: Gert Rothberg
: Was wird aus Toby? Sophienlust Extra 130 - Familienroman
: Blattwerk Handel GmbH
: 9783989367036
: Sophienlust Extra
: 1
: CHF 3.10
:
: Erzählende Literatur
: German
: 100
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
In diesen warmherzigen Romanen der beliebten, erfolgreichen Sophienlust-Serie ist Denise überall im Einsatz. Denise hat inzwischen aus Sophienlust einen fast paradiesischen Ort der Idylle geformt, aber immer wieder wird diese Heimat schenkende Einrichtung auf eine Zerreißprobe gestellt. Doch auf Denise ist Verlass. In der Reihe Sophienlust Extra werden die schönsten Romane dieser wundervollen Erfolgsserie veröffentlicht. Warmherzig, zu Tränen rührend erzählt von der großen Schriftstellerin Patricia Vandenberg. Denise von Schoenecker hatte sich in Sophienlust in ihr gemütliches Zimmer zurückgezogen. Sie tat das gern, wenn sie einmal wirklich ungestört sein und in Ruhe nachdenken wollte. Der Sommer neigte sich bereits seinem Ende zu, aber es war noch immer hochsommerlich warm. Nach den Wetterpropheten sollte es noch viele schöne Sonnentage geben. Darüber würden sich vor allem die Kinder freuen. Denise trat an eines der großen Fenster und sah hinaus. Noch standen die alten Laubbäume in ihrem vollen grünen Schmuck da. Kein gelbes Blatt war zu entdecken. Die Rosen dufteten mit dem Flox und den Levkojen um die Wette, und die weiten Rasenflächen leuchteten in einem saftigen frischen Grün. Obwohl der Anblick Denise vertraut war, beglückte sie die Schönheit des Parks von Sophienlust doch immer von Neuem. Aus der Ferne, von dort, wo sich die Spielplätze befanden, klang fröhliches Kinderlachen herüber. Sicher waren die kleineren Kinder im Sandkasten damit beschäftigt, kleine Sandkuchen zu backen. Denise war glücklich bei dem Gedanken, dass in Sophienlust schon so viele Kinder wieder das Lachen gelernt hatten. Es beglückte sie, dass sie selbst dazu vieles hatte beitragen können. Ganz sicher wäre die Großmutter ihres verstorbenen Mannes, Sophie von Wellentin, zufrieden mit ihrem Werk, könnte sie es heute sehen. Wurde doch Sophienlust mit Recht ringsum das Haus der glücklichen Kinder genannt. Denises Gedanken gingen für einen Augenblick ein paar Jahre zurück zu der Zeit, da sie, die kleine unbekannte Tänzerin, von der Familie ihres Mannes nicht anerkannt worden war. Heimlich hatte sie Dietmar von Wellentin geheiratet. Doch nur kurz hatte das Glück gedauert, das durch die Geburt ihres Sohnes Dominik seine Krönung gefunden hatte. Dann, nach dem Tod ihres Mannes, hatte sie eine harte Zeit durchstehen müssen.

Der Name Gert Rothberg steht für Spitzenqualität im Bereich des guten Unterhaltungsromans. Die Schriftstellerin Gert Rothberg hat dem Liebes- und dem Schicksalsroman ihren unverwechselbaren Stempel aufgedrückt. Sie schildert zu Herzen gehende, dramatische Handlungspassagen meisterhaft und zieht ihre Leserinnen und Leser von der ersten bis zur letzten Seite in ihren Bann. Die Lektüre ihrer Romane ist ein einzigartiges Erlebnis. Nach zahlreichen Verwicklungen versteht es Gert Rothberg, ein brillantes, überzeugendes Happy End zu gestalten.

Denise von Schoenecker hatte sich in Sophienlust in ihr gemütliches Zimmer zurückgezogen. Sie tat das gern, wenn sie einmal wirklich ungestört sein und in Ruhe nachdenken wollte.

Der Sommer neigte sich bereits seinem Ende zu, aber es war noch immer hochsommerlich warm. Nach den Wetterpropheten sollte es noch viele schöne Sonnentage geben. Darüber würden sich vor allem die Kinder freuen.

Denise trat an eines der großen Fenster und sah hinaus.

Noch standen die alten Laubbäume in ihrem vollen grünen Schmuck da. Kein gelbes Blatt war zu entdecken. Die Rosen dufteten mit dem Flox und den Levkojen um die Wette, und die weiten Rasenflächen leuchteten in einem saftigen frischen Grün.

Obwohl der Anblick Denise vertraut war, beglückte sie die Schönheit des Parks von Sophienlust doch immer von Neuem. Aus der Ferne, von dort, wo sich die Spielplätze befanden, klang fröhliches Kinderlachen herüber. Sicher waren die kleineren Kinder im Sandkasten damit beschäftigt, kleine Sandkuchen zu backen.

Denise war glücklich bei dem Gedanken, dass in Sophienlust schon so viele Kinder wieder das Lachen gelernt hatten. Es beglückte sie, dass sie selbst dazu vieles hatte beitragen können. Ganz sicher wäre die Großmutter ihres verstorbenen Mannes, Sophie von Wellentin, zufrieden mit ihrem Werk, könnte sie es heute sehen. Wurde doch Sophienlust mit Recht ringsum das Haus der glücklichen Kinder genannt.

Denises Gedanken gingen für einen Augenblick ein paar Jahre zurück zu der Zeit, da sie, die kleine unbekannte Tänzerin, von der Familie ihres Mannes nicht anerkannt worden war. Heimlich hatte sie Dietmar von Wellentin geheiratet. Doch nur kurz hatte das Glück gedauert, das durch die Geburt ihres Sohnes Dominik seine Krönung gefunden hatte.

Dann, nach dem Tod ihres Mannes, hatte sie eine harte Zeit durchstehen müssen. Sie hatte den Lebensunterhalt für sich und ihren Sohn allein verdienen müssen. Damit war ihr nichts anderes übrig geblieben, als den kleinen Nick in ein Kinderheim zu geben. Doch dann hatte sie durch einen Zufall die Großmutter ihres verstorbenen Mannes kennengelernt. Sophie von Wellentin war eine kluge und gütige Frau gewesen. Sie war bemüht gewesen, das Unrecht, das Denise und ihrem kleinen Sohn widerfahren war, gutzumachen. Deshalb hatte sie ihren Urenkel Dominik von Wellentin zu ihrem Universalerben eingesetzt und zugleich den Wunsch geäußert, dass in Zukunft in Sophienlust Kinder leben sollten, die aus irgendeinem Grund die Elternliebe entbehren mussten oder in Not geraten waren. Da Dominik noch zu jung war, um sein Erbe selbst verwalten zu können, hatte Denise diese Aufgabe bis zur Großjährigkeit ihres Sohnes übernommen.

Während Denises Blick versonnen über die Gipfel der Bäume schweifte, dachte sie darüber nach, wie eigenartig manchmal die Wege des Schicksals waren. Damals, als sie auf der Schattenseite des Lebens gestanden hatte, hätte sie nicht für möglich gehalten, dass auch für sie wieder einmal die Sonne scheinen würde. Aber jetzt war sie eine glückliche Mutter und Ehefrau. Ihre zweite Ehe mit Alexander von Schoenecker war überaus glücklich geworden, und mit den Kindern aus Alexanders erster Ehe verband sie ein sehr inniges Verhältnis.

Ein Klopfen an der Tür riss Denise aus ihren Gedanken. Mechanisch strich sie sich das tiefdunkle Haar glatt und sah erwartungsvoll zur Tür.

Es war Frau Rennert, die Heimleiterin, die nach Denises freundlicher Aufforderung das Zimmer betrat. »Es ist Besuch da«, sagte sie, nachdem sie die Tür hinter sich geschlossen hatte. »Ich habe die Dame und ihren kleinen Sohn in das Biedermeierzimmer geführt. Die Dame möchte Sie unbedingt sprechen, Frau von Schoenecker. Es geht um ihren sechsjährigen Sohn Tobias.«

»Sie hat keinen Namen genannt?«

»Doch. Ihr Name ist Gracia Weyler.«

»Weyler?« Denise von Schoenecker sah interessiert auf. »Weyler«, sagte sie noch einmal nachdenklich. »Von den Weylers, die hier im süddeutschen Raum die großen Industriewerke haben?«

»Ich weiß es nicht, aber möglich ist es schon. Frau Weyler scheint eine ungewöhnliche Frau zu sein. Sie ist sehr schön und sehr elegant gekleidet. Allerdings macht sie einen etwas bedrückten Eindruck.«

»Nun«, sagte Denise mit einem feinen Lächeln, »bald werden wir mehr von ihr wissen. Bitte, lassen Sie doch in der Küche einen kleinen Imbiss zubereiten. Vielleicht etwas Tee und Gebäck.«

Während Denise die breite Treppe, die vom ersten Stock in die Halle hinabführte, hinabstieg, versuchte sie sich zu erinnern, was sie über die Familie Weyler gehört hatte. Es fiel ihr ein, dass die Familie schon oft Schlagzeilen gemacht hatte und der Name Weyler des Öfteren in den Zeitungen zu lesen war. Nicht nur, dass die Weylers sehr reich und mächtig waren, sie mussten auch sehr egozentrisch sein. Wenn Denise sich recht erinnerte, dann hatte der alte Markus Weyler drei Söhne und eine Tochter gehabt. Die Tochter, Marion Weyler, war zurzeit eine gefeierte Opernsängerin, die auf allen Bühnen der Welt zu Hause war. Der jüngste Sohn, Rolf Weyler, galt als Playboy und war ständig in irgendeine Affäre verwickelt. Denise forschte in ihrem Gedächtnis, was sie sons