Kapitel1
Montag, 26. April 1909, Wien
Baron Adolf von Wald nahm den weiten Weg mit der Eisenbahn aus Pöchlarn nahe Artstetten auf sich, weil sich die Geschäfte in der Regel lohnten, die er in der Reichshauptstadt anzubahnen pflegte. Außerdem gab es nur in Wien die Sorte seiner heiß geliebten Havanna-Zigarren, ohne die er es, ähnlich wie der Kaiser Höchstselbst, keinen Tag lang aushalten konnte. Nachdenklich blickte er über die im hellen Sonnenschein vorbeifliegenden Wiesen und Äcker. Seit Jahren diente er auf dem Sommerschloss im Nibelungengau als Kammermeister Seiner Kaiserlichen Hoheit, dem Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand. Zuvor wa