: CHRISTOPHER DOEMGES
: Poettschkes Post Das E-Magazin 7/2023
: BookRix
: 9783755460923
: 1
: CHF 8.10
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: Bildende Kunst
: German
: 781
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
EDITORIAL: Liebe Leserinnen und Leser,   willkommen zur neuen Ausgabe von Poettschkes Post, dem E-Magazin für Kunst, Kultur, Politik und Gesellschaft. Ich bin Christopher Doemges, alias Tork Pöttschke, Ihr Herausgeber und Chefredakteur. Ich freue mich, Ihnen wieder spannende, informative und unterhaltsame Beiträge präsentieren zu können, die Sie hoffentlich zum Nachdenken, Schmunzeln und Diskutieren anregen. In dieser Ausgabe beschäftigen wir uns mit verschiedenen Themen, die uns alle angehen. Wir werfen einen Blick auf die aktuelle Lage in Afghanistan, wo die Taliban wieder die Macht übernommen haben und die Menschenrechte mit Füßen treten. Wir fragen uns, wie die internationale Gemeinschaft reagieren sollte und welche Rolle Deutschland dabei spielen kann.   Wir sprechen mit Experten, Aktivisten und Betroffenen, die uns ihre Sicht der Dinge schildern. Wir berichten auch über die Bundestagswahl, die am 24. September stattfindet und die das politische Schicksal unseres Landes für die nächsten vier Jahre bestimmen wird. Wir analysieren die Programme, die Kandidaten und die Stimmung der Wähler. Wir zeigen Ihnen, wie Sie sich informieren, engagieren und Ihre Stimme abgeben können. Wir begleiten Sie live am Wahlabend und liefern Ihnen die neuesten Ergebnisse, Reaktionen und Kommentare. Wir widmen uns außerdem der Kultur, die in diesen schwierigen Zeiten eine wichtige Quelle der Inspiration, der Freude und der Hoffnung ist.   Wir stellen Ihnen einige interessante Künstler, Autoren, Musiker und Filmemacher vor, die mit ihren Werken die Welt ein bisschen schöner, bunter und vielfältiger machen. Wir laden Sie ein, ihre Kunst zu entdecken, zu genießen und zu unterstützen. Wir geben Ihnen Tipps, wie Sie selbst kreativ werden können und Ihre Talente zum Ausdruck bringen können. Und natürlich vergessen wir nicht den Humor, der bekanntlich die beste Medizin ist. Wir bieten Ihnen eine Auswahl an lustigen, skurrilen und satirischen Geschichten, Gedichten und Witzen.

CHINA/TAIWAN-KRISE


Die Geschichte der China-Taiwan-Krise beginnt mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs, als die japanische Kolonialherrschaft über Taiwan endete und die Insel an die Republik China (ROC) zurückgegeben wurde. Die ROC war damals die legitime Regierung Chinas, die von der Kuomintang (KMT) geführt wurde, einer nationalistischen Partei, die gegen die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) kämpfte. Die KMT hatte jedoch bald das Nachsehen, als die KPCh unter Mao Zedong die Macht auf dem Festland übernahm und die Volksrepublik China (VRCh) ausrief. Die KMT floh mit ihren Anhängern nach Taiwan und errichtete dort eine autoritäre Einparteienherrschaft, die immer noch die ROC repräsentierte. Die beiden Seiten blieben in einem Zustand des Bürgerkriegs, der durch den Kalten Krieg verschärft wurde, in dem die USA die ROC und die Sowjetunion die VRCh unterstützten.

Die Situation änderte sich in den 1970er Jahren, als die USA ihre diplomatischen Beziehungen zur VRCh aufnahmen und die ROC aus den Vereinten Nationen ausschlossen. Die USA erkannten die VRCh als die einzige legitime Regierung Chinas an, behielten aber eine informelle Beziehung zur ROC bei, die durch das Taiwan Relations Act von 1979 geregelt wurde. Dieses Gesetz verpflichtete die USA, Taiwan mit Waffen zu versorgen und seine Sicherheit zu gewährleisten, ohne jedoch eine klare Position zur Souveränitätsfrage zu beziehen. Die USA folgten einer Politik der “strategischen Mehrdeutigkeit”, die darauf abzielte, einen Status quo zu erhalten, der einen Krieg vermeiden und gleichzeitig die Demokratisierung Taiwans fördern sollte.

Die Demokratisierung Taiwans begann in den 1980er Jahren, als die KMT ihre eiserne Kontrolle lockerte und politische Reformen einleitete, die zu freien Wahlen, Meinungsfreiheit und Menschenrechten führten. Die KMT verlor ihre absolute Mehrheit im Parlament und musste sich einer neuen Oppositionspartei stellen, der Demokratischen Fortschrittspartei (DPP), die für eine stärkere taiwanische Identität und Unabhängigkeit eintrat. Die DPP gewann 2000 zum ersten Mal die Präsidentschaftswahl, was zu einer Verschlechterung der Beziehungen zu China führte, das jede Form von Separatismus ablehnte. China verabschiedete 2005 ein Anti-Abspaltungsgesetz, das den Einsatz von Gewalt gegen Taiwan rechtfertigte, wenn es versuchte, sich formal von China zu lösen. Die KMT kehrte 2008 an die Macht zurück und bemühte sich, die Spannungen mit China zu entschärfen, indem sie eine Reihe von wirtschaftlichen und kulturellen Abkommen unterzeichnete, die die beiden Seiten enger miteinander verbanden.

Die Gegenwart: Von Freunden zu Rivalen

Die Situation änderte sich erneut in den 2010er Jahren, als China unter der Führung von Xi Jinping einen autoritären und aggres