: Susanne Fülscher
: Ruby 3: 1 Traumprinz, 100 peinliche Zettel und wie man sich ratzfatz wieder entliebt Lustig, turbulent, bunt und divers: Mädchenbuch ab 10 über das Leben in der Großstadt und ganz große Gefühle.
: Carlsen Verlag GmbH
: 9783646936773
: Ruby
: 1
: CHF 6.30
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: Kinderbücher bis 11 Jahre
: German
: 272
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Ein neues lustiges und buntes Berlin-Abenteuer mit der liebenswerten Heldin Ruby! In diesem Sommer scheinen besonders viele Schmetterlinge durch die Großstadtluft zu flattern. Oder warum sonst sind plötzlich alle verliebt? Na klar ist auch Ruby verliebt! In ihren Mops Püppi, ihre Katze Honey und natürlich in ihre besten Freundinnen. Nur so richtig verknallt hat sie sich noch nie. Und das ist auch gut so, findet Ruby. Denn die Liebe scheint eine ziemlich komplizierte Angelegenheit zu sein: Alle um Ruby herum schwärmen hoffnungslos für irgendjemanden und sehen die Welt nur noch durch eine rosarote Brille. Aber dann erwischt es Ruby plötzlich selbst, als sie einen süßen Typen in der Schule erspäht: mit fluffigem, windzerzaustem Haar und dem nettesten Grinsemund aller Zeiten. Da hilft nur eins - Ruby muss sich ratzfatz wieder entlieben! Band 3 der quirligen Mädchenreihe mit viel Herz und Humor Mit witzigen Schwarz-Weiß-Zeichnungen von Isabelle Metzen Weitere Bände: Band 1: Ruby Band 2: 1 Chaos-Queen und jede Menge Glitzerstaub

Susanne Fülscher hat um die 60 Romane für Kinder, Jugendliche und Erwachsene geschrieben, die mehrfach ausgezeichnet und in viele Sprachen übersetzt wurden. Sie lebt als freie Schriftstellerin und Drehbuchautorin in Berlin.

Linh und ich liegen auf meinem Bett in Grün-Berlin und philosophieren über die Liebe. Das heißt, Linh philosophiert, ich höre zu.

„Jungs sind doch die Komplett-Katastrophe“, sagt sie gerade.

„Wie meinst du das?“, frage ich.

„Erst machen sie dir supersüße Komplimente und dann servieren sie dich eiskalt ab.“

„Wer hat dir supersüße Komplimente gemacht und dich danach eiskalt abserviert?“ Ich kann mich nicht erinnern, dass Linh etwas am Laufen hatte, das man auch nur entfernt als Liebe bezeichnen könnte.

„Der süße Eisverkäufer! Er hat voll mit meinen Gefühlen gespielt. Das tut schrecklich weh, Ruby. Liebe ist doch … ist doch …“ Sie seufzt tief.

„Liebe ist was?“

Linh richtet sich auf und stößt hervor: „Magic!“

„Das mit dir und dem Eisverkäufer war magic?“ Soweit ich mich erinnere, waren die Gefühle ziemlich einseitig.

„Pfff“, macht sie und dreht sich auf den Bauch. „Ich will nicht drüber reden.“

Komisch, sie tut doch die ganze Zeit nichts anderes.

Ich kitzele ihren Nacken. „He, er hat dir ein Eis verkauft und dich gefragt, ob du dir das Himbeereis als Kontrast zu deinen dunklen Haaren ausgesucht hast. Mehr war da nicht.“

„Das ist ja das Schlimme“, grunzt sie ins Kissen. „Besser, er hätte das mit dem Himbeereis gar nicht erst gesagt.“

„Linh, du musst jetzt ganz tapfer sein. Eine richtige Liebeserklärung war das nicht.“

„Ja, leider“, tönt es dumpf aus den Kissen. „Sonst hätte er nicht auch Kat und Ella vollgeschleimt.“

Stimmt, da war ja noch was. Der süße Eisverkäufer sagt anscheinend zu vielen Leuten nette Dinge. Ganz abgesehen davon ist er für Linh sowieso viel zu alt.

„Gibt es denn in deiner Klasse keinen Jungen, den du mehr als nur normal magst?“

„Nein.“ Linh richtet sich mit einem Ruck auf und zieht das hochgerutschte Blümchenkleid über ihre Oberschenkel. „In meine Klasse gehen nur Knallis.“

Komisch, in meine auch. Vielleicht muss das so sein. Damit man sich besser auf den Unterricht konzentrieren kann.

Es klopft, Mama schaut herein und fragt Linh, ob sie bei mir übernachten möchte.

„Oh ja!“, ruft sie fröhlich, als hätte sie nicht eben noch Liebeskummer gehabt.

Ich finde das megalieb von Mama. Die letzte Woche war ich bei Papa in Bunt-Berlin, also im Zentrum der Stadt. Und wenn ich zu Mama nach Grün-Berlin wechsele, was etwas außerhalb liegt, haben Linh und ich immer jede Menge zu bereden.

Seit der Scheidung meiner Eltern pendele ich wochenweise zwischen Mama und Papa hin und her. In Grün-Berlin wohnen Mama, mein Mops Püppi und ich in einer kuscheligen Einliegerwohnung im Haus meiner Großeltern. Das ist richtig cool, weil Omimomi und Opa Ritschie für uns da sind, Mama und ich aber auch für uns sein können, wenn wir das möchten. In Bunt-Berlin teilen Papa und ich uns eine große Altbauwohnung mit Karl, dessen Lebensgefährten Enrico, der Katze Honey und einem Mieter oder einer Mieterin auf Zeit. Anders als in Grün-Berlin ist in der Wohngemeinschaft immer mächtig was los. Papa arbeitet als Kochbuchautor und kocht täglich die leckersten Gerichte (wobei er meistens die Küche verwüstet), Karl übt oft stundenlang auf seiner Geige (er ist Orchestermusiker) und Enrico versorgt uns mit Nugat-Eis und Kuchen aus seinem CaféSieben Törtchen unten im Haus