EINS
WEGTRETEN, SOLDAT
GARRETT
»Scheiße, ich hab’s dir doch gesagt!«
Mit ausgestreckter Hand mache ich die internationale Geste fürHer mit dem Geld.
Adam Lockwood, einer meiner besten Kumpels und Teamkollegen, lässt mit einem Ächzen den Kopf in den Nacken sinken, als könnte er es einfach nicht fassen.
Ich kann es einfach nicht fassen.
Nur damit wir uns nicht falsch verstehen: Das Unglaubliche daran ist, dass Adam an den Bräutigam geglaubt hat.
Er steht auf, um seine Brieftasche aus der hinteren Hosentasche zu ziehen, dann lässt er sich wieder auf seinen Stuhl fallen und blättert grummelnd ein Bündel Scheine durch. Er klatscht mir einen Hunderter in die ausgestreckte Hand und einen weiteren in Emmetts.
Adam hebt den finsteren Blick zu Carter, unserem Teamcaptain, dem Bräutigam und dem Mann, der gerade vor den versammelten zweihundert Gästen um Worte ringt.
Gerade hat er seine frisch angetraute Braut als schwanger geoutet.
»Ich hab an dich geglaubt, Carter«, murrt Adam. Als Cara und Jennie nach ihrem Teil des Gewinns grabschen, hält er schützend die Arme über den Kopf. »Ach, kommt schon!«
Adam ist ein guter Typ. Der beste, den ich kenne, um ehrlich zu sein. Er hat unendliches Vertrauen in alles und jeden. Ab und zu ist sein Vertrauen einfach … ein klein wenig naiv. Jetzt gerade zum Beispiel.
Denn Carter Beckett ist in zwei Dingen gut: Eishockey spielen und seiner frisch angetrauten Frau Olivia zeigen, wie sehr er sie liebt. Worin er echt schlecht ist? Geheimnisse wahren.
»Olivia bekommt auch Geld von mir«, murmelt Adam vor sich hin. »Sogar sie hat gewettet, dass Carter es versaut. Bin ich der Einzige, der an ihn geglaubt hat?«
Am Tisch ist ein kollektivesJa zu hören, und Adam reibt sich mit beiden Händen das Gesicht, doch als Holly, Carters und Jennies Mom, ebenfalls auffordernd die Hand über seine Schulter streckt, habe ich das Gefühl, er wird gleich anfangen zu weinen.
»Ich habe innerhalb von zwei Minuten sechshundert Dollar verloren, weil dieser Typ nicht mal einen beschissenen Abend lang die Klappe halten kann.«
Holly steckt ihren Gewinn weg. »Ich liebe meinen Sohn, aber Carter mag die Aufmerksamkeit und muss immer sagen, was er denkt. Das hat er von seinem Vater. Ich würde Olivia keinen Vorwurf machen, wenn sie ihn heute Nacht auf der Couch schlafen lässt.«
Wie aufs Stichwort stürmt die winzige Braut an uns vorbei, Carter direkt auf ihren Fersen.
»Das hier kannst du heute Nacht vergessen«, faucht Olivia und bleibt kurz stehen, um mit der Hand eine Kreisbewegung um ihre untere Hälfte zu machen.»Komplett.«
Carter bleibt vor Entsetzen der Mund offen stehen, dann jagt er ihr nach. »Ollie! Das war ein Versehen! Das kannst du doch nicht machen!«
»Ich wusste, das wird die spaßigste Hochzeit, auf der ich je war.« Ich steche mit der Gabel in den Schokokuchen, den Adam noch nicht aufgegessen hat, und schiebe mir ein großes Stück in den Mund. In d