: Jette Menger
: Moon Notes
: Know Us. Band 1-3
: Moon Notes
: 9783969810569
: Know Us
: 1
: CHF 20.00
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: German
: 1184
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Band 1 und 2 eine aufregende Liebesgeschichte aus zwei Perspektiven Nach einer langen Zeit treffen sich die Kindheitsfreunde June und Kian. Beider Leben hat sich unterschiedlich entwickelt und doch spüren beide, dass sie mehr als Freundschaft verbindet. Schaffen Sie es ihre Träume miteinander zu verwirklichen?   Band 3 Was, wenn du dich in zwei Menschen gleichzeitig verliebst? Simon flirtet seit Wochen mit Ella und ist erschüttert, als sie ihm ihren neuen Freund Dilan vorstellt. Er ist traurig über Ellas Ablehnung, aber auch verwirrt, weil Dilan ihm so vertraut scheint. Und warum macht Dilan einen Tag später mit Ella Schluss? Simon fühlt sich hin- und hergerissen und kann seine Gefühle gar nicht mehr einordnen. Dann kommt er hinter Dilans Geschichte - und muss schließlich Liebe ganz neu für sich definieren. Die Gesamtausgabe von Know Us von Jette Menger. Der Sammelband umfasst die drei Einzelbände: Know Us 1. Know me again. June& Kian Know Us 2. Know you again. Kian& June Know Us 3. Know Our Love. Ella& Dilan& Simon

Jette Menger, geb. 2000, hat das Notizbuch immer in der Tasche, um Ideen festzuhalten. Diversität ist ihr genauso ein Anliegen wie ökologisch zu leben. Sie ist immer auf der Suche nach Worten, die das Unbeschreibliche der Welt einfangen.

Kapitel 1


Ich bin in zehn Minuten da.

Noch vier.

Ich ließ den Bildschirm meines Handys schwarz werden und warf es aufs Sofa, um die Nachricht nicht noch ein weiteres Mal zu lesen. Meine Hände verschränkte ich ineinander, nur um sie im nächsten Moment wieder auszuschütteln. Fahrig strich ich mir durch meine braunen Locken.

Ich hätte Kian vom Flughafen abholen können, aber stattdessen war ich brav zu meinem letzten Kurs gegangen.

Jetzt konnte ich nur warten und von einer heißen Kohle zur nächsten springen.

Ich griff wieder nach meinem Handy.

Noch drei.

Auch das Hypnotisieren der Uhr ließ sie nicht schneller umspringen. Stöhnend warf ich das Telefon zurück aufs Sofa.

Immer noch drei Minuten.

Ruhig bleiben, June.

Ich stand auf und tigerte im Wohnzimmer auf und ab. Mein Atem ging unregelmäßig, und meine Handflächen schwitzten mittlerweile.

Als es an der Tür klingelte, zuckte ich zusammen. Mitten im Wohnzimmer blieb ich stehen und lauschte. Nicht sicher, ob ich mir das Geräusch vielleicht nur eingebildet hatte.

Aber nein, es klingelte erneut.

Langsam setzte ich mich in Bewegung. Ich ballte die Hände zu Fäusten und atmete in den Bauch.

Ich würde einem fremden Menschen die Tür öffnen.

Das waren wir inzwischen. Fremde.

Ich kannte seinen Lieblingsplatz nicht mehr und auch nicht den Ort, an dem er arbeitete.

Ich wusste nichts über sein Leben in Sydney.

Langsam durchquerte ich den Flur.

Meine Hände zitterten, als ich nach der Türklinke griff und ich brauchte mehrere Anläufe, um sie herunterzudrücken.

Das leise Klicken dröhnte laut in meinen Ohren.

Was, wenn wir uns nicht wiedererkannten?

Vielleicht hatten sieben Jahre Trennung bewirkt, dass wir keine Freunde mehr sein konnten.

Was würde ich dann tun?

Die Tür schwang auf.

Ich erstarrte.

Erst nach zwei Sekunden weiteten sich meine Augen, und aus Angst, den Boden unter den Füßen zu verlieren, klammerte ich mich an der Tür fest.

Da war er.

Kian.

Ich musste zweimal hinsehen, um ihn zu erkennen.

Bis auf die funkelnden Augen und das schiefe Lächeln erinnerte mich nichts mehr an den Jungen von damals.

Er hatte Tattoos. Das war das Erste, was mir auffiel. Schwarze Tinte zierte seine Ober- und Unterarme. Einzelne Wörter und Sätze waren für immer unter seiner Haut verewigt, zu klein, um sie von hier lesen zu können. Sein T-Shirt spannte über seinen breiten Schultern.

Ich schnappte nach Luft. Wann hatte mein pummeliger bester Freund Muskeln bekommen?

Er fuhr sich durch die Haare, die ihm nicht mehr bis über die Schultern reichten. Seine braunen Locken bildeten nur noch ein verstrubbeltes Etwas und waren nicht mehr lang genug, um sie zu einem Zopf zusammenzubinden.

Er musterte mich so eingehend, dass mir warm wurde.

Auch ich hatte mich verändert, meine Kleidung war schlichter geworden, ich trug mein Haar etwas länger und benutzte kein Make-up mehr.

Ob er mich wiedererkannte? Was er wohl dachte?

Seine Lippen formten ein tonlosesHey.

»Hey«, flüsterte ich zurück.

Das Lächeln, das er mir schenkte, löste endlich meine Schockstarre.

Es war Kians Lächeln.

Vertraut.

Ich konnte nicht sagen, wer sich zuerst bewegte, ob er zuerst seine Reisetaschen fallen ließ und die Arme ausbreitete, oder ob ich zuerst den Türrahmen losließ.

Mit einem einzigen Satz war ich bei ihm, schlang die Arme um seinen Körper und drückte ihn an mich.

Wie gut das tat.

Wie s