: Kristin Weber
: Mensch und Informationssicherheit Verhalten verstehen, Awareness fördern, Human Hacking erkennen
: Carl Hanser Fachbuchverlag
: 9783446480773
: 1
: CHF 27.00
:
: Informatik, EDV
: German
: 204
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: PDF/ePUB
- Den Menschen als wichtigen Sicherheitsfaktor in Unternehmen und Organisationen verstehen
- Verhalten nachvollziehen und durch psychologisches Verständnis beeinflussen
- Security Awareness-Kampagnen gestalten und Mitarbeitende effektiv sensibilisieren
- Gefahren von Human Hacking (er)kennen
- Informationssicherheitsmaßneh en für (und nicht gegen) Menschen entwickeln
- Ihr exklusiver Vorteil: E-Book inside beim Kauf des gedruckten Buches
Der Mensch ist das größte Risiko für die Informationssicherheit in Unternehmen!' Diese Aussage ist schädlich, wenn Mitarbeitende für Informationssicherheit sensibilisiert werden sollen. Tatsächlich sind Menschen ein wichtiger Sicherheitsfaktor. Sie sind Teil der Lösung und kein Problem!
Das Buch stellt den Menschen in den Mittelpunkt und hilft zu verstehen, warum diese sich nicht immer 'richtig' verhalten. Häufig liegt es an zu starren Regeln, die nicht zu ihrem Arbeitsalltag passen - oder an der geschickten Manipulation durch Social Engineers. Um Mitarbeitende effektiv für Informationssicherheit zu sensibilisieren, hilft ein Blick in die Verhaltenspsychologie. Ein komplexes Zusammenspiel verschiedener Faktoren beeinflusst menschliches Handeln. Sind diese Faktoren bekannt, können sie zielgerichtet gefördert und beeinflusst werden: Mitarbeitende ändern ihre Einstellungen, sie erhöhen ihr Wissen, stärken ihr Selbstvertrauen, verbessern ihre Fähigkeiten, sie entwickeln sichere Gewohnheiten und sie erinnern sich im entscheidenden Moment an das 'richtige' Verhalten.
Das Buch vermittelt Hintergrundwissen und zeigt anhand zahlreicher Beispiele, wie informationssichere Verhaltensweisen gefördert und gemessen werden können.
AUS DEM INHALT //
- Der Faktor Mensch in der Informationssicherheit: vom 'Problem' zur 'Lösung'
- Der Mensch als Bedrohung: Insider Threats
- Der Mensch als Opfer von Human Hacking
- Verhaltensabsicht, Wissen, Gewohnheit und Salienz als Faktoren von Information Security Awareness
- Information Security Awareness zielgerichtet fördern
- Information Security Awareness bewerten und messen

Prof. Dr. Kristin Weber ist Vizepräsidentin für Digitalisierung an der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt. Sie lehrt, forscht, veröffentlicht und berät zu den Themen Data Governance, Datenqualität, Datenmanagement, Information. Zudem ist Kristin Weber als Autorin, Referentin und Beraterin für die Themenstellungen Information Security Awareness, ISMS, Data Governance, Datenqualität und Stammdatenmanagement tätig.
2Der Mensch als Bedrohung

Anwendende treffen tagtäglich Entscheidungen, welche einen Einfluss auf die Informationssicherheit haben. Sie entscheiden sich, sensible Informationen auf Social Media zu posten, ihr Smartphone oder Notebook unbeaufsichtigt zu lassen, sie nutzen unsichere Passwörter oder vergessen, den Bildschirm bei Abwesenheit zu sperren.

Dieses Kapitel beleuchtet die Rolle der Menschen als „Bedrohung“ näher. Zunächst werden Szenarien vorgestellt, in welchen Menschen bewusst oder unbewusst mit ihren Entscheidungen die Informationssicherheit gefährden können. Die Gründe, Ursachen und Motive für dieses „falsche“ Verhalten sind vielfältig. Deren Verständnis ist wichtig, um Menschen dabei zu unterstützen, zu Sicherheitsfaktoren zu werden. Der zweite Teil des Kapitels beschäftigt sich mit dem Phänomen der Malicious Insider und betrachtet speziell die Bedrohung, die von den eigenen Mitarbeitenden oder anderen Insidern für die Informationssicherheit ausgehen kann, wenn diese in böswilliger Absicht handeln.

2.1It’s me, hi, I’m the problem, it’s me1

Menschen verhalten sich nicht immer „informationssicherheitskonform“ (information security compliant). Anwendende, die unbewusst oder bewusst Richtlinien ignorieren, sich am Arbeitsplatz und außerhalb der Organisation unbedacht oder fahrlässig verhalten, können die Informationssicherheit der eigenen Organisation gefährden. Die Gründe für ein abweichendes (non-compliant) Verhalten sind sehr vielfältig, und in vielen Fällen kann den Anwendenden nicht einmal ein Vorwurf gemacht werden. Mitarbeitende konzentrieren sich auf die Erledigung ihrer primären Aufgaben, und das für die Einhaltung von Sicherheitsmaßnahmen erforderliche Verhalten stellt oft ein Hindernis auf diesem Weg dar. Dieser Konflikt zwischen Sicherheit und Produktivität ist ein häufiger Grund für Non-Compliance (Beautement et al., 2008).

Bild 2.1 zeigt aus einem anderen Kontext, wie leicht eine Sicherheitsmaßnahme als Hindernis gesehen werden kann. Sie versperrt wortwörtlich den Weg und hindert das Erreichen des eigentlichen Ziels. So wird sie einfach umgangen bzw. umfahren.

Dieser Abschnitt zeigt zunächst typische Beispiele und Szenarien aus dem Unternehmensalltag, in welchen Mitarbeitende mit ihrem Verhalten die Sicherheit von Unternehmensinformationen beeinflussen können. Im Anschluss werden mögliche Gründe oder Ursachen fürunsicheres Verhalten aufgezeigt. Es ist wichtig, diese Gründe zu kennen und zu verstehen, um Menschen aus der Rolle „Bedrohung“ in die Rolle „Sicherheitsfaktor“