: Rachel Lee, Karen Templeton, Helen R. Myers
: Bianca Exklusiv Band 370
: Cora Verlag
: 9783751523318
: Bianca Exklusiv
: 1
: CHF 5.30
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 448
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

WENN DU BLEIBST von RACHEL LEE

'Ich liebe dich.' Vor zehn Jahren hat Cliff diese drei kleinen Worte zu seiner Freundin Holly gesagt. Ihre Antwort? 'Goodbye.' Und weg war sie. Doch jetzt ist Holly zurück, und Cliff hat genau vierzehn Tage Zeit für die nächsten zwei skandalösen Worte: 'Heirate mich.'

NACHBAR, BESTER FREUND - UND MEHR? von KAREN TEMPLETON

Er ist nur ein guter Freund! Das sagt sich die schwangere Laurel immer wieder - vergeblich ... Kaum steht ihr wahnsinnig attraktiver, hilfsbereiter Nachbar Tyler Noble vor der Tür, spürt sie die Anziehung zwischen ihnen. Dabei hat Tyler klargestellt: 'Kinder sind nichts für mich.'

HABE HUND - SUCHE MANN! von HELEN R. MYERS

Oh nein, Humphrey ist ausgebüxt! Der freche Basset-Hund ihrer Tante bringt Brooke noch um den Verstand. Los geht die nächtliche Suche - doch zum Glück ist Brooke nicht allein. Hundeflüsterer und Tierarzt Gage ist an ihrer Seite. Und ist es noch, als der Morgen graut ...



<p>Manche Menschen wissen, sie sind zum Schreiben geboren. Bei Karen Templeton ließ diese Erkenntnis ein wenig auf sich warten ... Davor hatte sie Gelegenheit, sehr viele verschiedene Dinge auszuprobieren, die ihr jetzt beim Schreiben zugutekommen. Und welche waren das? Zuerst, gleich nach der Schule, wollte sie Schauspielerin werden und schaffte tatsächlich die Aufnahmeprüfung in die Schauspielklasse der North Carolina School of Art. Eine Weile lang war das das Richtige, doch nach zwei Jahren merkte Karen Templeton, dass ihr diese Bretter doch nicht die Welt bedeuteten. Also wechselte sie zum Kostümdesign, und dort wurde ihr zweierlei klar: Erstens wollte sie nicht ihr Leben lang Kostüme nähen. Und zweitens hatte sie nicht vor, New York jemals wieder zu verlassen. Denn sie hatte hier die Liebe ihres Lebens getroffen! So blieb sie also im Big Apple und schlug sich mit unterschiedlichen kleinen Jobs durch. Zum Beispiel arbeitete sie im renommierten Kaufhaus Saks Fifth Avenue in der Abteilung für Brautkleider. Und dann war es auch für sie selbst so weit: Sie heiratete denn Mann ihres Lebens und bekam innerhalb der nächsten Jahre zwei Söhne. Die vier zogen nach Albuquerque, die Heimatstadt von Karens Mann, und dort kamen zwei weitere Söhne zur Welt. Es war Zeit für neue berufliche Herausforderungen! Karen Templeton gründete einen Versandhandel für Handarbeitsmaterial. Mit dieser Firma war Karen zehn Jahre lang erfolgreich, doch dann sollte sich durch zwei Dinge wieder alles ändern: Karens größter Werbeträger ging in Konkurs, und Familie Templeton schaffte ihren ersten Computer an. Einfach so, zum Ausprobieren, setzte sich Karen Templeton mal daran und schrieb drauf los: Eine Romance sollte es werden. Das Projekt gelang ganz gut, Karen machte weiter und schrieb insgesamt drei Romane. Einer davon wurde schließlich im März 1996 von einem Verlag gekauft. Und so konnte Karen Templeton bald hauptberuflich schreiben; sie war zu ihrer Passion gekommen, zu der Arbeit, die ihr wirklich richtig Spaß macht und bei der sie all ihre Erfahrungen einfließen lassen kann. Große Freude macht sie ihren Leserinnen besonders mit der Schilderung von Persönlichkeiten und vor allem Kindern, die nicht selten zu Tränen rühren.</p>

1. KAPITEL


Holly Heflin war äußerst unbehaglich zumute, als sie die Rechtsanwaltskanzlei in Conard City betrat. So unsicher hatte sie sich lange nicht mehr gefühlt. Dabei hatte sie schon viele unangenehme Situationen gemeistert. Doch das hier war etwas anderes. Das Testament ihrer Großtante wurde eröffnet – und sie war, soweit sie wusste, Alleinerbin. Sie hatte mithin allen Grund, beklommen zu sein.

Mit der Nachtmaschine war sie nach Denver gekommen, hatte am Flughafen nach dem günstigsten Angebot für einen Mietwagen gesucht und war sofort losgefahren, um pünktlich zum Termin zu erscheinen.

Während der Fahrt durch Conard County stiegen die Erinnerungen in ihr hoch. Mit ihnen kam das Gefühl der Taubheit, das der Traurigkeit gewichen war, die sie bei der Nachricht von Marthas Tod überwältigt hatte.

Ihre Großtante war ihre einzige Verwandte gewesen. Jetzt war Holly vollkommen allein auf der Welt. Ein ganz neues, seltsames Gefühl.

Als sie in der Kanzlei eintraf, wurde sie von der Empfangsdame in ein geräumiges, altmodisch eingerichtetes Büro geführt. Der zur Kahlköpfigkeit neigende Mann hinter dem Schreibtisch musste wohl der Anwalt sein. Und dann bemerkte sie den Cowboy, der auf einem der Stühle vor dem Schreibtisch saß.

Sofort begann ihr Puls zu rasen. Cliff Martin? Hier? Sein Name stand an erster Stelle auf der Liste der Menschen, die sie nie mehr wiedersehen wollte. Seit fast zehn Jahren versuchte sie nun schon, ihn zu vergessen. Und jetzt saß er leibhaftig vor ihr.

Entsetzlich!

Er war schon immer attraktiv gewesen, doch nun, mit zweiunddreißig, sah er geradezu unverschämt gut aus. Wind und Wetter und die vergangenen zehn Jahre hatten sein Gesicht noch markanter werden lassen. Alle Weichheit war daraus verschwunden. Nur die Augen waren noch von diesem unglaublichen Türkisblau, das sie seit jeher fasziniert hatte.

Die Erinnerung an vergangene Leidenschaften stach wie ein Pfeil in ihre dumpfe Traurigkeit. Ihr Magen verkrampfte sich. Sie hatte diesen Mann nie wiedersehen wollen. Warum zum Teufel reagierte ihr Körper so … bereitwillig?

Bei ihrem Eintreten hatten sich beide Männer gleichzeitig erhoben. Obwohl Holly es vermied, in Cliffs Richtung zu schauen, entging es ihr nicht, dass er größer zu sein schien. War das möglich – oder trog sie die Erinnerung? Breite Schultern, schmale Hüften …Hör auf!Hör sofort damit auf! Das brauchte sie jetzt wirklich nicht.

„John Carstairs“, stellte sich der Anwalt vor, und sie reichte ihm die Hand. „Schön, Sie kennenzulernen, Miss Heflin. Sie erinnern sich an Cliff Martin?“

Holly drehte sich zu Cliff um. Wenn er doch bloß nicht so aussähe, als sei er gerade einem Werbeprospekt entsprungen! In seinen dunklen Haaren lag kein Schimmer von Grau. Sie dagegen fühlte sich auf einmal richtig alt.

Cliff Martin. Der Mann, der ihrer Tante in den vergangenen Jahren auf der Ranch geholfen hatte. Der Mann, der einen Großteil des Weidelands von Martha gemietet hatte. Der Mann, dem sie den Laufpass gegeben hatte. Ihre Hand zitterte leicht, als Holly sie ihm entgegenstreckte.

„Du bist also zurückgekommen“, begrüßte er sie.

Hörte sie da einen Vorwurf in seiner Stimme? Rasch ließ sie die Hand sinken, wandte sich von ihm ab und setzte sich auf den freien Stuhl. Als Sozialarbeiterin, die täglich Umgang mit Problemkindern und ihren Familien hatte, wusste sie, wann es besser war, sich zurückzuhalten und zu schweigen. Innerhalb von Sekunden konnte eine Situation eskalieren und außer Kontrolle geraten. „Ich bin schon öfter hier gewesen“, entgegnete sie gleichmütig.

Die Männer nahmen Platz. Um Cliff Martin nicht ansehen zu müssen, konzentrierte sie sich auf John Carstairs. „Ich war die ganze Nacht unterwegs“, erklärte sie. „Sie müssen ein wenig Nachsicht mit mir haben.“

Sofort drückte er auf einen Knopf seiner Wechselsprechanlage. „Jackie, könnten Sie Miss Heflin einen Kaffee bringen?“ Fragend schaute er sie an.

„Schwarz, bitte!“

„Schwarz, Jackie. Vielen Dank.“

Er lehnte sich zurück. Es lag eine Erwartungshaltung im Büro, die Holly nach der anstrengenden Reise noch nervöser machte. Schließlich ergriff der Anwalt das Wort. „Ich bedaure zutiefst, dass wir uns unter diesen Umständen treffen müssen. Ihre Tante war eine wundervolle Frau.“

„Ja, das war sie“, bestätigte Holly aufrichtig. „Ich werde sie sehr vermissen.“

„Wirklich?“ Cliffs Stimme klang gedehnt.

Wütend funkelte sie ihn an. „Was soll das heißen? Du hast doch keine Ahnung.“

„Sehr oft hast du sie jedenfalls nicht besucht.“

Das stimmte nicht, aber erneut verkniff sie sich die Antwort. Dieser Mann musste nicht alles wissen, und Holly dachte nicht im Traum daran, sich vor ihm zu rechtfertigen. Was sie im Übrigen gar nicht nötig hatte.

„Ich bitte Sie“, beschwichtigte der Anwalt. „Wir wollen doch keinen Streit.“

Er sprach Holly aus der Seele. Sie war zu müde