Marie verzog erst das Gesicht, dann fing sie an zu weinen.
„Aber was ist denn los, mein Schatz?“ Vanessa Mehring hatte ihrer kleinen Tochter vorgelesen und wollte gerade das Licht ausschalten. Sie legte das Buch zur Seite und nahm das Kind zärtlich in den Arm.
„Ich hab so dolles Bauchweh.“
„Dann bekommst du jetzt noch ein Zäpfchen, und dann ist alles wieder gut. Na, dreh dich mal um.“ Mit geübten Griffen führte die besorgte Mutter kurz darauf das Medikament ein. „Und jetzt wird geschlafen.“
Doch Maries Arme hielten die Mutter fest umklammert.
„Geh nicht weg, Mama!“, jammerte sie.
„Aber ich bleibe doch immer bei dir, das weißt du doch. Wir lassen die Tür auf. Dann kannst du jederzeit nach mir rufen.“
„Bitte auch das Licht anlassen!“
„Ganz wie du willst, mein Schatz.“ Vanessa strich über die braunen Locken ihres geliebten Kindes.
„Wann kommt Papa wieder?“, fragte Marie.
„Ich hab dir doch gesagt, dass er viel zu tun hat. Er ist Arzt und hilft anderen Menschen beim Gesundwerden.“
„Hat er mich denn nicht mehr lieb, Mama?“
„Ganz sicher hat er das. Und ich habe dich noch viel mehr lieb. Und ich lasse dich niemals allein, versprochen.“
„Wo ist der Bogo?“
Vanessa schaute unter die Decke, doch dann sah sie den Plüschhund, einen Cockerspaniel, auf dem Teppichboden liegen. Sie hob ihn auf und legte ihn in Maries Arm.
„Da ist er. Er war nur runtergefallen.“
„Hoffentlich hat er sich nicht wehgetan!“ Marie drückte das Stofftier an sich.
„Du musst ihn ganz festhalten“, schlug Vanessa ihrer Tochter vor und sah zufrieden, dass Marie endlich müde wurde. Zwar versuchte sie noch einige Male, die Lider wieder zu heben, doch es fie