Ich habe noch nie einen Menschen gefressen aber heute könnte es so weit sein
In meinem Gestrüpp werde ich vom Knallen einer Peitsche geweckt und gucke raus und sehe einen wuchtigen Mann in einer braunen Lederjacke mit einem braunen Hut auf dem Kopf der die Peitsche über zwei anderen Menschen schwingt einem Mann und einer Frau
Die Frau hält ein Telefon hoch und sagtDu siehst genau wie er aus omein Gott
Der Mann mit der Peitsche lächelt und lässt sie noch mal knallen und da ist was tief in meinem Bauch was kein Hunger ist
Hunger habe ich auch
Der Mann ohne Peitsche legt sich auf den Rücken und spreizt die Beine und hebt die Füße zum Himmel und ruftOkay los schnalz dagegen schnalz mir einfach leicht gegendie Eier
Der Mann mit der Peitsche reißt den Arm nach hinten und nach vorn und die Peitsche knallt vor dem liegenden Mann auf die Erde und der liegende Mann sagtJa ja
Die Frau drückt auf ihr Telefon und sagtPass auf die brauch ich noch
Ich versuche die Menschen zu verstehen aber sie machen es einem schwer
Der Mann auf dem Boden ist dünn und die Frau mit dem Telefon ist dünn aber der Mann mit der Peitsche in der Hand ist dick und sein Hals quillt aus dem Kragen von seinem beigen Hemd und ich sehe eine Vene und höre das Blut durch seinen Arm fließen und immer wenn er die Peitsche schwingt spannt sich sein Arm und wird fleischig
Die Peitsche knallt auf den Boden und wirbelt Staub auf und es klingt wie das womit alle großen Katzen gequält werden
Scheiß auf den Kerl
Ich kann seine Innereien riechen
Mir läuft das Wasser im Maul zusammen und der Geifer läuft runter und macht mir die Tatzen nass
Ich schmatze lauter als die Peitsche knallt und die Leute stehen still als hätten sie mich gehört und der liegende Mann steht auf und die Frau dreht das Telefon in meine Richtung und der Mann mit der Peitsche hält die Peitsche bereit
Ja ich hab’s gehört sagt die Frau als wäre sie was gefragt worden
Ich fürchte mich nicht vor ihren Augen
Ich habe die gleiche Farbe wie mein Gestrüpp und die gleiche Farbe wie der Boden
Keiner sieht mich wenn ich es nicht will
Die Peitsche macht den wuchtigen Mann mutig und er geht langsam auf mich zu kneift die Augen zusammen und beugt sich vor und ich kann die pochende Ader in seinem Hals genau erkennen
Mein Maul öffnet sich und ich schätze die Entfernung zwischen dem Mann und seinen dünnen Freunden ab und versuche zu entscheiden ob ich ihn schnell genug ins Gestrüpp zerren kann
Ich frage mich ob sie uns verfolgen oder wegrennen würden
Ich habe seit Wochen nichts Größeres als einen Waschbären gefressen
Ich denke daran wie oft ich von dem Mann fressen kann und dass ihn die Geier nicht finden wenn ich ihn unten in den Höhlen aufhebe und dass ich dann immer und immer wieder hingehen und noch ein bisschen fressen kann
Ich denke an die vielen Nächte die wir zusammen verbringen werden
Dieser Mann und seine Eingeweide und ich
Gehn wir was essen sagt der Mann und wickelt sich dabei die Peitsche um die Faust und zieht den Hals aus