: Leann Porter
: Wünschelbräu Premium
: dead soft Verlag
: 9783960896142
: 1
: CHF 5.20
:
: Fantasy
: German
: 376
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Nur eine alte Flasche? Angus, Taxifahrer und frischgebackener Erbe eines maroden Herrenhauses, findet in einem Pub in Edinburgh vermeintlich grundlos Gefallen an einer staubigen Flasche und kauft sie kurzerhand. Was er nicht weiß: Damit hat er sich den zugehörigen Flaschengeist Bekir eingehandelt. Da dieser ohne die Nähe zu seiner Flasche nicht überleben kann, bleibt Bekir nichts anderes übrig, als seinem Meister wider Willen in das Herrenhaus in den schottischen Highlands zu folgen. Während Angus und Bekir nach einer Lösung suchen, sich aus ihrer ungewollten Verbindung zu befreien, spricht Angus unbedacht Wünsche aus und macht alles noch schlimmer. Denn Bekir ist zwar an die Flasche gebunden, verfügt aber über keinerlei magische Fähigkeiten. Oder doch? Wie sonst ist es zu erklären, dass er und Angus sich trotz aller Probleme unwiderstehlich zueinander hingezogen fühlen? Für zusätzlichen Ärger sorgen eine beleidigte Wassernymphe und ein rebellisches Wolfswandlerrudel. Und die Zeit läuft: Wenn Bekir nicht innerhalb von drei Tagen die Wünsche erfüllt, ist er dem Tode geweiht ...

 

Schwarzer Daumen


 

 

Alles außer Pflanzen.

Das stand dick und fett in Beks Kurierprofil. Was, bei sämtlichen Dämonen der vierten Dimension, war daran so schwer zu verstehen? Warum sollte ausgerechnet er eine Lieferung von einem Blumenladen abholen? In der Hoffnung, es könnte sich um ein Versehen handeln, starrte Bek ein paar Minuten auf das Smartphone und wartete auf die nächste Nachricht, die nur einen Widerruf der ersten darstellen konnte.

Nichts.

Schließlich tippte er eine Antwort. Sie bestand nur aus zwei Worten. Keine. Pflanzen.

Die Rückmeldung ließ nicht lange auf sich warten. »Ausnahme. Danach hast du frei. Küsschen, Ayse.«

Na großartig! Bek hatte sowieso schon Feierabend. Die Nachricht war fünf Minuten nach seiner Schicht eingetrudelt. Kurzerhand rief er in der Zentrale an. Das wurde gar nicht gerne gesehen, aber er sah es auch nicht gerne, wenn die sich einfach über seine wirklich nicht besonders exzentrische Ausnahmeregelung hinwegsetzten.Alles außer Pflanzen war harmlos gegen das, was zum Beispiel Zeke in sein Profil geschrieben hatte:Keine Lebensmittel, keine Tiere, nichts über drei Kilo, nichts weiter als zwei Kilometer von der Packstation, keine Lieferungen an Hexen, Magier, Gargoyles oder an die SAW-Zentrale. Keine Pizza!

Ein Wunder, dass der überhaupt noch Aufträge bekam. Und was hatte er gegen Pizza? Vermutlich befürchtete er, dass er sie unterwegs aufessen könnte.

 Ayse meldete sich. »Hallo Süßer«, flötete sie. »Du, sei mir nicht böse wegen des Auftrags. Ich weiß, du hast eigentlich schon Feierabend.«

Bek stellte sich vor, wie Ayse mit zerknirschter Miene hinter ihren Monitoren saß, das Headset wie üblich schief auf den violett gefärbten Locken, und sein Unmut verflüchtigte sich so schnell wie sein letzter Lohn vom Konto. »Es geht nicht um den Feierabend, sondern um das Grünzeug. Alles außer Pflanzen!«

»Sie ist total gut verpackt. Da dringt keine Polle durch. Ich habe es extra dazu gesagt. Bitte, Bekki! Wir sind heute echt unterbesetzt und du bist doch gerade in der Nähe.«

Bek hasste es, Bekki genannt zu werden. Undin der Nähe war ein wenig euphemistisch für eine Entfernung von drei Kilometern. Er kannte den Blumenladen, weil er auf dem Heimweg regelmäßig daran vorbeifuhr. Okay, das wäre natürlich schon praktisch. Nur, dass es leider nicht an einer Allergie lag, warum er keine Pflanzen transportieren konnte ...

»Ist gut«, murrte er. »Aber wirklich nur dieses eine Mal.« Vermutlich würde Ayse das bald selbst einsehen, wenn die Beschwerde des Kunden sie erreichte.

»Danke, Bekki! Bist ein Schatz! Küsschen! Ach ja, kommst du morgen mit zu …«

Was Ayse noch sagen wollte, ging in einem statischen Rauschen unter. Nicht ungewöhnlich, auch nicht im Raum Edinburgh, den ein magischer Schutzschild vor den schlimmsten Auswirkungen der Dimensionslöcher schützte. Trotzdem versagte die Technik im Stadtgebiet regelmäßig und Handyempfang war Glücksache. Daher erhielten die Fahrradkuriere ihre Aufträge auch gesammelt zu Beginn ihrer Schicht in der Zentrale. Solche spontanen Lieferungen wie die des Blumenladens kamen selten v