: Beate Maxian
: Tod auf dem Opernball Ein Wien-Krimi
: Goldmann
: 9783641300562
: Die Sarah-Pauli-Reihe
: 1
: CHF 10.60
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: Krimis, Thriller, Spionage
: German
: 416
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Mord auf dem Opernball! Der neue Wien-Krimi von Österreichs Nr.1-Bestsellerautorin Beate Maxian.
Ganz Wien ist im Opernballfieber. Auch die Journalistin Sarah Pauli ist auf dem glamourösen Event für denWiener Boten im Einsatz. Doch dann versetzt ein schockierender Todesfall die Feiergesellschaft in Aufruhr: Vor laufenden Kameras bricht die umschwärmte Schauspielerin Nina Seidling leblos zusammen. Sarah beschleicht ein beklemmender Verdacht. Hängt der Tod des Stars mit einer unheilvollen Zuschrift zusammen, die sie kürzlich in der Redaktion erhalten hat? Nur wenige Tage später trifft eine weitere mysteriöse Nachricht bei Sarah ein, und noch bevor sie diese entschlüsseln kann, gibt es ein neues Opfer ...

Beate Maxian lebt mit ihrer Familie in der Nähe des Attersees und in Wien und zählt zu den erfolgreichsten Autorinnen Österreichs. Ihre Wien-Krimis um die Journalistin Sarah Pauli stehen dort regelmäßig an der Spitze der Bestsellerliste. Auch 'Ein tödlicher Jahrgang' und 'Tödliche Marillenzeit', die ersten beiden Bände ihrer Krimireihe um die Feinkosthändlerin Lou Conrad, wurden auf Anhieb Bestseller.


Sarah Pauli balancierte sechs Kartons zur geschlossenen Tür des großen Konferenzraumes imWiener Boten und versuchte dann, die Türklinke mit dem Ellbogen nach unten zu drücken. Es misslang.

»Na geh«, brummte sie. Jetzt fiel ihr auch noch eine dunkelbraune Haarsträhne direkt ins rechte Auge. Sie hätte ihre halblangen Haare zusammenbinden sollen. Während sie die Strähne wegpustete, bückte sie sich, um die Schachteln auf dem Boden abzustellen.

»Wart, Sarah, ich helf dir«, hörte sie in dem Moment eine vertraute Stimme. Conny, die Gesellschaftsreporterin desWiener Boten, war gerade aus dem Aufzug gestiegen und eilte zu ihr. Wie üblich trug sie ein stylisches Outfit. Ein knielanges Strickkleid in der aktuellen Trendfarbe Magenta, dazu edle Lederstiefel und an ihren Ohren goldene Creolen. Ihre kupferrote Lockenmähne hatte sie auf ihrem Kopf zusammengedreht und festgesteckt. Sie war die unumstrittene modische Galionsfigur desWiener Boten. Sissi, ihr schwarzer Mops, watschelte hinter ihr her.

Sarah kam sich angesichts der trendigen Kollegin in ihren Jeans und dem weißen Pulli nicht zum ersten Mal ein wenig underdressed vor. Aber sie hatte heute Morgen keine Lust gehabt, sich aufzubrezeln, das musste sie in ein paar Stunden für das Ballereignis des Jahres sowieso schon tun.

»Was um Himmels willen hast du da?« Die Society-Löwin deutete auf die Kartons in Sarahs Händen.

»Faschingskrapfen. Ich dachte, wir versüßen uns die letzte Sitzung vor dem großen Ereignis.«

Grund des Meetings war der Opernball. Schon seit Wochen fieberte die gesamte Stadt dem Faschingshöhepunkt entgegen. Die Medien kannten kaum mehr ein anderes Thema.Wer kommt? Wer verschmäht ihn? Wer sind die jungen Damen und Herren, die zur Balleröffnung tanzen? Welche Opernstars singen zum Auftakt? Auch derWiener Bote hatte sich bereits diesen Fragen gewidmet. Jetzt, um halb drei am Nachmittag, hatte Sarah ein letztes Meeting für jene Redakteurinnen einberufen, die für die umfangreiche Berichterstattung verantwortlich waren. Herbert Kunz, den Chef vom Dienst, hatte sie ebenfalls dazugebeten.

»So viele können wir doch gar nicht verdrücken«, entgegnete Conny und zeigte auf die Pappschachteln.

»Sind ja auch nicht alle für uns gedacht. Ich schick nach der Sitzung eine Mail an sämtliche Abteilungen. Jeder, der will, kann sich einen holen.«

»Wie großzügig, Frau Chefredakteurin.« Grinsend zog Conny die Tür auf, bedeutete Sarah, ihr voraus einzutreten, folgte ihr dann und ließ die Tür offen stehen.

Auf dem ovalen Konferenztisch standen vier Flaschen Mineralwasser, Kaffeetassen, eine Thermoskanne und Teller mit Servietten bereit. Cordula Berger, Sarahs Sekretärin, hatte sich um alles gekümmert, während sie selbst die vorbestellten Krapfen in der Bäckerei abgeholt hatte.

Sie stellte die Kartons vorsichtig auf dem Tisch ab, schob sie nebeneinander und öffnete den ersten. In dem Moment betrat Patricia Franz das Konferenzzimmer.