Raum der Heilung – 1. Teil
»Der Wald ist der beste Erholungsort für unseren Körper und unsere Seele.«
Peter Butenuth
Der Wald als ein Raum der Heilung ist wie eine Klinik direkt vor deiner Haustür: Er hat jederzeit für dich geöffnet und bietet dir ein vielseitiges Angebot an wohltuenden und spannenden Behandlungsmethoden.
Allerdings finde ich es schade, wenn man hier nur dem aktuellen Trend des sogenannten Waldbadens folgt. Für mich besteht die heilsame Wirkung des Waldes aus vier eng miteinander verbundenen und ineinander überfließenden Komponenten:
Atmung – Achtsamkeit – Waldbaden – Resilienzförderung
In dem folgenden 1. Teil möchte ich dich einladen, die Bedeutung deiner Atmung besser zu verstehen, den Wald mit allen Sinnen wahrzunehmen und die Praxis des Waldbadens kennenzulernen. Zusätzlich kannst du einige hilfreiche Übungen ausprobieren und erfährst, wie du mehr Achtsamkeit in deinen Alltag integrieren kannst. Im späteren 2. Teil möchte ich dir neben weiteren Übungen gerne vermitteln, wie du – vergleichbar mit einem Baum – starke Lebenswurzeln entwickeln und deine Resilienz fördern kannst.
Richtig atmen – wie geht das eigentlich?
Wenn du in den Wald gehst, spürst du es instinktiv: Die Waldluft, die du einatmest, tut dir gut.
Atmen ist die grundsätzliche Voraussetzung für unser Leben, und wenn du den Wald mit allen Sinnen genießen möchtest, sollten wir mit der Frage des »richtigen« Atmens beginnen.
Von dem verstorbenen schweizer Pfarrer und Dichter Kurt Marti stammen diese wunderschönen Worte, die deutlich machen, welche Lebensfreude mit unserem Atmen verbunden ist:
»Mein Atem geht – was will er sagen?
Vielleicht: Schau! Hör! Riech! Schmeck! Greif! Lebe!
Vielleicht: Gott atmet in dir mehr als du selbst.
Und auch: In allen Menschen, Tieren, Pflanzen atmet er wie in dir.
Und so: Freude den Sinnen! Lust den Geschöpfen! Frieden den Seelen!«
Warum können wir im Wald so gut durchatmen?
Bäume produzieren viel Sauerstoff und deshalb ist davon im Wald reichlich vorhanden. Außerdem enthält Waldluft bis zu 90 % weniger Staubteilchen als Stadtluft und ist insbesondere für Asthmatiker und andere lungenkranke Menschen aufgrund der Staubfilterwirkung bestens zur Entlastung der Atemwege und Regenerierung der Lunge geeignet. Die Luft im Wald ist so staubarm, wie du es sonst nur im Gebirge oder am Meer erleben kannst.
Erwiesen ist auch, dass die Waldluft viele Stoffe enthält, die sich positiv auf unsere Gesundheit auswirken: Der