: Thomas Ross
: Pasvikelva
: Books on Demand
: 9783758377846
: 1
: CHF 4.90
:
: Krimis, Thriller, Spionage
: German
: 156
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Nach einer Fortbildungsveranstaltung wird die Journalistin Marit in einer Bar angesprochen. Ein Mann bietet ihr an, sie mit Informationen zu versorgen, deren Veröffentlichung großes Aufsehen erregen und sie schlagartig bekannt machen würde. Was er ihr erzählen will, ist allerdings höchst brisant, und schon treten mächtige Widersacher auf den Plan, die mit aller Macht verhindern wollen, dass das, was sich am Grenzfluss Pasvikelva abgespielt hat, an die Öffentlichkeit gerät. Wer ist schneller, der russische Geheimdienst? Der norwegische Geheimdienst? Oder gelingt es Ketil und Marit, die hochexplosiven Informationen zu publizieren, bevor die Geheimdienste sie daran hindern und ausschalten? Ein Spionageroman, der an der Grenze zwischen Nordnorwegen und Russland beginnt und aufzeigt, was passieren könnte, wenn mächtige Akteure der Weltpolitik sich wie Schachspieler verhalten, immer auf der Suche nach dem einen spielentscheidenden Zug.

Thomas Ross, geb. 1969 in Lahr/Schwarzwald. Studium der Psychologie in Freiburg i. Br. und Edinburgh, Schottland. Promotion und Habilitation für Forensische Psychotherapie an der Universität Ulm. Außerplanmäßiger Professor an der Universität Ulm, Gastwissenschaftler an der Universität Konstanz. Drei Romane: Der Schlitten; Gelbfieber; Pasvikelva

ERSTER TEIL

KAPITEL 1
DUBLIN, TEMPLE BAR STREET


„Ich möchte schließen, wie ich begonnen habe, und Mark Twain zitieren: Die Lüge ist dreimal um die Erde gelaufen, bevor die Wahrheit ihre Schuhe anzieht!“ Mit salbungsvoller Stimme fordert der Redner das Publikum auf: „Lasst uns gemeinsam die Schuhe anziehen und für die Wahrheit streiten!“ Und dann kommt, nicht minder staatstragend, der gewöhnlichste aller Schlusssätze: „Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!“

Höflicher Applaus setzt ein, es ist der Applaus für das Mittelmaß, gerade laut genug, um nicht peinlich zu sein. Inspiration sieht anders aus, wissen die Zuhörer, Twain hätte es gekonnt, aber der Meister ist nicht da. Das zaghafte Klatschen geht im Räuspern und Scharren der Füße unter, Hände greifen ungeduldig nach Mänteln und Taschen. Es ist spät geworden, alle wollen gehen, manche können es kaum erwarten, aus dem Saal zu kommen. Die junge Blondine im hellgrauen Businesskostüm aus der dritten Reihe ist die Erste, die aufsteht. Die Nacht ist noch jung und die Gelegenheit kommt nicht oft, wird sie sich gedacht haben, als sie ihre Sitznachbarinnen