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Während sie den ihr fremden Körper betrachtete, hörte sie Schritte vor der Tür. Alarmiert lauschte sie. Die Schritte näherten sich dem Zimmer.
Die junge Frau schämte sich ihrer Nacktheit, lief zum Nachthemd und streifte es rasch über - obwohl es unangenehm nach Schweiß roch und sie sich überwinden musste.
Sie schaffte es gerade rechtzeitig, ehe die Tür aufgestoßen wurde. Ein Mann. Er war groß, breitschultrig, genauso ungepflegt wie die junge Frau, hatte brutale Gesichtszüge, ein Stoppelkinn, einen verwegenen Oberlippenbart, dichtes, welliges Haar - ja, wären nicht die falschen Augen und die harten Züge gewesen, man hätte ihn als sehr gut aussehend bezeichnen können.
Die junge Frau, die nicht wusste, wer sie war und woher sie kam, hatte Angst vor diesem Mann.
»Was gaffst du so?«, fuhr er sie an. »Mach dich fertig, du Schlampe und beeile dich gefälligst. Du weißt, was wir vorhaben!«
Er drehte sich herum und ging wieder hinaus.
Die Angst vor dem Mann blieb. Die junge Frau wäre am liebsten davongelaufen, aber sie wusste nicht einmal, wo sie sich überhaupt befand.
Sie trat zum Schrank und öffnete ihn. Er quoll über von Kleidern. Die meisten wirkten übertrieben bunt und auffällig.
Allmählich begann die junge Frau zu begreifen, in welchem Milieu sie sich befand. Der Mann hatte ein besonderes Englisch gesprochen. Ein Dialekt, der nur an einer Stelle in dieser Welt Verwendung fand: Im Stadtteil Soho, inmitten Londons.
Die junge Frau befand sich in der Halbwelt von Kriminalität und Prostitution.
Sie war eine Prostituierte!
Der Schock über diese Erkenntnis war so schlimm, dass sie sich keuchend an der Schranktür festhielt, um nicht zusammenzubrechen. Die Schranktür hielt das nicht aus und riss ab. Mit lautem Poltern fiel die junge Frau zu Bode