: Claus G. H. Mayer
: Tanger Transit Ein Fluchtversuch
: Tredition
: 9783347981768
: 1
: CHF 9.00
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 460
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Als Cotter am Strand von Tarifa einen ertrunkenen Marokkaner findet, lässt ihn das nicht mehr los. Er folgt den Spuren des jungen Mannes und gerät immer tiefer in das Schicksal der Flüchtlinge aus Afrika und ihres oft grausamen Endes im Mittelmeer. In diesem Roman setzt sich der Afrikafreund Claus G. H. Mayer fundiert mit den Hintergründen der Bootsunglücke und des Flüchtlingsstroms aus Afrika auseinander. Einfühlsam und mit viel Herz zeigt er die Menschen hinter den nackten Zahlen aus Presse und TV. Und er spart nicht mit Kritik: Denn nur, wer versteht, was hinter dem Leid Afrikas steckt, kann helfen, es zu beenden.

Claus G. H. Mayer ist Theaterregisseur, Werbe- und Versicherungsfachmann. Über mehr als 20 Jahre hat er viele Reisen nach SW-Europa und NW-Afrika unternommen. Mit Geländewagen, Wohnwagen und Motorrad unterwegs, hat er Land und Leute hautnah kennen und schätzen gelernt. Bis der Wunsch in ihm entstand, mit diesem Buch auf die wahre Natur des 'afrikanischen Problems' hinzuweisen und zu dessen besserem Verständnis beizutragen.

01. Der Sturm …

… hatte nicht nachgelassen.

Durch das Rauschen des Windes in den Bäumen und das leise Schaukeln des Autos wurde Cotter sanft geweckt. Ihm war kalt.

Fröstelnd verkroch er sich tief in seinen Schlafsack und zog sich die Kapuze weit über die Augen. Das Tageslicht war noch recht schwach, von der wärmenden Sonne war nichts zu sehen.

Doch irgendwann schälte sich Cotter seiner Blase zuliebe doch aus dem Schlafsack und pinkelte an den Hinterreifen seines Toyota. Der Weg zur Toilette war ihm zu weit.

Anschließend kroch er zitternd wieder in seine Höhle, nur um genau zu dem Zeitpunkt festzustellen, dass er nicht weiter würde schlafen können, als er endlich den Reißverschluss seines Schlafsacks zugefummelt hatte.

So kroch er abermals aus seinem Auto, um sich dem kalten Levante entgegenzustemmen. Im März war der Wind wirklich ungemütlich. Von der Wärme, die die Andalusier ihm zuschrieben - er blies aus Süden, aus