: Regis Jeanin
: Navigator 2 Der Stützpunkt
: novum premium Verlag
: 9783991302896
: 1
: CHF 18.90
:
: Erzählende Literatur
: German
: 274
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Auf seiner Lehrreise durch das Weltall macht der angehende Navigator Mayï Station auf einem entlegenen Außenposten der Gemeinschaft: dem Stützpunkt. Hier folgt er auf den Spuren seines Vaters, macht Bekanntschaft mit der Kultur der Marschlande und schließt neue Freundschaften. Die Herausforderungen, denen er sich diesmal gegenübersieht, werden ihn an seine Grenzen bringen. Er muss es mit einer Kreatur aufnehmen, welche die gesamte Galaxie bedroht. Und ein alter Feind hat eine perfide Falle für ihn vorbereitet. Mayïs Fähigkeiten werden auf eine harte Probe gestellt. Doch so leicht gibt er sich nicht geschlagen.

1. Unterwegs

Die Stille war perfekt. Kein brummender Antrieb, keine fiependen Konsolen waren zu vernehmen. In den Wänden gurgelte es leise, wenn Luftblasen in den Salzwasserröhren aufstiegen. Der Junge gähnte, streckte sich wohlig und lag dann wieder still. Er liebte es, aufzuwachen und in die morgendliche Stille hineinzuhorchen. Bald würde es wieder hektischer zugehen: Sein Pilot würde in der Röhre hinter der durchsichtigen Wand erscheinen, um ihm den Bericht der vergangenen Nacht vorzutragen, anschließend würde er sich in der winzigen Kombüse aus Wasser und Konzentrat ein Glas warme Milch zubereiten und mit hinunter in den Steuerraum nehmen; dort schließlich würde er sich an seine Konsole setzen und den Tagesplan studieren, während er seine Milch schlürfte. Er und sein Pilot würden den ganzen Tag lang die vorgegebenen Manöver fliegen, ihre Übungen durchgehen und sich auf diese Weise allmählich ihrem Ziel nähern.

Ihrer nächsten Etappe.

Sein letzter Landgang lag bereits zwanzig Tage zurück, und er freute sich darauf, wieder festen Boden zu betreten, den Wind in seinem Gesicht zu spüren und die Sonne auf seiner Haut. Die Erinnerung an das letzte Abenteuer zauberte ein Lächeln auf sein Gesicht. Er hatte den Ruf der Familie seiner Vorfahren wiederhergestellt, seine Erblande zurückgefordert und eine bewaffnete Auseinandersetzung verhindert – sehr wahrscheinlich sogar einen Aufstand. Er hatte neue Freunde gefunden. Zu schade, dass er sie wieder hatte verlassen müssen. Aber er war ja nicht ausschließlich zu seinem Vergnügen hier draußen unterwegs; diese Reise diente seiner Ausbildung, die Ziele waren sorgfältig ausgewählt worden, ebenso die Aufgaben, die er und sein Pilot unterwegs zu erfüllen hatten. Ihre Lehrer unterrichteten und betreuten die beiden dabei aus der Ferne. Es war ein straffes Programm, das nicht viel Raum für Müßiggang ließ. Und daneben gab es ja auch noch die Waffenübungen, die ihm sein Vater beigebracht hatte und die er mindestens einmal täglich absolvierte.

Was den Jungen auf seinen Landgängen erwartete und wie er auf die Situationen reagierte, war dem Zufall überlassen. Die einzige Auflage dabei war, dass er sich fair und anständig zu verhalten hatte. Ehrenhaft. Doch auch während der Außenmissionen wurde er genauestens beobachtet – oder beschützt, je nachdem, in welche Situation er geriet –, manchmal von seinem Piloten, der an das Schiff gebunden war und ih