Kapitel 4
Alice spürte die Gegenwart des Mannes, bevor sie ihn sah. Neben ihr. Unter Decken und Laken, die nach Schweiß und Schlimmerem rochen. Sie warf einen Blick über die Schulter, bemerkte die wirren schwarzen Haare, die unter dem Bettzeug hervorlugten.
Während sie darüber nachdachte, was in der vorhergehenden Nacht passiert war, sah sie zur Zimmerdecke. Eine wasserfleckige hellblaue Zimmerdecke. Und nicht ihre.
Von der Decke hing eine einzelne Glühbirne an schlampig mit Klebeband zusammengeflickten Kabeln. Es war nicht die Lampe, auf die Alice normalerweise in dem heruntergekommenen Motel, in dem sie seit ein paar Monaten wohnte, starrte. Außerdem roch es hier anders. Es roch nicht muffig wie aus ihrem Heizlüfter, sondern nach billigem Rasierwasser und Spiegeleiern, und bei dem Gedanken an Spiegeleier zog sich ihr Magen brennend zusammen. So heftig, dass sie sich aufsetzte und nach etwas suchte, in das sie sich übergeben konnte.
Einen Moment lang drehte sich alles. Sie befand sich in einem winzigen Zimmer. Gerade genug Platz für das Wasserbett, auf dem sie in diesem Moment hin und her schaukelte, und das Schaukeln verstärkte den Schwindel und die Übelkeit noch.
Scheiße.
Gleich würde sie sich übergeben müssen. Garantiert. Am Fußende des Wasserbetts entdeckte sie eine halb volle Schüssel Popcorn, vor allem nicht aufgepoppte Körner, dazwischen ein paar buttergebräunte Stücke. Ganz unten lagen ein paar Zigarettenkippen. Die Schüssel musste reichen. Alice schüttete das Popcorn und die Kippen auf den Boden und übergab sich.
Himmel.
Jetzt roch es nach billigem Rasierwasser, Spiegeleiern und Kotze.
Sie blickte sich um, froh, dass es keinen Spi