: Simone Hirth
: Malus
: Verlag Kremayr& Scheriau
: 9783218014113
: 1
: CHF 15.20
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 176
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Eva googelt: Scheidungsberatung. Was macht Eva nach der Vertreibung aus dem Paradies? Sie beendet die Missbrauchsbeziehung mit Adam, kommt im Jetzt an und versucht, ihr Leben selbstbestimmt neu aufzubauen. Der Apfel, die Schlange, die Erkenntnis, die Schuld, die Vertreibung, das Leben danach. Was, wenn Eva heute leben würde und sich aus der gewaltvollen Beziehung mit Adam befreien könnte? Die Chance auf ein selbstbestimmtes Leben hätte? Simone Hirth nimmt das biblische erste Menschenpaar als Ausgangspunkt für eine Parabel, die unversehens in der Gegenwart landet - toxische Männlichkeit, Arbeitslosigkeit und Scheidungsprozess inklusive. Sie rechnet gnadenlos ab mit dem patriarchalen Erbe unserer Gesellschaft und öffnet die Tür zu einem anderen Lebensentwurf.

Simone Hirth, geboren 1985 in Freudenstadt. Studium am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig. Nach diversen Umzügen und Aushilfsjobs lebt sie heute als freischaffende Autorin in Kirchstetten (Niederösterreich). Verschiedene Preise und Stipendien, u.a.: Literaturstipendium des Landes Baden-Württemberg, Start-Stipendium des BMUKK, Reinhard-Priessnitz-Preis sowie Hans-Weigel-Literaturstipendi m. Ihr Debütroman 'Lied über die geeignete Stelle für eine Notunterkunft' wurde für den Alpha Literaturpreis nominiert. Zuletzt erschien ihr Briefroman 'Das Loch' (Kremayr& Scheriau 2020).

Eva marschiert durch die Ödnis und gelangt zu einem Bahnhof. Wien Meidling. Das Jahr: 2023. Eva kann sich nicht aussuchen, in welchem Jahrhundert sie landet. Das Paradies verlassen heißt: die Umstände hinnehmen, die draußen herrschen. Es muss hingenommen werden, was kommt.

Außerhalb des Garten Eden ist die Zeit nicht stehen geblieben, bleibt niemals stehen. Es weben sich Schicksale, Altlasten, Ereignisse, Geschichten, Muster und Kriege über Kriege ineinander. Das Durchkommen ist schwer, egal, in welches Jahrhundert man gerät. An welchen Ort. In welchen Bezirk. In diesem Fall also der zwölfte Wiener Gemeindebezirk.

Eva muss nun mit der Zeit gehen, auch wenn diese sie zuerst erdrückt, ihr die Luft zum Atmen nimmt, schneidend kalt ins Gesicht bläst. Der Geruch von Frittierfett und Urin in den Unterführungen muss ausgehalten werden.

2023. Ein weit fortgeschrittenes Zeitalter, so viel weiß Eva. Sie weiß dennoch nicht, was sie hier erwartet. Sie kann auch nicht lange darüber nachdenken. Sie muss weiter. Adam und Gott klingen ihr in den Ohren: Du schaffst es nicht.

Kann man Äpfel auf den Ohren h