Wie schön sie war!
Simon betrachtete das schmale Gesicht der Pflegerin, die sich mit Schwester Priska vorgestellt und den Kniebereich seines linken Beins für den Eingriff vorbereitet hatte. Aufmerksam beklopfte sie seinen rechten Handrücken, um eine passende Vene für den Katheter zu finden.
„Hier müsste es gehen“, sagte sie ruhig. „Jetzt werden Sie kurz den Einstich spüren.“
„Es ist vermutlich auszuhalten“, erwiderte er. In Wahrheit aber fürchtete er sich vor der Vollnarkose, die ja ein kompletter Kontrollverlust war, mehr als vor der Operation selbst.
Schon seit etlichen Monaten litt Simon Lohmer, Manager der Jugendmannschaft Harlaching, an Knieproblemen. Eine Zeit lang hatte er es mit Ignorieren versucht, aber dann hatten ihn die Schmerzen doch zum Hausarzt getrieben.
Der wiederum hatte ihn in die Berling-Klinik geschickt. Die dortigen Untersuchungen zeigten einen ausgeprägten Meniskusschaden, der auf Anraten der Ärzte behoben werden musste. Sie sagten, ein Riss dieses scheibenförmigen Knorpels sei wie Sand im Getriebe, würde unbehandelt zu Gelenkentzündungen führen und schließlich das Aus für jede sportliche Betätigung bedeuten.
Hier im Vorbereitungsraum lag der Patient nun in banger Erwartung dessen, was gleich mit ihm geschehen würde.
„Tut mir leid“, sagte Schwester Priska in diesem Moment bedauernd und ein bisschen verlegen. „Das hat nicht geklappt. Ich versuche es noch