: R. Keith Schoppa
: Die kurze Globalgeschichte des 20. Jahrhunderts Wie sich unsere Welt verändert hat
: Theiss in der Verlag Herder GmbH
: 9783806245806
: 1
: CHF 20.30
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: Zeitgeschichte (1945 bis 1989)
: German
: 224
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Geschichte ganz global: ein umfassender und doch kompakter Überblick Es waren ja nicht nur die großen Katastrophen, Revolutionen und Kriege, die das 20. Jahrhundert geprägt haben. Ob Mobilität, Gleichberechtigung oder Dekolonisierung: Die Welt, wie sie den Besuchern der Weltausstellung in Paris 1900 noch vertraut war, wandelte sich schneller als in jedem anderen Jahrhundert zuvor. Der Geschichtsprofessor R. Keith Schoppa beschäftigte sich eingehend mit den großen und kleinen Ereignissen, die den Lauf der Geschichte beeinflussten. Neben den wichtigen Einschnitten in Kultur- und Sozialgeschichte stellte er dabei insbesondere Begebenheiten in den Fokus, die nicht in allen Geschichtsbüchern zu finden sind.   - Das 20. Jahrhundert kompakt: eine Zeit voller Umbrüche und historischer Ereignisse - Alle Kontinente im Blick: Ein Weltgeschichte-Buch ohne eurozentrischen Fokus - Ein tolles Geschenk für Geschichtsinteressierte auf der Suche nach einem globalen Überblick - Der Mensch im Mittelpunkt: Welche Identitäten waren für jede Phase besonders bedeutsam? - Reichhaltig, zugänglich und prägnant: Eine großartige Leistung auf wenigen Seiten   Von 1900 bis zur Gegenwart: Globaler Wandel auf individueller Ebene  Wie erlebten Zeitzeugen die vielfältigen Veränderungen ihrer Lebenswelt? R. Keith Schoppa legt das Augenmerk auf individuelle und lokale Identität, nationalstaatliche Identität sowie die Identität globaler Gemeinschaften. In jedem Kapitel seines Weltgeschichte-Buchs geht er explizit auf fünf Männer und Frauen ein und untersucht ihre Wirkung auf Sozial- und Kulturgeschichte. Die meisten von ihnen waren keine bedeutenden Figuren der Zeitgeschichte, aber sie alle hinterließen weitreichende Spuren. Von einer Welt ohne Flugzeuge zum globalen Dorf, verbunden durch das Internet: Ein spannender Einblick in die Veränderungen des 20. Jahrhunderts!

R. Keith Schoppa (1943-2022) war Professor für asiatische Geschichte an der Loyola University Maryland. Zu seinen zahlreichen Monographien gehören »Blood Road« (1995), für das er mit dem Levenson Award der Association for Asian Studies ausgezeichnet wurde, »In a Sea of Bitterness« oder »Twentieth Century China« (2011 u.ö.).

EINLEITUNG


Vor 1900 hat es kein Jahrhundert in der Menschheitsgeschichte gegeben, das es in Sachen Rasanz und Ausmaß eines immer heftigeren Wandels mit dem 20. Jahrhundert hätte aufnehmen können. Die revolutionären Entdeckungen, Erfindungen, politischen Neuordnungen und wissenschaftlichen Durchbrüche, die im 20. Jahrhundert erfolgt sind, brachten radikale Veränderungen in fast jedem Bereich des menschlichen Lebens. Das Jahr 1900 sah noch ganz anders aus als das Jahr 2000. Zu Beginn des Jahrhunderts gab es noch keine Antibiotika, nur wenige Häuser hatten elektrischen Strom; es gab keine Flugzeuge und kaum Autos. Die globale Lebenserwartung lag bei etwa 31 Jahren und die weltweite Alphabetisierungsrate bei unter 30 Prozent. Im Gegensatz dazu betrug die globale Lebenserwartung im Jahr 2000 schon 66,4 Jahre – in einigen Ländern sogar über 80 Jahre – und die Alphabetisierungsrate war auf 81,9 Prozent gestiegen. Zwar werden in jeder Weltgeschichte des 20. Jahrhunderts die vielfältigen Triumphe von Technologie und Raumfahrt oder die Wunder des medizinischen Fortschritts hervorgehoben; aber letztlich ist jede solche historische Darstellung doch vor allem die Geschichte von Männern und Frauen, als Individuen wie als Massenwesen, die schöpferisch kreativ sind und etwas aufbauen, arbeiten und spielen; planen und zerstören, und die ihre Identitäten aufgrund ihrer Lebenserfahrungen entwerfen und immer wieder neu gestalten. Jedes Individuum hat seine oder ihre eigene Identität gewählt und verkörpert, hat aber im Gegenzug auch eine Identität von anderen zugewiesen bekommen.

Tatsächlich besitzt ein Individuum viele verschiedene Identitäten: eine biologische, eine räumliche, eine soziale und gesellschaftliche, eine politische, eine ökonomische, eine relationale, eine berufliche, eine habituelle und noch andere mehr. Der Identität kann man sich mit der Frage nähern: Was macht eine Person wesentlich aus, was definiert sie? Das bedeutet: Welche Werte, Überzeugungen, sozialen Beziehungen und kulturellen Streitfragen sind dieser Person am wichtigsten? Im Verlauf eines Lebens kommt es durchaus vor, dass Identitäten nicht gleich bleiben; vielmehr können sie sich verschieben und verändern, in Abhängigkeit von neuen Erfahrungen, Interessen oder Schwerpunktsetzungen. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Frage, welche Identitäten einer Person von anderen zugeschrieben wurden und wie ähnlich oder unähnlich diese Zuschreibungen einander sind. Dieses Buch widmet sich Fragen der Identität unter besonderer Berücksichtigung dreier persönlich-politischer Identitäten, die in der sich wandelnden Welt des 20. Jahrhunderts besondere Bedeutung hatten: individuelle und lokale Identität, nationalstaatliche Identität sowie die Identität globaler Gemeinschaften. Die große Bandbreite an Identitäten, die i