1.
Ein grauer Novemberabend.
Trüb flackern die fahlen Lichter durch die schweren Nebel. Die Pflastersteine glänzen feucht.
Unsichtbare Lasten liegen schwer auf allen Seelen.
Marianne Hartenthurn kommt vom Begräbnis ihres Vaters.
Frierend, müde und verhungert klettert sie keuchend und mit versagenden Kräften die drei Stockwerke zu der kleinen Vorstadtwohnung empor, in der sie von jetzt ab allein mit der alten Fanny hausen soll – vorausgesetzt natürlich, daß Fanny nicht doch nach Böhmen zurückkehrt, wo sie zu Hause ist und wo es ihr jedenfalls besser gehen würde als im hungernden Wien, das derzeit von den Almosen mitleidiger Ausländer lebt. Marianne findet Fanny, den Rosenkranz zwischen gichtigen Fingern, eingeschlafen vor.
Wenn ihr schon die alten Beine nicht mehr erlaubten, ihrem lieben Baron Franz die letzte Ehre zu erweisen, wollte Fanny wenigstens beten, während sie ihn draußen begrub