Trogir
Trogirs mittelalterliche Altstadt liegt auf einer künstlich angelegten Insel, durch Brücken mit dem Festland wie mit der Insel Čiovo verbunden. Aufgrund der einzigartigen Baudenkmäler steht sie unter dem Schutz der UNESCO. Von der Stadt sagt man, jedes ihrer alten Häuser verberge ein Drama, jede Kapelle eine Legende - und jeder Balkon sei ein Katafalk der Liebe und Hoffnung.
Nur 3000 Einwohner zählt das Museumsstädtchen (mit seinen Gemeinden 13.200), durch dessen schmale Tore kein Auto passt. Neben Dubrovnik ist Trogir die einzige Stadt Dalmatiens, die ihr mittelalterliches Stadtbild bewahrt hat. Ihr bedeutendstes Bauwerk ist das beeindruckende Hauptportal der Kathedrale, das der kroatischeMeisterRadovanschuf. Viele verwinkelte Gässchen mit Torbögen enden an Plätzen mit Kirchen, Palästen und Cafés.
Leider sind immer wieder lauschige Ecken mit Tischen und Sonnenschirmen der Lokale verstellt, die manchmal das zauberhafte mittelalterliche Flair und den Blick auf die Baudenkmäler nehmen. In den Gassen reihen sich zahllose Schmuckläden, Boutiquen und Galerien aneinander und entlang der palmengesäumten Uferpromenade in Richtung Kastell ankern prächtige Mega-Jachten, beliebte Fotomotive bei den Touristen. Trogir ist durch eine Steinbrücke mit dem Festland und durch eine Zugbrücke (Čiovski most) mit der Insel Čiovo verbunden. Einen Kilometer östlich der Altstadt prunkt nun die neue, lang ersehnte Autobrücke (Most hravtskih branitelja) hinüber zur Insel Čiovo, d. h. etwas weniger Verkehr wühlt sich über die Altstadtbrücke. Großflächig angelegte Parkplätze haben die Parkplatzsuche im Hochsommer erleichtert, auch der Fährhafen für Trajekts ist nach Trogir-Soline umgezogen. Nahtlos ist Trogir im Westen mit den Stadtteilen Seget Donji und Vranjica zusammengewachsen.
Geschichte
Trogir wurde im 3. Jh. v. Chr. von Griechen aus Siracusa, die sich auf Issa (dem heutigen Vis) niedergelassen hatten, unter dem NamenTragurion -Ziegeninsel - gegründet. Sie trennten die Stadt, die damals noch auf einer Halbinsel lag, durch einen Kanal vom Festland ab. Die Römer bauten Trogir unter dem NamenTraguriumzum Handelshafen aus. Bekannt und begehrt war der vorzügliche Marmor aus den nahe gelegenen Steinbrüchen.
Idyllische Liegeplätze vor der Altstadt von Trogir
Doch bald verlegten die Römer ihren Stützpunkt in das nicht weit entfernte, schnell wachsendeSalona. Seit dem Niedergang des Weströmischen Reichs wurde Trogir vom Exarchen in Ravenna als byzantinische Provinz regiert. Slawen und Awaren zerstörten Salona Anfang des 7. Jh. Der byzantinischeKaiserHerakliosrief die Kroaten zu Hilfe, die sich in Trogir niederließen und später zerstritten - was die venezianischen Galeeren ungemein anlockte. 1123 plünderten und brandschatzten die Sarazenen die Stadt. 1242 standen die Mongolen vor den Toren: Sie forderten die Auslieferung von König Bela, dem die Stadt Unterschlupf gewährt hatte. Das war die Zeit der kroatisch-ungarischen Könige, als Trogir vom Bischof und den reichsten Adligen regiert wurde. Die Bürger begehrten dagegen auf, es kam zu blutigen Aufständen.
1420 wurde ganz Dalmatien an den venezianischen Dogen verkauft. Trogir, von dem Verkauf nicht betroffen, wurde von den Venezianern nach längerer Belagerung erobert und die Adligen lernten Italienisch. Die Stadt wurde ausgebeutet, die Bürger geknechtet, es gab keine kroatischen Schulen. Das gemeine Volk - Seeleute, Handwerker, Bauern - war vom kulturellen Leben ausgeschlossen, es beschränkte sich auf den Kreis der reichen Adligen, die den Großteil des Handels abwickelten. Venedig baute protzige Paläste und Festungen gegen die Türken und im 17. Jh. war Trogir ausgeblutet. 1797, im Jahr des Untergangs der venezianischen Republik, kam es zu blutigen Aufständen, da sich die Adligen mit den neuen demokratisc