1.
RAS TSCHUBAI
15. November 2098 NGZ
Perry Rhodan sah sich um, und er fühlte sich zu Hause.
Er war lange nicht an Bord der RAS TSCHUBAI gewesen, hatte ohne dieses Raumschiff eine große Mission und weite Reise hinter sich gebracht – ebenso wie die Mannschaft der RAS TSCHUBAI ihre eigene Reise ohne ihn. Aber in und mit diesem Schiff hatte er in den Jahrhunderten zuvor viel erlebt, in weit entfernten Galaxien, an Orten kosmischer Schlachten und Wunder. Momentan betrat er es zum ersten Mal seit ...
Ja, seit wann?
Der Terraner musste nachdenken. Seit mindestens drei Jahren. Irgendwann während der Reparaturphase des Schiffes in den Werften im Solsystem war er dort gewesen, um die Umbauten zu inspizieren. Das war etliche Monate vor seinem damaligen Aufbruch nach Gruelfin gewesen. Und der letzte Flug mit dem Schiff lag noch viel länger zurück.
Vor wenigen Minuten war er von der LEUCHTKRAFT in die RAS TSCHUBAI übergewechselt. Aber noch wichtiger als die Rückkehr in dieses Schiff, insein Schiff, war das Wiedersehen mit den Personen, die darin zur Yodor-Sphäre gereist waren – zum erhofften großen Moment, zur Wiedergeburt von ES.
Diese Freunde hatte er ebenfalls sehr lange nicht mehr gesehen.
Zu lange!
Etliche hatten ihn im Hangar abgefangen, um ihn zu begrüßen.
Seine Enkelin Farye Sepheroa, die derzeitige Kommandantin der RAS TSCHUBAI, lächelte ihn an; sie sah müde, aber glücklich aus. Aber unter ihrem Lächeln sah Rhodan deutlich, dass ihr vieles durch den Kopf ging, dass sie tausend Gedanken wälzte.
Neben ihr stand Atlan, der Arkonide, der die Armada der Blaugoldraumer anführte.
Die Nächste war Shema Ghessow. In ihren Augen lag Trauer, wahrscheinlich, weil sie vor wenigen Minuten vom Tod ihres Freund-Gefährten Damar Feyerlant erfahren hatte.
Der Mausbiber Gucky stand neben einer Frau, die Rhodan sofort erkannte, obwohl ihr letztes Zusammentreffen Jahrhunderte zurücklag ... Sie war damals noch ein Kind gewesen und irgendwann mit ihrer Mutter Toio Zindher in die Stadt Allerorten gegangen, wo irgendwann in ihren Dreißigern ihr Alterungsprozess gestoppt worden war. Kein Zweifel, diese junge Frau war die Tochter seines besten und ältesten Freundes Bully – Shinae! Ihre Haut war immer noch so hell wie damals, ihr rotes Haar eine einzige Wellenflut. Es lag ihm auf der Zunge, sie nach ihrem Vater zu fragen, aber wahrscheinlich wusste sie ebenso wenig über ihn und seinen aktuellen Aufenthaltsort wie er selbst, und falls doch, würde sie es ihm ohnehin bald sagen.
»Ja, ich weiß«, sagte Gucky, der Rhodans Blicke bemerkte. Es waren die ersten Worte seit Rhodans Ankunft. »Man kann es kaum glauben! Wäre ich ein Terraner, würde ich mich sofort in Shinae verlieben – sie ist die schönste Humanoide, die ich je gesehen habe, und das, obwohl sie echt schlechte Ausgangsbedingungen hatte, zumindest von einer Seite her. Nichts gegen Toio, die ist über jeden Zweifel erhaben, aber findest du nicht, dass Shinae ihrem Vater irgendwie ähnlich sieht?«
Illustration: Swen Papenbrock
Shinae verdrehte die Augen und wollte Gucky freundschaftlich gegen die Schulter boxen, aber die Luft schlug ploppend dort zusammen, wo er eben noch gestanden hatte.
Der Mausbiber materialisierte direkt vor Rhodan.
»Willkommen, Perry! Es ist gut, dass du auch hier bist.« Er streckte ihm eine Hand entgegen.
Statt die Hand zu ergreifen, k