: Earl Warren
: Romantic Thriller Spezialband 3043 - 3 Romane
: Uksak E-Books
: 9783738983906
: 1
: CHF 0.50
:
: Krimis, Thriller, Spionage
: German
: 500
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Dieser Band enthält folgende Romane: Die Schöne und der Leopard (Earl Warren) Im Bann des Schlangengottes (Earl Warren) Der Fluch des roten Dogen (Earl Warren) Der Petersplatz träumte im Dunkel der Nacht. Das Mondlicht und der Widerschein der Lichtglocke über Rom schimmerte auf der Kuppel des Petersdoms. Von den Kolonnaden des riesigen Platzes hallten die Schritte der wachhabenden Schweizer Gardisten herüber. Um diese Zeit hatten Touristen und Unbefugte auf dem Petersplatz nichts mehr zu suchen. Gianetta war trotzdem hergeschlichen, um ihren Geliebten zu treffen und endlich das Rätsel zu lösen, das sein und ihr Leben verdüsterte. Sie ging zu dem Obelisken in der Mitte des Platzes. Seine Spitze schien, als Gianetta direkt davorstand, die Sterne berühren zu wollen. »Ist da jemand?« Die junge Frau glaubte, ein Geräusch gehört zu haben. Es wiederholte sich nicht. Sie erhielt auch keine Antwort. »Pietro?«, fragte sie. Da trat eine Gestalt im roten Mantel hinter dem Sockel des Obelisken hervor. Gianetta wollte das Herz stehenbleiben, als sie in das fratzenhafte, zernarbte Gesicht schaute. Der Unheimliche näherte sich ihr mit lautlosen, schnellen Schritten. Die junge Frau brachte kein Wort hervor.

Die Schöne und der Leopard


EARL WARREN


Die Schöne und der Leopard


Romantic Thriller




1. Kapitel



Dumpf dröhnten die Trommeln. Sue-Ann Bailey schwitzte unter dem Moskitonetz wie eine Verdammte. Der Schweiß rann ihr aus allen Poren, lief zwischen den Brüsten herunter und bildete gleich zwei Rinnsale auf ihrem Bauch. Es war unerträglich: Selbst eine Schönheit wie Sue-Ann Bailey, der Hollywoodstar, konnte unter den Umständen nicht reizvoll sein.

Ein Moskito summte hartnäckig unter dem Netz. Der blonde Filmstar konnte sich nicht bewegen.

Sue-Ann Bailey hatte wieder das gleiche Erlebnis, realistisch und schrecklich: Der Zelteingang öffnete sich. Er erschien – der Leopardenmann, grässlich anzusehen. Diesmal wirkte er noch realistischer als sonst.

Er war ein hochgewachsener, athletischer, rabenschwarzer Afrikaner, den Stammesnarben nach ein Agni. Er trug einen Lendenschurz, Kupferreifen an den Armen und Leopardenkrallen und -reißzähne an einer mehrreihigen Halskette.

Seine Hände waren Pranken mit mörderischen Krallen, und wo er ging, hinterließ er auf weichem Boden die Spuren eines Leoparden. Statt eines menschlichen Kopfs hatte er einen Leopardenschädel auf seinen Schultern.

Er fauchte. Seine grünen Augen funkelten und glitzerten. Sie durchbohrten die nackte weiße Frau regelrecht.

»Du gehörst mir«, fauchte der Leopardenmann. »Jetzt feiern wir unsere Hochzeit. Ich bin Tombé, Mensch und Leopard zugleich, der Gott der Sudanstämme.«

Lautlos schlich er näher. Seine Pranke zerfetzte das Moskitonetz. Sue-Ann wollte schreien, sich aufbäumen, strampeln, sich wegwälzen. Doch nichts gelang ihr. Gelähmt lag sie da.

»Bitte.« Ihre Stimme war nur ein heiseres Flüstern. Der Klang der Urwaldtrommeln schwoll an und brachte sie um den Verstand. »Tu's nicht. – Rühr mich nicht an!«

»Doch!«

Der Leopardenmann beugte sich über die Schauspielerin. Sein stinkender Raubtieratem schlug ihr ins Gesicht. Die Pranke näherte sich ihrer Brust.

Sue-Ann Bailey schrie – und schrie – und schrie. Vor sich sah sie den weitgeöffneten Rachen des Leopardenmanns. Sie spürte die stählernen Klauen, die ungeheure Kraft seines Raubtierkörpers. Die Trommeln ertönten. Für Sue-Ann Bailey war es die Hölle, wie in jeder der letzten Nächte.

Das Ungeheuer na