Anna Maria weiß, wo sie ist. Sie weiß nicht, wie sie das findet. Sie blinzelt und dreht sich an einem Samstagmorgen zur Seite. Hannes’ Decke liegt in der Mitte gefaltet auf dem Bett. Der Polster ist aufgeschüttelt. Sie streicht mit dem Handrücken darüber, er ist kalt. Sie blickt auf das FM4-Poster an der Tür und die schwere Kommode daneben. Die Sticker beweisen, dass sie schon in seinem Zimmer stand, als er noch jünger war. Dass da einmal mehr Plakate an den Wänden waren, zeigen die Rückstände des Klebers. Nachdem sie die Jogginghose zwischen ihren Kisten entdeckt hat, geht sie barfuß die knarrenden Stufen nach unten, das alte Holz macht seine eigenen Geräusche. Die Stufen werden schmaler, sie hält sich am Geländer fest. Im Vorhaus angekommen öffnet sie die massive Tür. Sie blieb wie die Balken und die Stiege bei der Renovierung des Bauernhauses erhalten. Der Frühstückstisch ist gedeckt, Hannes ist aber nicht da. Aus der türkis-weiß bemalten Kanne leert sie schwarzen Kaffee in die dazu passende gemusterte Tasse. Sie nimmt einen Schluck mit einem lauten Schmatzen. Vor ihr stehen Speck, Joghurt und unterschiedliche Käsesorten. Rechts ein Brotkorb mit dunklen Bauernbrotscheiben und links ein oranges Glas mit der AufschriftJacobs Marillenmarmelade. Gierig schmiert sie eine dicke Schicht Butter auf ein Brot, darauf