1. Kapitel
Der Knecht humpelte voran. Nun jedoch stoppte er und sah ungeduldig zum Pfarrer zurück. Er winkte ihm, schneller zu gehen.
In diesem Moment verschwand einmal mehr der volle Mond hinter den Wolken, und Jonathan war nur noch ein schwarzer, gestikulierender Schatten. Eine groteske, zwergenhafte Figur, die ebenso der Teufel selbst geschickt haben mochte.
Bei dem Gedanken fröstelte der Reverend. Wenn er den Krüppel nicht seit vielen Jahren als gutmütigen Trottel erlebt hätte, wäre er spätestens jetzt umgekehrt. So jedoch gemahnte er sich seiner Pflicht als Pfarrer und beschleunigte seinen Schritt.
Jonathan wartete, bis er herangekommen war. In seiner gutturalen Sprechweise rief er zur Eile: »Gommt schnella! Schnella, Herr Pfarrer!«
Und wenn's auch nicht der Teufel war, der ihm winkte, so mochte es ebenso sein, dass der Satan in den guten Jonathan gefahren war und ihn nun auf eine falsche Fährte lockte. Der Weg zur Witwe führte durch die berüchtigten Sümpfe. Weit mehr arme Seelen hatten dort ihr Leben gelassen, als sich selbst sonntags in der kleinen Dorfkirche von Blackmore scharten.
Reverend James glaubte fest an den Teufel. Eigentlich noch mehr als an den Herrgott. Den Herrgott hatte er noch niemals gesehen, wohl aber den Teufel. Mit eigenen Augen hatte er ihn erblickt. Das war erst wenige Wochen her. Der kleine Sohn der Duncans hatte seit einigen Tagen entsetzlichen Durchfall gehabt. In den Exkrementen hatten seine Eltern ein winziges krötenartiges Wesen entdeckt. Der Vater des Jungen hatte es mit dem Schürharken aufge