1. KAPITEL
Nia Woodson stand neben dem Bowlengefäß aus Kristall und schöpfte mit der dazugehörigen Kelle hellrosa Flüssigkeit in ihren Pappbecher. Sie nahm einen Schluck und lächelte, als die kalte Erdbeerlimonade durch ihre Kehle rann.
Sie befand sich in dem Wohnzimmer des palastartigen Hauses, das ihr jüngerer Bruder Blaine mit seiner Frau Eden bewohnte. Der Raum war in ein Meer aus Rosa getaucht, um das kleine Mädchen zu feiern, das in den nächsten Wochen zur Welt kommen sollte. Das erste Enkelkind der Woodsons. Wegen der leichten Kälte im November hatte Nia ein weiches, langärmeliges pinkfarbenes Sweaterkleid gewählt. Zu dem eng anliegenden Kleidungsstück trug sie braune Stiefel mit flachen Absätzen, die farblich zu ihrem Ledergürtel passten.
Sie stand etwas abseits und musste daran denken, dass sie jetzt die Letzte der Woodson-Geschwister war, die noch Single war. Selbst ihr jüngster Bruder Miles, von dem sie erwartet hatte, dass er sein Leben lang Junggeselle bleiben würde, hatte in der Woche zuvor geheiratet. Er und seine Frau Cambria Harding-Woodson, eine gefeierte Sängerin, genossen gerade ihre Flitterwochen auf den Malediven.
Aber ich bin die Älteste. Und CEO von 404. Was auch immer an Arbeit liegen bleiben mag, egal in welchem Bereich oder welcher Abteilung, ich bin diejenige, die sie erledigt. Sie kannte ihre Rolle in der Familie. Sie war die Ernsthafte, die Organisierte, diejenige, die alles regelte. Und das galt immer, ob im Geschäft oder in der Familie.
Bis vor Kurzem hatte sie nicht viel über die Ehe nachgedacht.Ich bin für 404 zuständig … Arbeit ist mein Leben. Wer hat da schon Zeit, eine langfristige, verbindliche Beziehung aufzubauen? Anscheinend alle anderen, außer mir.
„Alles in Ordnung, Schwesterherz?“
Nia kehrte in die Realität zurück und nickte als Antwort auf die Frage ihrer Schwester. „Ja, Teagan. Mir geht es gut. Ich hänge nur gerade einem Tagtraum nach.“
„Aha.“ Die Jüngste des Woodson-Clans schien nicht ganz überzeugt zu sein. „Wenn du es sagst. Komm zu uns anderen. Wir wollen etwas spielen.“
„Ich komme.“ Widerstrebend folgte sie Teagan und nahm auf einem cremefarbenen Ledersessel Platz, der gegenüber von einem Sofa stand. Nia beobachtete, wie Edens Cousine Ainsley ein Tablett mit Babyfläschchen brachte, die mit einer geheimnisvollen lila Flüssigkeit gefüllt waren. Sie erschauderte.Igitt. Diese Spiele auf einer Baby-Party sind so blöd.
Teagan kicherte, als sie ein Fläschchen vom Tablett nahm. „Mom würde dieses Spiel lieben. Schade, dass sie nicht da ist.“
„Du hast recht, das würde sie.“ Gage nahm kichernd das Fläschchen von seiner Frau entgegen. „Danke, Ains.“
Ainsley ga