: Haliemah Mocevic
: Bridging the Gap Migrationshintergrund und Schulleistung - eine empirische Untersuchung aus psychologischer Perspektive
: Waxmann Verlag GmbH
: 9783830997252
: 1
: CHF 24.40
:
: Bildungswesen
: German
: 168
: kein Kopierschutz/DRM
: PC/MAC/eReader/Tablet
: PDF
Die Frage nach der Verwirklichung von Bildungsgerechtigkeit gewinnt zunehmend an Relevanz, zeigt sich diese doch in der Realität immer wieder unerfüllt: Forschungsergebnisse belegen wiederholt Benachteiligungen von Schüler*innen mit Migrationshintergrund.
Wi kann aus psychologischer Sicht zu mehr Bildungsgerechtigkeit in vielfältigen Klassen beigetragen werden? Die Dissertationsschrift beleuchtet auf der Basis einer empirischen Feldstudie subtile psychologische Mechanismen, die für Bildungsunterschiede zwischen sozialen Gruppen eine Rolle spielen. In den Fokus genommen wird einerseits das Phänomen Stereotype Threat nach Steele und Aronson und andrerseits die Frustration psychologischer Grundbedürfnisse nach Deci und Ryan. Diskutiert werden darüber hinaus Weise Interventionen, die als kleine, gezielte Interventionen in den Schulalltag eingebaut werden können, um benachteiligte Jugendliche zu fördern.

Haliemah Mocevic forscht am FB Erziehungswissenschaft der Universität Salzburg und ist Klinische Psychologin& Gesundheitspsychologin. Nach ihren Masterabschlüssen in Psychologie und Intercultural Studies arbeitete sie im Bereich Lehrer*innenbildung sowie als Schulpsychologin. Ihre Dissertation wurde unter anderem mit dem Dissertationspreis für Migrationsforschung 2021 der Österreichischen Akademie der Wissenschaften ausgezeichnet.
Frontmatter1
Titel1
Impressum4
Abstract5
Inhalt7
1 Einleitung11
2 Bildungschancen von Schüler*innen mit Migrationshintergrund in Österreich zwischen Anspruch und Realität18
2.1 Warum Bildungsgerechtigkeit?18
2.2 Sozialwissenschaftliche Forschung zu Bildungsdisparitäten im deutschsprachigen Raum21
2.2.1 Historischer Streifzug21
2.2.2 Forschungsstränge zur Erklärung von Bildungsungleichheiten24
2.3 Forschung zu ethnizitätsbezogener Bildungsungleichheit in Österreich26
2.3.1 Migration nach Österreich und wichtige bildungspolitische Maßnahmen für Schüler*innen mit Migrationsgeschichte seit dem Jahr 196026
2.3.2 Forschungsstränge zu Lernenden mit Migrationshintergrund an österreichischen Bildungseinrichtungen28
2.4 Forschungsbedarf aufgrund neuer (Folgen) sozialer Ungleichheiten32
3 Stereotype Threat – die Bedrohung durch Stereotype als möglicher Leistungshemmer für Schüler*innen mit Migrationshintergrund37
3.1 Stereotype – Gefährliche Vorannahmen37
3.2 „A threat in the air“ – Kurzer Überblick über die Stereotype-Threat-Forschung39
3.2.1 Die Anfänge der Stereotype-Threat-Forschung39
3.2.2 Generalisierbarkeit auf verschiedene soziale Gruppen und Weiterentwicklung des Forschungsbereiches41
3.3 (Bildungsbezogene) Stereotype über Menschen mit Migrationsgeschichte43
3.3.1 Stereotype über Menschen mit Migrationshintergrund im deutschsprachigen Raum43
3.3.2 Defizitorientiertes Narrativ über „den Schüler mit Migrationshintergrund“44
3.4 Welche Mechanismen zur Beeinträchtigung führen46
3.4.1 Mediierende Faktoren47
3.4.2 Moderierende Faktoren49
3.4.3 Fazit und Integrative Modelle52
3.5 Weitreichende Konsequenzen durch situationsübergreifendes dysfunktionales Verhalten53
3.5.1 Vermeidung von Herausforderungen54
3.5.2 Selbstbehinderung (Self-handicapping)54
3.5.3 Zurückweisung von Feedback55
3.5.4 Unsicherheit und Vermeidung der Domäne und des Engagements55
3.6 Interventionsstrategien – Ansätze zur Verringerung der stereotypbedingten Leistungsminderung56
3.6.1 Überzeugungsbasierte Interventionsstrategien58
3.6.2 Resilienzbasierte Interventionsstrategien58
3.6.3 Identitätsbasierte Interventionsstrategien59
4 Zur Bedeutung der psychologischen Grundbedürfnisse Autonomie, Kompetenz und soziale Eingebundenheit im Lehr-Lerngeschehen62
4.1 Basic Psychological Needs – drei fundamentale Grundbedürfnisse67
4.1.1 Autonomie69
4.1.2 Kompetenz70
4.1.3 Soziale Eingebundenheit70
4.2 Bedürfnisunterstützung, Motivation und Schulleistung71
4.3 Fazit und Fokus der vorliegenden Studie73
5 Weise Interventionen75
5.1 Sozialpsychologische Basis und zugrunde liegende Mechanismen76
5.2 Bewährte Techniken79
5.3 Priming multipler Identität als Weise Intervention?80
6 Untersuchungsblöcke und Hypothesen83
7 Methode88
7.1 Stichprobe88
7.2 Versuchsablauf88
7.3 Versuchsdesign89
7.4 Versuchsmaterial90
7.4.1 Experimentelle Manipulation 1: Stereotypaktivierung90
7.4.2 Experimentelle Manipulation 2: Priming einfaches vs. multiples Identitätskonzept (Weise Intervention)91
7.4.3 Leistungserhebung92
7.4.4 Domänenspezifisches Selbstkonzept93
8 Ergebnisse94
8.1 Vorbereitende Analysen94
8.2 Achievement Gap und Stereotype Threat (Hypothesen 1 und 2)95
8.3 Frustration von Basic Needs als Mediator (Hypothese 3)98
8.4 Wirkung des Identitätsprimings (Hypothese 4)107
9 Diskussion112
9.1 Theoretischer Erkenntnisgewinn112
9.1.1 Leistungslücke: Schüler*innen mit Migrationshintergrund zeigen weniger Leistung112
9.1.2 Stereotype-Threat-Effekt: Stereotypaktivierung hemmt die Leistungsfähigkeit von Schüler*innen mit Migrationshintergrund113
9.1.3 Basic-Needs-Frustration erklärt einen Teil der Leistungsunterschiede zwischen Schüler*innen mit und ohne Migrationshintergrund115
9.1.4 Identitätsbasierte Weise Intervention als effizientes, faires Instrument für mehr Bildungsgerechtigkeit in vielfältigen Klassen?118
9.2 Praktische Implikationen für Schule und Lehrer*innenhandeln121
9.2.1 Erforderliche Schlüsselkompetenzen, um Bildungsdisparitäten in der Interaktion zwischen Lehrperson und Schüler*in entgegenzuwirken121
9.2.2 Need-supportive Teaching123
9.2.3 Interventionsmaßnahmen gegen subtile psychologische (Identitäts-)Bedrohungen für Schüler*innen mit Migrationshintergrund124
9.2.4 Gelingensbedingungen Weiser Interventionen128
9.3 Stärken und Limitationen der Studie129
9.4 Conclusio131
Backmatter132
Literatur132
Abbildungsverzeichnis165
Tabellenverzeichnis166
Danksagung168