Die Geschichte der China-Taiwan-Krise beginnt mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs, als die japanische Kolonialherrschaft über Taiwan endete und die Insel an die Republik China (ROC) zurückgegeben wurde. Die ROC war damals die legitime Regierung Chinas, die von der Kuomintang (KMT) geführt wurde, einer nationalistischen Partei, die gegen die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) kämpfte. Die KMT hatte jedoch bald das Nachsehen, als die KPCh unter Mao Zedong die Macht auf dem Festland übernahm und die Volksrepublik China (VRCh) ausrief. Die KMT floh mit ihren Anhängern nach Taiwan und errichtete dort eine autoritäre Einparteienherrschaft, die immer noch die ROC repräsentierte. Die beiden Seiten blieben in einem Zustand des Bürgerkriegs, der durch den Kalten Krieg verschärft wurde, in dem die USA die ROC und die Sowjetunion die VRCh unterstützten.
Die Situation änderte sich in den 1970er Jahren, als die USA ihre diplomatischen Beziehungen zur VRCh aufnahmen und die ROC aus den Vereinten Nationen ausschlossen. Die USA erkannten die VRCh als die einzige legitime Regierung Chinas an, behielten aber eine informelle Beziehung zur ROC bei, die durch das Taiwan Relations Act von 1979 geregelt wurde. Dieses Gesetz verpflichtete die USA, Taiwan mit Waffen zu versorgen und seine Sicherheit zu gewährleisten, ohne jedoch eine klare Position zur Souveränitätsfrage zu beziehen. Die USA folgten einer Politik der “strategischen Mehrdeutigkeit”, die darauf abzielte, einen Status quo zu erhalten, der einen Krieg vermeiden und gleichzeitig die Demokratisierung Taiwans fördern sollte.
Die Demokratisierung Taiwans begann in den 1980er Jahren, als die KMT ihre eiserne Kontrolle lockerte und politische Reformen einleitete, die zu freien Wahlen, Meinungsfreiheit und Menschenrechten führten. Die KMT verlor ihre absolute Mehrheit im Parlament und musste sich einer neuen Oppositionspartei stellen, der Demokratischen Fortschrittspartei (DPP), die für eine stärkere taiwanische Identität und Unabhängigkeit eintrat. Die DPP gewann 2000 zum ersten Mal die Präsidentschaftswahl, was zu einer Verschlechterung der Beziehungen zu China führte, das jede Form von Separatismus ablehnte. China verabschiedete 2005 ein Anti-Abspaltungsgesetz, das den Einsatz von Gewalt gegen Taiwan rechtfertigte, wenn es versuchte, sich formal von China zu lösen. Die KMT kehrte 2008 an die Macht zurück und bemühte sich, die Spannungen mit China zu entschärfen, indem sie eine Reihe von wirtschaftlichen und kulturellen Abkommen unterzeichnete, die die beiden Seiten enger miteinander verbanden.
Die Gegenwart: Von Freunden zu Rivalen
Die Situation änderte sich erneut in den 2010er Jahren, als China unter der Führung von Xi Jinping einen autoritären und aggres