: Jody Hedlund
: Stark wie die Blumen der Prärie
: Francke-Buch
: 9783963627903
: Neuanfang in Colorado
: 1
: CHF 12.40
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: Historische Romane und Erzählungen
: German
: 336
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Kansas, 1863: Linneas erste Begegnung mit dem Viehtreiber Flynn McQuaid fällt etwas stürmisch aus: Vom Pferderücken aus rettet er sie aus den Frühlingsfluten eines Flusses. Dabei hatte alles so beschaulich begonnen: Die junge Botanikerin ist Teil einer Exkursion ihres Großvaters. Ihre Aufgabe ist es, Wildblumen entlang des Santa Fé Trails zu bestimmen und zu katalogisieren. Nach diesem dramatischen Ereignis jedoch ist Linneas Großvater äußerst besorgt, denn sie erwartet ein langer Weg voller Gefahren. Kurzerhand engagiert er deshalb Flynn als Beschützer für die eigensinnige Linnea ...

Jody Hedlund lebt mit ihrem Mann, den sie als ihren größten Fan bezeichnet, in Michigan. Ihre 5 Kinder werden zu Hause unterrichtet. Die Zeit, die ihr neben dieser Tätigkeit noch bleibt, widmet sie dem Schreiben. www.jodyhedlund.com Instagram: jodyhedlund Facebook: Author Jody Hedlund

Kapitel 2

Die scharfe Zurechtweisung an Ivy, die Flynn auf der Zunge lag, ging in einem Ansturm an Fragen unter. Er hatte nicht damit gerechnet, dass Linnea verheiratet gewesen war. Wie hatte sie ihren Mann verloren? War er im Krieg gefallen? In einer der jüngsten Schlachten? Vielleicht im Dezember in Fredericksburg? Oder beim Kampf am Stones River?

Er betete zu Gott im Himmel, dass Brody in keiner der beiden Schlachten gewesen war. Nachdem Flynn die Zeitungsberichte gelesen hatte, hatte er fast eine Woche lang Albträume gehabt. Auch wenn Brodys Name nicht in den Gefallenenlisten erschienen war, hatte Flynn das Bild nicht aus seinem Kopf verbannen können, das ihm vorgaukelte, sein jüngerer Bruder läge verletzt und allein irgendwo auf einem Schlachtfeld.

Ein Schatten zog über Linneas blasses Gesicht. Zweifellos weckte dieses Thema traurige Gefühle in ihr.

»Ist er im Krieg gefallen?« Ivy platzte mit ihrer Frage heraus, bevor Flynn sie auffordern konnte, Linnea in Ruhe zu lassen.

Auch wenn er Ivy zustimmte, dass Linnea wirklich sehr jung für eine Ehefrau aussah, hatte er von seiner Mutter genug Manieren gelernt, um nicht neugierig im Privatleben anderer Menschen herumzuschnüffeln.

Aber leider war Ivy die Erziehung durch eine Frau verwehrt geblieben, seit Ma Rusty geheiratet hatte. Sie hatte eine anstrengende Schwangerschaft und eine Fehlgeburt nach der anderen durchgestanden und war zu ausgelaugt und zu erschöpft gewesen, um Ivy viel Aufmerksamkeit schenken zu können. Ivys Erziehung war zum größten Teil Flynns Aufgabe gewesen und er war darin genauso gut wie eine Henne, die ein Stachelschwein erziehen soll.

»Komm jetzt, Ivy.« Er bemühte sich um eine ruhige Stimme, aber seine kleine Schwester wurde in letzter Zeit immer kampflustiger und aufmüpfiger. »Hör auf, deine Nase in die Angelegenheiten dieser Frau zu stecken.«

»Ich stecke meine Nase sicher nicht in ihre Angelegenheiten.« Ivy hob das Kinn und ihre Augen funkelten ihn trotzig an. »Ich habe sie nur etwas gefragt. Daran ist doch nichts falsch, oder etwa doch?«

»Nein, natürlich nicht«, schaltete sich Linnea schnell ein und ihr Blick wanderte zwischen Ivy und ihm hin und her, da die Anspannung zwischen ihnen nicht zu übersehen war. »Mein Mann hat nicht im Krieg gekämpft, denn er war … nun ja, er war ein wen