: Eldar Sultanow
: Sie werden mit dem nächsten freien Chatbot verbunden Wie KI unseren Alltag bereits beherrscht und wie man sie erkennt
: Redline Verlag
: 9783962675868
: 1
: CHF 14.10
:
: Gesellschaft
: German
: 224
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Besser leben mit KI? Ob wir mit Siri sprechen, Netflix schauen oder einen Kundenservice kontaktieren, wir alle nutzen KI längst im Alltag - meist jedoch, ohne es zu merken. Doch woran erkennt man, ob und wann eine künstliche Intelligenz ihre Finger im Spiel hat? Der IT-Experte Eldar Sultanow erklärt nicht nur, was KI überhaupt ist, sondern deckt zugleich auf, wo uns die Algorithmen in oft unscheinbaren Geräte- und Programmanwendungen bereits unbemerkt begleiten, beraten und beeinflussen. Denn trotz all der Erleichterungen, die KI mit sich bringt - von Zeitersparnis über Effizienzsteigerung bis hin zur nachhaltigen Verbesserung von Gesundheit oder Lebensqualität - sollten wir nie vergessen, dass sich KI und deren Schöpfer an unseren Daten »nähren«. Sultanow zeigt deshalb, wie wir künstliche Intelligenz zu unserem Zweck nutzen und trotzdem die Kontrolle behalten können. Sein Buch ist ein Plädoyer dafür, das Menschliche trotz aller Begeisterung für neue digitale Möglichkeiten nicht aus den Augen zu verlieren.

Eldar Sultanow ist IT-Stratege bei einer der weltweit führenden Beratungsgesellschaften für digitale Transformation. Der Informatik-Guru ist auf Digitalisierung und KI spezialisiert und bringt über 20 Jahre Erfahrung in Sachen Softwareentwicklung mit. Sultanow beschäftigt sich viel damit, wie man KI für gute Zwecke, zum Beispiel im Hinblick auf Nachhaltigkeit, Klima- und Artenschutz, einsetzen kann.

Gamechanger Offline-Wildnis


»Eldar, jahrelang machst du KI, Tech und all dieses Zeug, und jetzt fängst du an, uns davor zu warnen? Was ist los mit dir?«

Um das zu verstehen, muss ich auf ein Schlüsselerlebnis zurückgreifen. Im Jahr 2015 flog ich auf die Philippinen, ins vom Taifun zerstörte Gebiet Biri: 14 Stunden Flug, 22 Stunden Busfahrt und anschließend nachts noch eine Überfahrt mit der Fähre. Ich sag es mal so: Die Sitzabstände entsprechen nicht dem europäischen Standard, Hühner und Schweine waren übrigens auch mit an Bord. Endlich angekommen, muss ich ziemlich mitgenommen ausgesehen haben. Und dann passierte etwas Unvergessliches: Menschen, die noch viel mitgenommener aussahen als ich, in zerfetzter Kleidung, winken mir aus den Trümmern ihrer Häuser zu, mit einer Schüssel Reis in der Hand. »Hier gibt’s Essen« für den fremden Mann. Abends kommt ein Einheimischer namens Rudy vorbei und sagt: »Ich lade euch auf eine Flasche Reiswein ein. Nur die Flasche fehlt noch.«

In dem Moment habe ich mich geschämt. Jahrelang habe ich »Probleme« gelöst wie: »Wie mache ich eine Website schneller?«, »Wo muss der Link hin, damit mehr Leute für noch mehr Umsatz klicken?« Und jetzt stand ich vor elementaren Problemen, die man mit «Metaverse« bestimmt nicht lösen kann. Es gab kaum Decken, Betten schon gar nicht. Ich schlief auf einer Tür und konnte es mir aussuchen: Lege ich mich auf die Decke drauf, damit es weicher ist, oder decke ich mich damit zu, um nicht von Mücken zerstochen zu werden? Und was ging mir nac