Das Zahl-Symbol-System oder das Zahl-Form-System
Ich fasse Ihnen beide Methoden zusammen, da sie sich vom Grundaufbau nicht unterscheiden – meist werden sie als eine Technik bezeichnet. Beide Systeme werden auch gern unter dem Begriff der Assoziationskette zusammengefasst. Der Begriff"Kette" kommt daher, dass Sie diese Techniken immer dann anwenden können, wenn Sie chronologisch und in einer bestimmten Reihenfolge Fakten oder Zahlen erlernen müssen. Die Informationen werden mittels dieser Systeme wie die Glieder einer Kette aneinandergehangen. Sie ersetzen beispielsweise Zahlen durch Bilder und erarbeiten sich mit diesen Bildern eine kleine Geschichte. Umgekehrt können die Systeme keine Anwendung finden, wenn Sie damit komplexe Lerninhalte zusammenfassen möchten – sie sind ausschließlich auf Struktur und Reihenfolge ausgelegt. Da Zusammenhänge meist quer über mehrere Gebiete streuen, würden Ihnen Ihre symbolischen Kettenglieder reißen.
Das Zahl-Form-System ist sogar international verbreitet und wird daher auch gern unter dem Begriff Pegword System geführt. Die Zahlen bilden sozusagen Ihr Grundgerüst – wobei Sie dieses Gerüst bei Bedarf auch durch einzelne Fachbegriffe ersetzen können, das erschwert allerdings die nachfolgende Assoziation. Grundlegend können Sie Zahlen auch mit Buchstaben des Alphabets, Wörtern oder Orten entlang eines bestimmten Weges verknüpfen – je nachdem was Sie sich gerade einprägen müssen. Egal welchen sinnbildlichen Vergleich Sie setzen – dieser bildet das Erinnerungsgerüst, also den zweiten Bestandteil jedes dieser Systeme.
Beim Zahl-Form-System setzen Sie die Zahlen mit Ihnen bekannten Formen gleich. Zuerst müssen Sie also für jede Zahl von Null bis Neun ein Symbol oder ein Bild setzen. Diese Technik ist umso effektiver, je bekannter Ihnen die ausgewählten Formen sind. Sie können also beispielsweise für die Zahl Null ein Ei, für die Zahl Acht eine Sanduhr oder für die Zahl Vier ein von einem Kind gemaltes Boot nehmen. Als kleine Stütze für den Anfang möchte ich Ihnen einige Möglichkeit für die einzelnen Zahlen an die Hand geben:
Die Zahl Null können Sie als Kugel, Ei oder Ring verbildlichen. Bei der Zahl Eins stelle ich mir gern einen Streichholz, einen Bleistift oder eine Kerze vor. Für die Zwei wird häufig der Schwan genutzt – wenn Sie darin keinen Vergleich finden, bieten sich Ihnen auch noch ein Gartenschlauch oder ein Storch. Für die Drei werden häufig ein Dreizack, die Brüste einer Frau oder eine Lesebrille als Assoziation genutzt. Bei der Zahl Vier bieten sich ein vierblättriges Kleeblatt oder das besagte Segelboot an. Als Assoziation für die Fünf können Sie eine Hand mit Ihren fünf Fingern, einen Haken oder eine Sichel nutzen. Bei der Sechs bieten sich Kirschen, ein zusammengerollter Elefantenrüssel oder eine Trillerpfeife wie beim Fußball an. Die Zahl Sieben finden Sie in einer Sense, einer Fahne oder auch in einer Angel. Neben der Sanduhr können Sie die Zahl Acht auch durch eine Brezel oder eine Achterbahn ersetzen. Für die Neun können Sie eine Kaulquappe oder einen auf den Kopf gedrehten Golfschläger nutzen.
Diese Vergleiche, wofür auch immer Sie sich entscheiden, müssen Sie anschließend auswendig lernen, bis Sie sie jederzeit abrufen können. Es reicht allerdings, sich pro Zahl nur ein Symbol oder Bild einzuprägen. Ich habe mir damals meine Symbole tatsächlich aufgemalt und die Zahlen hineingeschrieben, bis ich nur noch das Bild vor dem Kopf hatte. Sollten Sie das Gefühl haben, sich ein Sinnbild absolut nicht einprägen zu können, denken Sie über eine Alternative nach – unter Umständen funktioniert die Assoziation zwar für Ihr bewusstes Denken, Ihr Unterbewusstsein sieht das allerdings anders. Den Bildschirm-Pin meines Handys merke ich mir auch nicht über die Zahlen, sondern über das Muster, das ich symbolisch auf meiner Tastatur zeichne.
Sobald Sie sich die Symbole eingeprägt haben, können Sie sie nutzen, um neue Informationen zu erlernen. Auch hierbei hilft Ihnen eine kleine Geschichte. Möchten Sie etwa einkaufen und haben an der vierten Stelle Eier und an der achten Stelle Zucker, spinnen Sie eine Geschichte, in der der Eierkarton auf einem Boot über den See fährt und der Zucker, anstelle von Sand, durch die Sanduhr rinnt. Wichtig ist, dass Sie bei Ihrer Geschichte darauf achten, die Symbole auch in der benötigten Reihenfolge einzuspeisen. Ansonsten haben Sie sehr schnell den berühmten Zahlendreher.
Eine Sonderform dieser Methoden besteht im sogenannten Zahl-Reim-System. Anstelle von Bildern assoziieren Sie Wörter, die sich mit den jeweiligen Zahlen reimen. Für die Zahl Drei können Sie also Brei oder Blei, für die Zahl Sieben bei