: Susan Schwartz
: Perry Rhodan 3253: Die List des Administrators Perry Rhodan-Zyklus 'Fragmente'
: Perry Rhodan digital
: 9783845362533
: Perry Rhodan-Erstauflage
: 1
: CHF 2.20
:
: Science Fiction
: German
: 64
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Das Ende des 21. Jahrhunderts Neuer Galaktischer Zeitrechnung ist angebrochen. Mehr als dreieinhalbtausend Jahre von unserer Zeit entfernt lebt die Menschheit in Frieden. Zwischen den Sternen der Milchstraße herrschen keine großen Konflikte mehr. Wie es aussieht, könnte Perry Rhodan, der als erster Mensch von der Erde auf Außerirdische gestoßen ist, sich endlich seinem großen Ziel nähern: der alte Traum von Freundschaft und Frieden zwischen den Völkern der Milchstraße und der umliegenden Galaxien. Die Angehörigen der Sternenvölker stehen für Freiheit und Selbstbestimmung ein, man arbeitet intensiv und gleichberechtigt zusammen. Bei ihrem Weg zu den Sternen hat ein geheimnisvolles Wesen die Menschen begleitet und unterstützt: Es trägt den Namen ES, man bezeichnet es als eine Superintelligenz, und es lebt seit vielen Millionen Jahren zwischen Zeit und Raum. Rhodan sieht ES als einen Mentor der Menschheit. Doch ES weilt nicht mehr in der Milchstraße - das Geisteswesen ist in Fragmente zersplittert, die sich in verborgenen Fragmentrefugien ballen. Eines dieser Refugien befindet sich in der Kondor-Galaxis, wo sich Perry Rhodan aufhält. Er versichert sich der Hilfe der Piraten von Kondor und begibt sich auf Spurensuche. Dazu nutzt er DIE LIST DES ADMINISTRATORS ...

1.

Baccunenraumer ORR

 

Ich bin Telpecc, Kommandant des baccunischen Flaggschiffs ORR. Zu meinem Verband gehören insgesamt fünfundzwanzig Raumer.

Ich habe den Auftrag, das Abobademsystem zu erobern.

Denn die vierjährige Eroberungsphase der Baccunarchie hat begonnen.

Nach weit über vierhundert Jahren.

Kann mir bitte jemand, irgendwer dort draußen, verraten, wieso ausgerechnet ich ein Kriegskommandant geworden bin?

 

*

 

»Kommandant Telpecc? Bitte öffne deine Tür. Ich bin's, Ussner, dein Offensberater. Wir müssen uns unbedingt über die Strategie unterhalten. Und ich kann deine Fragen beantworten. Kurz gesagt: Ich kann dir helfen.«

»Geh weg!«

»Das kann ich nicht, und das weißt du. Deine und meine Aufgaben sind klar definiert.«

»Deine Aufgabe mag definiert sein. Ich verstehe meine auch. Aber ich bin dafür nicht geeignet.«

»Lass uns darüber sprechen, weshalb du das doch bist.«

»Ich bin es nicht!«

»Ich kann dir helfen.«

»Du wiederholst dich.«

»Weil es so ist.«

»Geh weg!«

»Du wiederholst dich ebenfalls. Nein.«

Schweigen.

Dann von drinnen: »Und nun?«

»Ich bleibe hier stehen, bis du öffnest, Kommandant. Ich werde mich nicht wegrühren. Ich werde dich nicht zwingen, mich hereinzulassen, denn das steht mir nicht zu. Ebenso wenig, dem obersten Flottenkommando Meldung zu geben. Ich habe keine Befehls- oder Entscheidungsbefugnis, ich bin nicht mehr als ein Ratgeber, der dazu verdammt ist, seine Aufgabe zu erfüllen, koste es, was es wolle, selbst wenn ich hier verdurste.«

»Du bist sehr geschickt, Psychologe.«

»Es ist die Wahrheit, und das weißt du. Du hast mein Profil gelesen und weißt ebenso, dass alles, was wir besprechen, unter uns bleibt. Ich bin deine Vertrauensperson, und ich werde dich mit meinem Verstand unterstützen. Jedoch wird dies hier nicht mehr lange unter uns bleiben, wenn du dich fortgesetzt allem verweigerst und unsere Flotte ihrer Aufgabe nicht nachkommt, und zwar unverzüglich.«

Erneutes Schweigen.

Schließlich glitt die Tür zur Seite.

 

*

 

Telpecc stand in der Mitte seiner Unterkunft, das vordere Zugbein angespannt, als wollte er jeden Augenblick vorspringen. Die beiden hinteren Stemmbeine hingegen waren fest verankert. Ein deutlich erkennbarer Konflikt, ein chaotischer Wechsel der Emotionen – für Ussner völlig nachvollziehbar.

Deswegen war er hergekommen, das war seine Aufgabe, für die er als Psychologe eine Zusatzausbildung erhalten hatte. Allerdings im Schnellkursverfahren, sodass er keineswegs frei von allen Zweifeln war oder davon überzeugt, Telpecc tatsächlich helfen zu können.

Genau wie Telpecc hatte er keinerlei Erfahrung: Es war sein erster Einsatz und somit eine gewaltige Herausforderung. Ussner hatte auf gesicherter Frequenz, die nur für Offensberater zur Verfügung stand, mit anderen gesprochen, bevor er sich auf den Weg zu Telpeccs Unterkunft gemacht hatte, in der sich der Kommandant seit Stunden verbarrikadierte.

Es gab wohl frisch gekürte Kommandanten, die leichter damit umgehen konnten, andere mussten in ihrem Eifer sogar gebremst werden, nicht gleich alles zu bombardieren, was nach Ziel aussah, ob nun Freund oder Feind.

Es war für alle Berater wichtig, sich untereinander auszutauschen und gegenseitig Ratschläge zu geben, da keiner zuvor auf diesem Gebiet gearbeitet hatte und die Lehreinheiten nur das Gröbste vermitt