Was ist eine CMD und wie entsteht sie?
12–15 Minuten am Tag ist die Zeitspanne, in der sich unsere Zähne beim Kauen und Schlucken berühren. Sie sollte am besten nicht überschritten werden.
Passiert es doch, indem wir regelmäßig mit den Zähnen knirschen oder sie übermäßig zusammenpressen, trägt dies verstärkt zur Entstehung einer schmerzhaften CMD bei.
Was ist eine CMD eigentlich?
Von einer craniomandibulären Dysfunktion, kurz CMD, spricht man, wenn die natürliche Funktion des Kausystems gestört ist. Der Begriff setzt sich aus den lateinischen Wörtern »Cranium« (Schädel), »Mandibula« (Unterkiefer) und »Dysfunktion« (gestörte Funktion) zusammen. Auf Deutsch würde man das Ganze als »gestörtes Zusammenspiel von Schädel und Unterkiefer« bezeichnen. CMD ist also ein Sammelbegriff für Störungen, die Muskeln, Zähne und Knochen im Kiefer und Gesichtsbereich betreffen. Falls Sie sich wundern, dass wir hier vom Schädel sprechen und den Oberkiefer außer Acht lassen, so viel zur Erklärung: Der Oberkiefer ist ein fester Bestandteil des Schädels. Daher findet man bei Ausgrabungen meist Schädel mit Oberkiefer, während der Unterkiefer fehlt. Dieser ist nicht knöchern, sondern nur über das Kiefergelenk zusammen mit Muskeln, Faszien und Bändern mit dem Oberkiefer verbunden. Anders als der Oberkiefer ist der Unterkiefer beweglich, damit wir Laute bilden, zubeißen und Nahrung zerkleinern können. Die Beißkraft eines Menschen liegt bei durchschnittlich 80 Kilogramm und ist somit stärker als die eines Wolfes, die bei 60 Kilogramm liegt.▶ [1]
Der Zahnschmelz ist das härteste Material in unserem Körper. Anders würden unsere Zähne diese immense Belastung nicht aushalten. Denn die Kräfte, die hier wirken, sind enorm. Kommt diese Wucht durch Pressen und Knirschen mit den Zähnen permanent zum Einsatz, führt das zu einer Überreizung der beteiligten Muskeln, Gelenke, Zähne etc. In der Folge kann sich eine schmerzhafte CMD entwickeln, die den Alltag der Betroffenen, ihr berufliches und gesellschaftliches Leben sowie ihre Lebensqualität erheblich beeinträchtigt.
Eine CMD kann Schmerzen in der Kaumuskulatur und in den Kiefergelenken nach sich ziehen ebenso wie eine schmerzhafte Bewegungseinschränkung des Unterkiefers. Häufig treten auch Geräusche auf, etwa ein einseitiges, manchmal auch beidseitiges Knacken oder Reibegeräusch im Bereich der Kiefergelenke. Sind sie nicht mit Schmerzen verbunden, besteht für diese Geräusche kein akuter Behandlungsbedarf. Allerdings deuten sie auf eine bestehende oder zurückliegende Störung der Funktion des Kausystems durch Fehlbelastung oder Überlastung hin. Die