Vorbehaltsaufgaben sind Aufgaben, die aufgrund gesetzlicher Vorgaben nur durch Angehörige bestimmter Berufe vorgenommen werden dürfen.
Vorbehaltene Aufgaben beinhalten absolute Vorbehalte, die alle anderen ausschließen. Auch Arbeitgeber dürfen sie nicht an andere übertragen. Vorbehaltsaufgaben sind ein zentraler Meilenstein auf dem Weg zu einer echten Profession Pflege. Vorbehaltsaufgaben können nicht isoliert »implementiert« werden.
Die Pflege ist gefordert, sich neu aufzustellen und sich anders mit ihrem »ungeliebten Kind« Pflegeprozess zu befassen. Die Vorbehaltsaufgaben bieten die Chance, eine gemeinsame neue pflegerische Berufsidentität zu entwickeln. Es geht um Fokussierung auf den Kern unserer Fachlichkeit. Dabei sind alle Akteure der Pflege gefordert sich einzubringen.
Info
Die zentrale Verantwortung der Profession ist die selbstständige, umfassende und prozessorientierte Pflege gemäß § 5 sowie § 7 PfIBG.
Das bedeutet: Pflege ist jetzt als eigene Profession anerkannt. Ihre Aufgabe ist die Sicherstellung der pflegerischen Versorgung der Bevölkerung. Pflege trägt die Verantwortung, die pflegerischen Bedarfe der Bevölkerung zu erfassen. Es geht um alle Altersgruppen, Kinder und Jugendliche, Erwachsene, alte Menschen – in ihren konkreten Lebenssituationen, mit ihren jeweiligen sozialen, kulturellen und religiösen Hintergründen sowie ihrer sexuellen Orientierung. Der Gesetzgeber überträgt Pflegefachpersonen eigenständige Verantwortungsbereiche. Als Profession verfügt Pflege über eine eigenständige theoretische Basis und eine eigene logische Handlungs-struktur.
Definition Professionalität in der Pflege
Professionalität in der Pflege bedeutet: Es gibt wissensbasiertes Regelwissen und hermeneutisches Fallverstehen zur Aushandlung von Zielen und Maßnahmen mit dem zu Pflegenden.
Wissensbasiertes Regelwissen meint Forschung, eigene Studiengänge, Aus-, Fort-und Weiterbildung in eigener Hand, Standardentwicklung für berufliches Handeln – kurzum: eine eigene und nachvollziehbare Wissensbasis für Pflege,