: Irene Hannon
: Das Cottage über dem Meer
: Francke-Buch
: 9783963627989
: 1
: CHF 13.50
:
: Historische Romane und Erzählungen
: German
: 384
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
In dem beschaulichen Küstenstädtchen Hope Harbor hat Jack Colby ein neues Zuhause gefunden. Und nicht nur das; auch seine Arbeit als Polizist und die Karriere als Bestsellerautor erfüllen sein Leben. Er ist endlich angekommen nach den vielen Tiefen seines Lebens. Doch seine Vergangenheit holt ihn unerwartet ein, als plötzlich Christi Reece vor ihm steht - die Frau, die ihm vor Jahren das Herz gebrochen hat - und um einen Kredit bittet. Wie kommt sie nach elf Jahren Funkstille nur auf die absurde Idee, dass ausgerechnet er ihr Geld leihen würde? Als noch ein weiteres Geheimnis aus Jacks Vergangenheit an seine Tür klopft, gerät sein Leben vollkommen aus dem Ruder. Auf einmal ist es Christi, die ihm aus der Patsche helfen könnte ...

Irene Hannon studierte Psychologie und Journalistik. Sie kündigte ihren Job bei einem Weltunternehmen, um sich dem Schreiben zu widmen. In ihrer Freizeit spielt sie in Gemeindemusicals mit und unternimmt Reisen. Die Bestsellerautorin lebt mit ihrem Mann in Missouri. www.irenehannon.com Instagram: irenehannonauthor Facebook: Irene Hannon

Kapitel 1

Einen Mann, der sie hasste, um Hilfe zu bitten, war schwer.

Richtig schwer.

Aber sie hatte keine andere Möglichkeit.

Jack Colby war ihre letzte Chance.

Trotz des kühlen Windes hier in Oregon, der durch den Dockside Drive wehte, rann Christi Reece ein Schweißtropfen über die Schläfe, während Jack seinen Einkauf an dem Essensstand im Hafen beendete. Sie löste verkrampft eine Hand, an der ihre Fingerknöchel weiß hervortraten, vom Lenkrad, atmete die salzige Meeresluft von Hope Harbor tief ein und tupfte sich die Stirn trocken, um den sichtbaren Beweis für ihre Nervosität wegzuwischen. Ihre Magenkrämpfe und das unruhige Rasen ihres Herzens waren zum Glück äußerlich nicht zu sehen.

Aus dem weißen Lieferwagen, auf den Jack an diesem sonnigen Aprilnachmittag zugesteuert war, strömte ein so verlockender Duft, dass Christis Magen knurrte. Aber Essen war unwichtig – auch wenn ihre letzte Mahlzeit Stunden zurücklag und nur aus einem alten Brötchen und Kaffee von der Tankstelle bestanden hatte.

Der Mann, zu dem sie über dreißig Stunden gefahren war, blieb am Stand stehen und wechselte ein paar Worte mit dem Koch, der die Baseballkappe über seinem langen grauen Pferdeschwanz zurückschob und in Jacks Lachen einstimmte.

Immer noch lächelnd hob Jack die Hand zum Abschied, nahm die braune Tüte, in der sich sein Essen befand, und schlenderte in ihre Richtung.

Wenn sein Herz im Laufe der Zeit nicht weicher geworden war, würde dieses Lächeln bald verschwinden.

Mit hämmerndem Puls legte Christi ihre zitternde Hand auf den Türgriff des alten Nissans, der sie über 3.000 Kilometer weit gebracht hatte. Sie schob die Tür auf, schwang ihre wackeligen Beine auf den Asphalt und betete, dass ihre Knie nicht unter ihr nachgeben würden.

Jack warf einen beiläufigen Blick auf sie, als sie