Als die Popsängerin Beyoncé im April 2018 beimCoachella Valley Music and Arts Festival in Kalifornien auftrat, stilisierte sie sich als Wiedergängerin von Nofretete, der berühmten Königin aus dem antiken Ägypten, die längst zu einer globalen Ikone geworden war. Mit Beyoncé, einer der erfolgreichsten Popkünstlerinnen der Gegenwart, war zum ersten Mal eine afroamerikanische Frau als »Headline Act« des weltweit bekannten Festivals ausgewählt worden. Ihre Kostümierung passte gut zu diesem symbolischen Ereignis: Mit ihrem Bodysuit, einem langen Umhang und vor allem dem ikonischen Kopfschmuck stellte sie sich für alle sichtbar in die Tradition der antiken Königin. Sie evozierte damit das Bild einer mit großer Machtfülle ausgestatteten afrikanischen Frau, zugleich ein Symbol von »Black is beautiful«.1
Die Resonanz war überwältigend. Ein Millionenpublikum verfolgte Beyoncés Darbietung, die zur meistgesehenen Live-Performance in der Geschichte des YouTube-Kanals wurde; eine Netflix-Dokumentation folgte kurz danach. Die Sängerin begleitete ihren Auftritt mit der Veröffentlichung einer Kleiderkollektion, die ebenfalls von Nofretete inspiriert war. Noch im selben Jahr reiste sie gemeinsam mit ihrem Ehemann, dem Rapper Jay-Z, nach Berlin, um das Neue Museum zu besuchen und die Ikone im Original zu sehen. Der Raum wurde für normale Besucher geschlossen, während Beyoncé sich vor Nofretetes berühmter Büste fotografieren ließ. Auf Instagram postete sie ein Foto, auf dem ihr eigenes Gesicht in das von Nofretete einmontiert war. Angelehnt an die englische Bezeichnung der ägyptischen Königin (Nefertiti) gab sie dem Bild den Titel »NefertiBey«: die symbolische Verschmelzung zweier Celebrities.
Dass Beyoncé als Rei