sie, wie Zwänge entstehen, und lernen durchÜbungen und praktische Tipps, sie schrittweise zu bewältigen.</li>&l ;li><strong>Neue Therapie-Ansätze:</st ong> Informieren Sie sichüber aktuelle Entwicklungen in der Diagnostik und Therapie, z. B.über die aufsuchende Behandlung schwer zwangserkrankter Menschen.</li><li> <strong>Tipps für Angehörige:</strong&g ; Als Partner und Angehörige sind Sie bedeutende Wegbegleiter. Umso wichtiger ist es für Sie zu wissen, was im Kampf gegen den Zwang zu beachten ist und wie Sie sich abgrenzen können.</li></u ><p>Für ein Leben ohne Zwänge.</p><p&g ;Empfohlen von der Deutschen Gesellschaft Zwangserkrankungen e. V.</p><p>'Ein wichtiges Buch für Betroffene und ihre Angehörigen. Es macht Mut, zeigt Strategien auf und gibt wertvolle Tipps, wie Betroffene und Angehörige sich gegen den Zwang stellen und ihren persönlichen gesunden Freiraum wieder zurückerobern können.' Antonia Peters, Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft Zwangserkrankungen e.V.</p>

<p><strong>Prof Dr. med. Katarina</strong><st ong>Stengler</strong> ist Direktorin des Zentrums für Seelische Gesundheit am Helios Park-Klinikum Leipzig. Sie ist Verhaltenstherapeutin mit klinischem und Forschungsschwerpunkt im Bereich Zwangserkrankungen. Weiterhin ist sie Mitglied der Expertengruppe"Entwicklu g von S3-Leitlinien für Zwangserkrankungen" der DGPPN sowie Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat der Deutschen Gesellschaft Zwangserkrankungen e.V. (DGZ).</p><p>< trong>Dipl.-Psych. Ina Jahn</strong>ist Psychologische Leiterin der Spezialambulanz am Helios Park-Klinikum in Leipzig. Sie ist Psychologische Psychotherapeutin für Kinder, Jugendliche und Erwachsene (Verhaltenstherapie) sowie Systemische Therapeutin und Familientherapeutin (DGSF). Zudem ist sie als Supervisorin und Dozentin an verschiedenen Ausbildungsinstituten tätig.</p>

Wie Zwangserkrankungen entstehen können


Eine Zwangserkrankung kann vielfältige Ursachen haben. Zumeist wirken unterschiedliche Einflüsse zusammen und ergeben ein komplexes Geflecht, das sich nur schwer durchschauen lässt. Darum werden in diesem Kapitel die einzelnen möglichen Faktoren getrennt dargestellt.

Am Ende laden wir Sie dazu ein, einen Blick in das Dickicht der Entwicklung der eigenen Zwangserkrankung zu werfen.

(Susi Schaaf, Bellheim)

Psychologische Faktoren


Wir wissen, dass viele Faktoren eine Rolle spielen können. Es wäre falsch anzunehmen, dass irgendeine einzige Begebenheit in der Biographie eines Menschen zu einer so komplexen Erkrankung führen kann. Es sind vielmehr verschiedene Faktoren, die beim Einzelnen zum Ausbruch einer Zwangserkrankung führen. Wir sprechen deshalb von einem multifaktoriellen Bedingungsgefüge mit psychologischen, psychosozialen und biologischen Aspekten.

Im Folgenden wollen wir diese drei Aspekte näher beleuchten und anschließend gemeinsam mit Ihnen schauen, wie sich die Zwänge bei Ihnen persönlich eingeschlichen haben könnten.

Welche Persönlichkeitsmerkmale sind typisch?


Es gibt einige Persönlichkeitsmerkmale, die bei der Entwicklung und Aufrechterhaltung von Zwängen eine Rolle spielen können. Ein hohes persönliches Verantwortungsgefühl gepaart mit Perfektionismus ist ein typischer Persönlichkeitszug im Zusammenhang mit Kontrollzwängen, wie das folgende Beispiel verdeutlicht.

Alles muss ordnungsgemäß kontrolliert werden

Ein Angestellter in einer öffentlichen Dienststelle entwickelte einen ausgeprägten Kontrollzwang. Beim Schriftverkehr mit offiziellen Stellen hatte er das Gefühl, das verfasste Schriftstück sei nicht ordentlich, entsprechend den formalen Anforderungen, abgefertigt worden. Briefkopf, Absender, Anschrift, Seitenränder, Textgröße, Unterschriften etc.: So vieles kann falsch sein. Die Vorstellung, einen falschen Absender oder gar den falschen Adressaten gewählt zu haben, machte es dem Angestellten bald unmöglich, überhaupt noch den dienstlichen Verpflichtungen nachzukommen.

Er hatte es sich angewöhnt, bis weit nach offiziellem Dienstschluss an seiner Arbeitsstelle zu bleiben. Erst dann hatte er genügend Zeit, die am Tage angefertigten Schriftstücke »ordnungsgemäß« zu kontrollieren. Es konnte Stunden dauern, bis er sein Tagewerk beendet hatte, um dann mit einem einigermaßen erträglichen Gefühl nach Hause zu gehen.

Er war dabei so vorsichtig vorgegangen, dass die unmittelbaren Arbeitskollegen viele Jahre ihren Kollegen als unauffällig eingeschätzt hatten. Erst als die Ehefrau sich Sorgen machte, warum ihr Mann Tag für Tag spät aus dem Büro kam, Schlafstörungen hatte, gereizt und insgesamt sehr unausgeglichen war, konnte sich der Betroffe