»Zur stabilen Stützung eines Körpers«, so das Motto des 1975 erstmals erschienenen Romanes Korrektur, »ist notwendig, daß er mindestens drei Auflagepunkte hat, die nicht in einer Geraden liegen, so Roithamer.« Der Roman Korrektur hat ebenfalls drei »Auflagepunkte«. Der erste ist Roithamer, Österreicher, 42 Jahre alt, er lehrte Naturwissenschaft in Cambridge. In dreijähriger Planung und ebenso langer Bauzeit hatte er für seine Schwester ein ihr vollkommen entsprechendes Bauwerk geschaffen, einen sogenannten »Kegel«. Der Anblick dieses vollkommenen Bauwerks brachte ihr den Tod. Roithamer mußte »korrigieren«, er ließ den Kegel dem Staat zufallen, freilich mit der Auflage, ihn der Natur zu überlassen. Dann vollzog Roithamer die letzte Korrektur, den Freitod.
Ein Mensch habe eine Idee und trifft irgendwann in seinem Leben, an dem entscheidenden Punkte, auf einen anderen Menschen, der durch seine Wesensart und gleichzeitig auf den entscheidenden Punkt des ihm Begegnenden bezogenen Geisteszustand, die Idee zur Verwirklichung bringt, aus der Idee Realisierung, schließlich Vollendung der Realisierung werden läßt. Ein solcher Mensch mit einer solchen Idee sei Roithamer zweifellos gewesen und er, Roithamer, sei ebenso zweifellos an dem entscheidenden Punkte in seinem Leben auf Höller getroffen, der ihm die Verwirklichung und Vollendung seiner Idee ermöglicht hat, sagte ich. Und letztenendes zeigten sich an dem roithamerschen Kegel auffallend Kennzeichen des höllerschen Hauses, umgekehrt an dem höllerschen Haus Kennzeichen des ro